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The Last of Us (Action-Adventure) – The Last of Us

Viele Hoffnungen ruhen auf The Last of Us. Zum einen, weil große Abenteuer rund um Survival und Horror in letzter Zeit so enttäuschten. Zum anderen, weil Naughty Dog im Vorfeld viel versprochen hat: Kein einfaches Spiel, sondern ein umwerfendes Erlebnis wollte man inszenieren. Man hat selbst Kritiker aufgefordert, genauer auf Story und Dramaturgie zu achten. Alles nur PR-Geklapper oder steckt mehr erzählerische Substanz in diesem Abenteuer?

© Naughty Dog / Sony

Schere, Stein & Alkohol

Es gibt immer wieder Zoff zwischen den Charakteren: Die Dialoge wirken angenehm natürlich.
Es gibt immer wieder Zoff zwischen den Charakteren: Die Dialoge wirken angenehm natürlich. © 4P/Screenshot

Auch das Aufsammeln von Materialien zum Basteln von Waffen oder Heilmittel ist nichts Neues. Aber die Art wie es inszeniert wird, ist zumindest erfrischend und verlangt Planung. Denn selbst wenn man in der Deckung etwas herstellt, gibt es keine Unterbrechung: Joel geht in die Hocke, wühlt in seinem Rucksack und das schlanke Menü mit den verwertbaren Gegenständen wird eingeblendet, während um ihn herum weiter Feinde nach ihm suchen – so bleibt die Spannung eines Überfalls erhalten. Sehr schön: Ellie kommentiert das Basteln und fordert Joel auf, schneller zu machen. Dann muss man sich entscheiden, was man aus den wenigen Teilen von Scheren, Klebeband bis hin zu Alkohol herstellen will. Auch hier kann man sich nahtlos an die Situation anpassen und sowohl offensiv als auch defensiv handwerken: Von der Nagelbombe über den schweren Nahkampf mit Brechstangenschere bis hin zur Rauchbombe.

Da man manchmal Zutaten für zwei unterschiedliche Dinge, aber nicht genug für mehrere einer Sorte hat, muss man sich festlegen: Medikamente oder Molotow-Cocktail? Und man sollte die Umgebung immer absuchen. Vor allem die vielen Häuser, von denen manche verschlossen, aber zugänglich sind. Aber will man das kostbare Messer wirklich zerbrechen, nur um ein Schloss zu knacken? Bei der Suche kann man zwar auch Schubladen und Schränke öffnen, aber meist blinken die verwertbaren Dinge schon aus der Distanz und man ertappt sich dabei, dass man sie irgendwann gar nicht mehr anschaut, sondern einfach alles schnell in seinem Rucksack verstaut – allerdings ist die Anzahl der Materialien begrenzt, man muss sie irgendwann verarbeiten. Außerdem blinkt nicht alles aus der Ferne, manchmal erkennt man Dinge erst, wenn man nah genug ran geht oder die Taschenlampe anmacht. So findet man neben Sammelkram (Firefly-Anhänger, Comics etc.) auch erzählerische Hinweise wie Tagebucheinträge oder Notizen. Wer darin stöbert, bekommt ein Gespür für die Chronologie der Katastrophe sowie die frühe Verzweiflung und spätere Verrohung der Gesellschaft. Sobald man diese Texte liest, kann es sein, dass Joel die Geschehnisse kommentiert und mit Ellie darüber spricht. Klassische Audiologs kommen erst später hinzu.

Im Angesicht der Feind-KI

Auch Pfeil und Bogen kommen zum Einsatz - nicht nur, wenn man mit Ellie alleine unterwegs ist.
Auch Pfeil und Bogen kommen zum Einsatz – nicht nur, wenn man mit Ellie alleine unterwegs ist. © 4P/Screenshot

Die KI der Feinde hinterlässt manchmal einen sehr guten, manchmal einen schwachen Eindruck. Schön ist, dass sie tote Kameraden entdeckt und darauf reagiert. Man wird gezielt gesucht, flankiert und überwältigt – vor allem, wenn man an einem Fleck verharrt und von dort lediglich aus der Deckung heraus schießt, hat man ohne schwere Kaliber keine Chance. Man muss also in Bewegung bleiben und an sichere Flecken huschen. Andererseits lassen auch menschliche Jäger manchmal die nötige Aufmerksamkeit vermissen; vor allem die Paramilitärs wirken nicht in allen, aber in einigen Situationen gegen Ende wie ein unkoordinierter Hühnerhaufen – da wird es einem zu leicht gemacht, da gibt es richtige Aussetzer. Schön ist, dass Ellie & Co meist instinktiv das Richtige tun und in Deckung gehen oder mir aktiv im Kampf über Ablenkungen helfen.

Ellie ist manchmal vielleicht zu eigenständig. Wenn ich mit Joel in die Hocke gehe, um mich leise einem Hauseingang zu nähern, läuft sie weiter aufrecht hinterher. Und als ich das Haus erstmal von außen erkunden will, ist sie in einer Situation schon mittendrin. Natürlich kann auch diese Unberechenbarkeit die Spannung erhöhen. Glaubwürdiger wäre es, wenn sie nicht nur im Angesicht von Feinden oder direkt im Kampf, sondern auch schon vorher so vorsichtig agieren würde wie Joel es vormacht, wenn sie sich also meiner Spielweise anpassen würde. Man kann ihr ja keine direkten Befehle geben, man kann sie nicht einmal zu sich rufen, so dass man auf ihre Intelligenz bzw. ihren Instinkt angewiesen ist. Die mitlaufenden Charaktere agieren ansonsten glaubwürdig, aber ganz unterschiedlich: Die Frauen treten nicht immer wie aufgetakelte Kampfmaschinen um sich, während Joels Söldnerfreunde ordentlich mit der Machete austeilt.

