Einen Innovationspreis gewinnt Respawn mit dieser Auswahl nicht, doch stellt das neue Wechselspiel zwischen Piloten und Titanen auch für die klassischen Modi eine Bereicherung dar, die trotz ihrer angestaubten Konzepte immer noch jede Menge Spaß machen. Ich liebe z.B. immer noch den altbewährten Flaggenklau – und mit einem Jetpack auf dem Rücken sowie einem Mech als Geleitschutz ist der Adrenalinschub gleich noch ein Stückchen höher. Trotzdem wäre sicher mehr drin gewesen: So hätte ich mir z.B. eine Variation wie InstaGibb im Stil von Unreal Tournament gewünscht, die wunderbar zur flotten Action gepasst hätte. Oder ein Modus, in dem alle Piloten nur mit der SmartGun ausgerüstet werden. Dynamische Ziele hätten ebenfalls nicht geschadet: Ich hätte es z.B. gerne gesehen, dass ein Pilot im Laufe einer Schlacht zum VIP erklärt und beschützt bzw. ausgeschaltet werden muss.
Auf der Flucht
Aber zurück zu meinem Gefecht, in der ich mit meinem Team trotz düsterer Aussichten immer noch alles gebe, um das Blatt vielleicht doch noch zu wenden. Aus lauter Frust knöpfe ich mir einfach das selten dämliche Fußvolk vor. Dabei handelt es sich um NPCs, deren KI in der Cloud berechnet wird und die mit häufigen Nachschub-Lieferungen etwas mehr Leben auf die Schlachtfelder bringen sollen. Denn leider dürfen sich hier pro Team lediglich sechs menschliche Teilnehmer auf den Karten tummeln, was angesichts eines Battlefield 4 mit seinen 64 Spielern für einen Mehrspieler-Shooter der neuen Generation etwas peinlich wirkt. Im Prinzip ist die Idee gar nicht schlecht, die Lücken mit KI-Mitstreitern zu füllen. Doch das, was da aus der Cloud kommt, kann man nur als Kanonenfutter bezeichnen: Ich habe selten eine KI erlebt, die so dumm an ihrer offenen
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Position verharrt und dabei noch schlechter schießt wie ein Pazifist mit drei Promille. So schön es auch manchmal sein kann, diese Dumpfbacken reihenweise wegzubrutzeln oder ihnen dabei zuzusehen, wie sie im Kampf gegeneinander „Not gegen Elend“ zelebrieren, hätte Respawn besser auf die Implementierung dieser Blöd-Pots verzichtet. Sie bereichern den Spielablauf in keiner Weise! KI-Berechnungen aus der Cloud sollen die Zukunft sein? Angesichts dieser gebotenen Qualität bleibe ich lieber in der Vergangenheit und ziehe die Bots eines Quake III oder UT jederzeit vor.
Aus der Befürchtung wird jetzt bittere Gewissheit: Die Niederlage meines Teams ist besiegelt! Doch der Kampf ist damit noch nicht vorbei, denn am Ende jeder Runde wartet immer ein spielbarer Epilog, der für einen letzten Kick sorgt. Dabei müssen die Verlierer rechtzeitig einen Abholpunkt erreichen und an Bord eines Rettungsschiffs springen – immerhin winken trotz der Schmach noch ein paar Bonuspunkte für eine erfolgreiche Evakuierung. Allerdings wird die Landezone nicht nur für die Verlierer markiert, sondern auch das andere Team bekommt den Ort angezeigt und setzt alles daran, die Flucht der letzten Überlebenden zu verhindern. Dabei versteht es sich von selbst, dass es in dieser finalen Phase einer Schlacht keinen Wiedereinstieg mehr gibt, sobald man getötet wurde – und genau das macht die letzten Minuten zusammen mit dem Zeitdruck so unglaublich spannend.