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The Outer Worlds (Rollenspiel) – Fallout Space Western

Als Obsidian Entertainment The Outer Worlds für PC, PS4 und Xbox One ankündigte, machte man gar kein Geheimnis aus dem Spieldesign. Dieses futuristische Rollenspiel sollte eine Weiterentwicklung von Fallout New Vegas werden, das man 2010 im Auftrag von Bethesda konzipierte. Das erfahrene Studio von Feargus
Urquhart serviert genau das – allerdings in komplett neuer Spielwelt, mit einigen Überraschungen und
kreativen Ideen. Macht euch bereit für einen verrückten Trip ins
Sternensystem Halcyon!

© Obsidian Entertainment / Private Division

Schwierigkeitsgrad anheben
 
Den Schwierigkeitsgrad sollten alle einigermaßen erfahrenen Rollenspieler aber auf jeden Fall von Normal auf Hart erhöhen (Gegner verursachen doppelt so viel Schaden, haben doppelt so viel Leben), denn sonst sind die Kämpfe viel zu einfach – selbst eine mächtige Mantiskönigin fällt nach ein paar Attacken. Das liegt nicht nur an reichlich Heilmitteln über den Inhalator oder der enormen Schlagkraft der Spezialattacken der Gefährten, die nach einem Tod wieder aufstehen, sondern auch daran, dass man die Zeit ja kurzfristig anhalten kann, um zunächst die Schwachstellen seiner Gegner zu analysieren (inklusive lustiger Einblicke in deren Verhalten) und dann ähnlich wie im VATS aus Fallout gezielt über das Anvisieren anderer Trefferzonen z.B. zu blenden oder zu verkrüppeln.

Auch das Gegnerverhalten sowie die Balance zwischen Beute und Verbrauch wirkt auf Hart gefühlt besser. Wenn man nicht nur diese dritte Stufe wählt, sondern dazu noch die Zielmarkierungen für Quests deaktiviert, kann man zu den 30 Stunden für die Hauptquest locker nochmal zehn plus mehr für Nebenquests hinzu rechnen, weil man natürlich viel öfter aufgehalten wird. Auf normal kann man auf zwanzig Stunden durch sein – vor allem, wenn man in die sehr effizienten Dialogfertigkeiten investiert, denn ab einem gewissen Punkt kann man nahezu jeden überzeugen oder einschüchtern. Natürlich ist das kein militärischer Shooter, aber auf allen Stufen gibt es einige grobe KI-Aussetzer, wenn Plünderer z.B. erst auf die eigene Anwesenheit reagieren, wenn sie beschossen werden; aktives Umzingeln oder Ähnliche beobachtet man ebenfalls nicht.

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Man kann zig Dinge anpassen, auch die Wegmarker oder Konturen ausblenden. © 4P/Screenshot

Darüber hinaus gibt es den vierten Schwierigkeitsgrad Alptraum, der kein manuelles Speichern erlaubt, das Schlafen nicht überall zulässt sowie die Gefährten nicht automatisch nach ihrem Tod im Gefecht wiederbelebt. Schade ist, dass nur auf dieser höchsten Stufe die Survival-Aspekte greifen, die man auch auf der normalen Stufe hätte einbauen können.

Beute ohne Ende

Denn man bekommt angesichts all der Kisten ein Übermaß an Beute und Munition – auch Obsidian schüttet Kamelle kübelweise aus. Warum bloß? Weil es recht einfach zu entwickeln ist. Schon nach wenigen Stunden weiß man gar nicht, was man mit all den Salben, Dosen, Pillen, Tränken und Heilmitteln tun soll, weil man ihre vielen Buffs eigentlich gar nicht benötigt. Auch deshalb empfehle ich den dritten der vier Schwierigkeitsgrade, denn da verbraucht man mehr. Und diese Dinge sind alle als 3D-Modelle designt, die man drehen und zoomen kann, was teilweise richtig klasse aussieht – aber ohne, dass man dort etwas Wichtiges entdecken könnte, das eine weitere Quest öffnet oder eine Lösung für ein Rätsel bietet. Schade!

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Auch wenn manche Teturen, Mimik und Gestik nur solides Niveau erreichen: Das Artdesign ist überaus stimmungsvoll. © 4P/Screenshot

Hinzu kommen ebenso plastisch integrierte Rüstungen in drei Stufen (leicht, mittel, schwer) und allerlei Waffen, von zig Pistolen über Gewehre bis hin zu Granatwerfern, aber auch Klingen, Hämmer und Schläger, alle mit eigenem Level, den man immerhin gezielt für mehr Schaden erhöhen kann: So ist ein Plasmakarabiner Stufe 5 immerhin nicht ganz nutzlos, weil man ihn an seine Stufe anpassen kann. Da sie sich abnutzen, muss man sie auch stets reparieren und schließlich kann man sie hinsichtlich Griff, Magazin, Lauf & Co sowie Schadensart modifizieren: Denn je nach Gegner ist Feuer, Säure, Schock, Plasma etc. hilfreicher. Das ist für Tüftler sicher cool, aber wirkt in der Masse wie ein Zugeständnis an den aktuellen Status quo von Sammelei und Crafting. Immerhin gibt es Sortierfunktionen nach Gewicht, Preis und Co; nur hat man den direkten Waffenvergleich bei Händlern vergessen.

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Hilfe, welche Waffe soll man mitnehmen? © 4P/Screenshot

Außerdem haben auch Rollenspieler etwas davon: Es gibt Rüstungen, Helme sowie Modifikationen, die die eigenen Fähigkeiten wie etwa Führung, Hacken & Co erhöhen. Man kann eine eine Rüstung auch gezielt mit mehreren Bausteinen aufwerten, um sich weiter zu spezialisieren. Manchmal steht man vor einem Schloss und kann es öffnen, weil man gerade die richtige Mütze dabei hat. Das alles verstärkt die eingangs erwähnte Generalisierung – man hat zumindest das Gefühl, irgendwann für alles eine Lösung zu haben. Bei aller Kritik an diesem Überfluss habe ich mich allerdings dabei ertappt, wie ich immer wieder alles durchsucht und mitgenommen habe, zumal man auch einzigartige Beute finden kann. Hinzu kommt natürlich, dass man vieles verkaufen kann, um das Geld in neue Ausrüstung oder Upgrades zu investieren, was bequem über die üppig verteilten Automaten abläuft. Nur die Traglastbeschränkung hat mich davon abgehalten, einen Container mit Plunder zu schultern. Aber genauso ging es mir auch in Fallout: New Vegas. Und auch das hat mich damals trotz einiger Schwächen sehr gut unterhalten.

  1. Dafür dass MS sich zunächst um eine PS4 Pro optimierte Version drücken wollte ist der Port aber überraschend gut gelungen. Die FPS sind überaus stabil.

  2. Swar hat geschrieben: 21.11.2019 09:57
    GenerationX hat geschrieben: 21.11.2019 06:47
    Swar hat geschrieben: 19.11.2019 20:54 Heute ist ein Patch erschienen, der unter anderen die Schrift vergrößert, ich habe direkt mal reingeschaut und ist sehr gut lesbar.
    Hatte nie Probleme damit. 3 Meter von einem 70 Zoll entfernt.
    Ich persönlich auch nicht, aber für Leute die damit Probleme haben, dürfte es eine Erleichterung sein.
    Ja klar 8)
    Gestern noch einmal einen Durchgang als "Dummer" gestartet, Lustig was man da für Optionen in den Dialogen bekommt. :lol: Ich hoffe echt Obsidian macht eine Fortsetzung dazu, egal ob Exklusiv für die nächste Xbox oder nicht. Aber das Universum hat Potenzial und dem Spiel würde mehr Umfang gut tun. Selbst als langsamer Spieler ist man nach ca. 30 Stunden durch mit fast allem.

  3. GenerationX hat geschrieben: 21.11.2019 06:47
    Swar hat geschrieben: 19.11.2019 20:54 Heute ist ein Patch erschienen, der unter anderen die Schrift vergrößert, ich habe direkt mal reingeschaut und ist sehr gut lesbar.
    Hatte nie Probleme damit. 3 Meter von einem 70 Zoll entfernt.
    Ich persönlich auch nicht, aber für Leute die damit Probleme haben, dürfte es eine Erleichterung sein.

  4. Swar hat geschrieben: 19.11.2019 20:54 Heute ist ein Patch erschienen, der unter anderen die Schrift vergrößert, ich habe direkt mal reingeschaut und ist sehr gut lesbar.
    Hatte nie Probleme damit. 3 Meter von einem 70 Zoll entfernt.

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