Rätsel, Akrobatik & Co

 

Noch ein abschließender Satz zur Technik: Naughty Dog spendiert der PlayStation 3 das bisher schönste Spiel - die Kulisse ist teilweise traumhaft.
Noch ein abschließender Satz zur Technik: Naughty Dog spendiert der PlayStation 3 das bisher schönste Spiel – die Kulisse ist teilweise traumhaft. © 4P/Screenshot

Manchmal kann man Gegenstände in seinem Rucksack näher per Zoom oder Kameradreh untersuchen, aber das wird leider nicht für Inventarrätsel genutzt. Man findet einige verschlossene Safes, die sich erst nach dem Fund der Notiz öffnen lassen  – das war‘s. Anstatt den Spieler aktiv mit dem Schloss herum spielen zu lassen oder den Code zumindest so zu verstecken, dass eine kleine Suche daraus wird, findet man die entsprechenden Zettel meist ein paar Meter weiter. Ansonsten beschränkt sich das Rätseln eher auf mechanische Umgebungsprobleme, wenn man mal Leitern oder Holzplanken aufnehmen und an der korrekten Stelle als Brücke platzieren muss, um von einem Dach auf das andere zu kommen.

Joel muss auch des Öfteren schwimmen und tauchen, um für die Nichtschwimmerin Ellie hölzerne Plattformen zu besorgen, auf denen er sie von A nach B bringt; auch ein paar simple Schalter- bzw. Generator-Aufgaben sind dabei. Gerade die Unterwasserabschnitte sind eine willkommene Abwechslung angesichts der fehlenden Akrobatik, zumal es klasse aussieht, man die Luft anhalten muss und auch einiges finden kann. Obwohl sich überall zwischen Hausetagen und schiefen Bodenplatten auch Kraxelei anbieten würde, muss man nur selten über Abgründe springen. Joel ist kein herum turnender Athlet: Er kann sich lediglich an hüft- bis schulterhohen Hindernissen hinauf ziehen; manchmal müssen ihm sogar Ellie oder Tess helfen. Das ist allerdings kein Dämpfer für das Spielerlebnis, denn die eingeschränkten Bewegungen passen zum Charakter.

  1. CryTharsis hat geschrieben:Das Spiel ist auf Survivor eines der genialsten Spielerlebnisse ever. Ich habe es zwar schon auf der PS3 auf den vorigen Schwierigkeitsgraden durchgespielt, aber auf dem höchsten ist es einfach nur der totale Kick, besonders wenn der letzte Walkthrough schon etwas her ist und einem die Abschnitte nicht mehr so präsent sind. Man muss sehr taktisch vorgehen, ein einzelner Treffer bedeutet meist den Tod, Ressourcen gibt es kaum. Selbst die Souls Spiele haben micht nicht dermaßen gepackt. Was habe ich geflucht und gezittert und wie großartig war das Gefühl einen weiteren Abschnitt überlebt zu haben. :Hüpf:
    Auf Survivor lebt man fast ausschliesslich von der Munition und den Medikits die man von Ellie bekommt. Seit ich's auf Surv. gespielt hab, hab ich ja den Verdacht, dass Ellie den ganzen Rucksack voller Medikits und Munition hat :mrgreen:
    @ nokke: Mach's ruhig mal. Man muss sich an ein paar Dinge gewöhnen, wie z.B. dass man nicht schleichen kann indem man den Stick komplett bis zum Anschlag bewegt, sondern dass man da dosiert steuern muss und sehr viel langsamer schleichen. Das führt dann dazu, dass man Gegner die sich bewegen und an die man sich von hinten anpirscht nicht einholen kann, was einen widerum zum Umdenken zwingt. Das Spiel wird insgesamt wesentlich taktischer. Man muss sich viel mehr Gedanken um die eigene Vorgehensweise machen. Man muss aber auch eine gewisse Frusttoleranz mitbringen. Dieser Raum z.B. in dem umgestürzten Hochhaus zu Anfang, an dem man mit Joel vor geht und ein paar Infizierte und Clicker ausschalten muss, damit Tess und Ellie weiter können und ein paar andere Szenen sind schon Geduldsproben, da will ich dir nichts vormachen. Man merkt dann auch dass das Spiel dich in gewissen Szenen zur Konfrontation zwingt indem es einen Gegner der per Script auftaucht immer in dein Versteck schickt, in jedem neuen Versuch, egal wo du dich dieses Mal versteckst. Wenn man da nicht Frustresistent ist, kann sich das unfair anfühlen. Alles...

  2. Das Spiel ist auf Survivor eines der genialsten Spielerlebnisse ever. Ich habe es zwar schon auf der PS3 auf den vorigen Schwierigkeitsgraden durchgespielt, aber auf dem höchsten ist es einfach nur der totale Kick, besonders wenn der letzte Walkthrough schon etwas her ist und einem die Abschnitte nicht mehr so präsent sind. