Spinnenwerfer und tragbare Singularitäten
Startet Ihr eine Mission, habt Ihr meist nur einen Auftrag. Im Laufe des Spiels gesellen sich aber mehrere neue dazu: Ihr müsst Forscher retten, die Ursache für irgendeine Katastrophe ergründen, ein Artefakt-Teil finden, bestimmte Gegner vernichten, eine Person sicher zum Shuttle geleiten oder einfach eine Zeit lang die Stellung halten.
Ab und zu bekommt Ihr auch Feuerschutz von befreundeten Marines, denen man teilweise auch rudimentäre Befehle geben kann: gehe dahin, verteidige hier usw. Mehrfach dürft Ihr sogar für zusätzliche Sicherheit sorgen, indem Ihr Verteidigungsstellungen errichtet: Ihr baut ein knappes Kontingent MG- und Raketentürme sowie Energiefelder auf und versteckt Euch dahinter, um den Feind halbwegs sicher ins Visier zu nehmen – eine sehr gelungene und bis dato nicht da gewesene Idee!
Euer Waffenarsenal umfasst zwölf mehr oder weniger »normale« Knarren: Pistole, Scharfschützengewehr, Raketenwerfer oder Schrotgewehr sind ziemlich gewöhnlich. Das kann man von Bio-Laser, Schwarzes-Loch-Kanone oder Spinnenwerfer nicht behaupten, die für Abwechslung im Waffenschrank sorgen. Stilles Highlight ist jedoch der Flammenwerfer, der aufgrund atemberaubender Feuereffekte das Bildschirm-Brutzeln zum Vergnügen macht.
Jede Waffe hat einen sekundären Feuermodus, der variabel bestückbare Granatwerfer später sogar sechs, so dass Ihr auch mit Rauch- oder Blendgranaten um Euch ballern könnt. Später bekommt Ihr sogar eine Art Defensivwaffe: eine an Star Wars erinnernde Schwirrkugel, die im zweiten Feuermodus um Euch herumsirrt und gegnerische Angriffe abzublocken versucht.
__NEWCOL__Viel Feind, viel Ehr´
Selbstverständlich bekommt Ihr es mit jeder Menge Gegnern zu tun, die zum Teil aus dem Vorgänger bekannt sind: schon sehr früh macht Ihr die erneute Bekanntschaft der brandgefährlichen Skaarj, hinzu kommen später schießwütige Söldner und Amazonen, Spinnenwesen, Alien-Bio-Mechanoide, beißfreudige Anti-Körperchen und vieles mehr. Gelegentlich knabbert Euch auch die örtliche Fauna die Wade an, ist aber im Normalfall friedlich wie ein Lämmchen.
Eure Widersacher begegnen Euch in verschiedensten Variationen, Größen und Farben. So gibt es für die meisten Gegner die Varianten »klein, harmlos und schnell« sowie »groß, dick gepanzert, irre Wumme«. In seltenen Fällen bekommt Ihr es sogar mit extradicken Obermotzen zu tun: Insekten-Königin, Skaarj-Mensch-Hybrid, Drakk-Aufpasser und mehr sind allerdings weder gefährlicher noch intelligenter als ihre »normalen« Pendants, sondern einfach nur zäher und größer. Außerdem gibt es keinen »richtigen« Endgegner, was den Abspann etwas überraschend auf den Bildschirm bringt – leider schon nach der nicht wahnsinnig langen Durchschnittsspielzeit von gerade mal zehn Stunden, was für einen puren Singleplayer-Shooter etwas mau ist.
Unreal 2 ist strikt linear: es führt immer nur ein Weg zum Ziel, die Story weicht keinen Millimeter von Ihrer festgelegten Bahn ab und lässt ein sehr offenes Ende zurück. Lediglich drei Schwierigkeitsgrade bieten neue Herausforderungen nach dem ersten Durchspielen. Spezielle Erwähnung verdient übrigens noch die Speicherfunktion: selbstverständlich dürft Ihr jederzeit einen Spielstand anlegen, wobei die Bezeichnungen »Quicksave« und »Quickload« besonders in letzterem Falle purer Hohn sind.