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Total War Saga: Thrones of Britannia (Taktik & Strategie) – Kampf um Britannien

Warhammer ist (zunächst) Geschichte: Mit Total War Saga: Thrones of Britannia kehrt The Creative Assembly in ein historisches Szenario zurück. Im 9. Jahrhundert stehen sich im heutigen Großbritannien Angelsachsen, Wikinger und Kelten gegenüber. Im Test klären wir, ob die Rückkehr der Serie ins europäische Mittelalter gelingt oder ob Total War einen historischen Neustart benötigt.

© Creative Assembly / SEGA

Fazit

Vor allem auf der Kampagnenkarte macht Total War Saga: Thrones of Britannia eine richtig gute Figur. Die neuen Mechaniken wie Kriegslust, Charakterentwicklung, Forschung und Truppenaushebung  funktionieren weitestgehend schlüssig. Die gigantischen Lande zwischen dem Kanal und den nordschottischen Inseln machen zudem durch ihre schiere Größe, die Vielzahl kleiner Siedlungen und die Fülle an visuellen Details richtig Eindruck. Doch gerade im Gefecht verblasst der Glanz: Zwar sind vor allem die Wikinger dank Schildwall, Axtkrieger und Berserker-Wut schön inszeniert, bei Feindkontakt bricht diese Faszination aber aufgrund von stupidem Einheiten-Verhalten, Pulk-Bildung und Aussetzern der Feind-KI schnell zusammen. Dazu kommen Details wie viel zu großen Drachenboote oder die merkwürdig durschlagsarmen Bogenschützen, welche der Schlachtfeld-Atmosphäre einen herben Dämpfer verpassen. Zudem machen die Computergegner auch auf der Kampagnenkarte keine allzu gute Figur, wenngleich heftige Aussetzer wie noch bei Rome 2 ausblieben. Dennoch fehlt es an maritimen Geschick und aggressivem Ausnutzen von Schwachstellen wie noch bei Total War: Warhammer.  Vielleicht wird es Zeit für The Creative Assembly sich aus der Massenschlacht zurückzuziehen und sich  mit einer neuen Engine auf kleinere Schlachten zu konzentrieren. Denn so bleibt Total War eben Total War nach Rome 2 – ein solides Spiel,  das aber weit vom Glanz vergangener Tage entfernt ist.