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Total War: Warhammer 2 (Taktik & Strategie) – Die perfekte Symbiose

Total War: Warhammer 2 – oder auch: die perfekte Symbiose einer Fantasy-Welt und einer Videospiel-Serie, Teil zwei. Dabei ist es gerade mal ein gutes Jahr her, dass der Vorgänger den Beginn einer dreiteiligen Saga in der namhaften Fantasy-Welt markierte. Runde um Runde erobern Feldherren dort das Land, während sie in wuchtigen Echtzeit-Gefechten ihre Gegner niederstrecken. Am Prinzip hat sich nichts geändert. Im Test untersuchen wir aber, ob Entwickler Creative Assembly auch genug Zeit hatte, das vertraute Konzept sinnvoll zu erweitern.

© Creative Assembly / SEGA

Learning-by-doing

Verbessert hat Creative Assembly schließlich das Entwickeln der Kommandanten, denen man neue Fähigkeiten nicht mehr ausschließlich durch starres Verteilen von Erfahrungspunkten zuweist. Vielmehr verbessern sich die Anführer auf dem Gebiet, auf dem man sie einsetzt. Stationiert man sie etwa einige Runden lang in einer Provinz mit schwacher gesellschaftlicher Ordnung, verbessert sich in mehreren Schritten ihre Fähigkeit, die Bevölkerung solcher Landstriche zu besänftigen. Gut ist zudem eine Veränderung der Helden, denn feindliche Attentäter oder Spione sind jetzt weniger aufdringlich als zuletzt und können den Garnisonen belagerter Städte in Verteidigungsgefechten zur Seite stehen.

Wuchtig und trotzdem enttäuschend

Die Gefechte also… lässt man sie nicht schnell vom Programm berechnen, sind es nach wie vor explosive Höhepunkte der Serie und ihres Ablegers – inzwischen aber auch jener Teil des Spiels, der am stärksten auf der Stelle tritt, obwohl in Warhammer 2 wie schon im Vorgänger nicht nur teils riesige Armeen aufeinandertreffen,

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Die Schlachten sind zwar spannend, leiden aber unter bekannten Schwächen. © 4P/Screenshot

sondern auch Monster und Zauberer die wuchtigen Schlachten gewaltig aufmischen. Im Gegensatz zu den historisch angelegten Originalen verzichtet das Fantasy-Abenteuer weiterhin auf Formationen innerhalb der Einheiten, ersetzt diese aber durch Magie und starke individuelle Krieger.

Schade nur, dass man wie schon im ersten Warhammer-Teil fast ausschließlich in sich ähnelnden Arealen ohne taktische Besonderheiten kämpft und man befestigte Stellungen praktisch jedes Mal von nur einer Seite aus anrennt. Zwar gibt es jetzt Karten mit Engpässen, insgesamt fehlt es der Topografie aber an Abwechslung.

Und obwohl feindliche Befehlshaber vor allem auf höheren Schwierigkeitsgraden durchaus ernstzunehmende Gegner sind, teilen sie ihre Truppen noch immer zu zaghaft auf, während sie sich leicht einkreisen lassen. Eigene Kämpfer aus hinteren Reihen stellen sich außerdem brav hinten an, bis ihre Vorderleute gefallen sind, anstatt einen gegnerischen Trupp von mehreren Seiten zu umschließen – zumindest als Option sollte das möglich sein. Richtig ärgerlich ist es sogar, dass sie wie gehabt lieber durch eigene oder gar gegnerische Einheiten stürmen, anstatt selbstständig einen Weg um solche Hindernisse herum zu finden.