So langsam nähert sich das Gefecht dem Ende – und es sieht nicht gut aus für mich und mein Team. Das liegt nicht nur daran, dass unsere Trefferquote vielleicht nicht so hoch ausfällt wie bei unseren Widersachern. Auch das oft fragwürdige Matchmaking trägt seinen Teil dazu bei, dass sich die Balance gerne deutlich zugunsten der IMC oder Miliz verschiebt – kein Wunder, wenn auf der einen Seite überwiegend Anfänger und auf der anderen vornehmlich hochrangige Profis zusammengewürfelt werden. Teilweise kann es sogar passieren, dass man in Unterzahl antreten muss. Respawn hat bereits angekündigt, das Matchmaking verbessern zu wollen – es wäre nötig. Dabei sollte man vielleicht auch in Betracht ziehen, die Spieler auf Wunsch private Lobbys anlegen und die Teilnehmer manuell auf beide Teams verteilen zu lassen. Bisher ist es nur möglich, für öffentliche Sitzungen eigene Freunde einzuladen. Was bei Origin einfach funktioniert, ist auf der One trotz der Überarbeitung des Dashboards immer noch ein Krampf und unnötig kompliziert, sobald man empfangene Einladungen annehmen will.
Symbiose aus klassischer Kampagne und Mehrspieler-Action?
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Auch wenn ein Sieg immer unwahrscheinlicher wird, kämpfen ich und meine Mitstreiter tapfer weiter. Doch plötzlich weicht der Standard-Funkverkehr wie die Wartezeit auf den nächsten Titanfall oder Informationen zu den Hardpoints plötzlich einem Pseudo-Storydialog und im Augenwinkel erkenne ich sogar, wie im Videofenster eine kleine Szene abgespielt wird. Im Eifer des Gefechts kann ich mich aber weder voll auf das Gebrabbel noch auf die Bilder konzentrieren. Doch selbst in den ruhigen Momenten – also beim Briefing vor jeder Mission – fällt es mir schwer, der Geschichte rund um den Konflikt zwischen den IMC- und Miliztruppen zu folgen. Da sprechen Personen, zu denen ich weder einen Bezug habe noch weiß, wie sie überhaupt aussehen. Ich kann keinen roten Faden in diesem Flickwerk erkennen, das die Bezeichnung Handlung kaum verdient. Mit anderen Worten: Die Kampagne, die man sowohl auf der Seite der IMC als auch der Miliz bestreitet, ist ein Trauerspiel – zumindest, was Inszenierung und Story angeht. Und auch der Umfang ist enttäuschend, denn im Prinzip besteht ein Durchlauf lediglich aus neun aufeinander folgenden Karten, bei denen die Spielmodi zwischen der Materialschlacht („Team-Deathmatch“) und Conquest variieren. Die angestrebte Verknüpfung einer klassischen Kampagne und Mehrspieler-Action geht nicht auf. Böse gesprochen ziehen die überflüssigen Dialoge nur die Wartezeit bis zum Matchbeginn in die Länge und interessieren dabei keine Sau.
Keine Überraschungen
Von daher ist es gut, dass man sich auch unabhängig von der Kampagne in die Schlachten stürzen und sich selbst seinen Lieblings-Modus aussuchen darf. Neben der bereits bekannten Materialschlacht (Team-Deathmatch) und dem Conquest-Kampf um Hardpoints stehen im klassischen Mehrspieler auch noch Capture the Flag, Last Titan Standing (Titan-Duelle ohne Respawns) und die Pilotenjäger zur Auswahl, bei der lediglich Abschüsse von Piloten gewertet werden – egal ob man sie Mann-gegen-Mann oder mit den schweren Geschützen eines Titanen vernichtet.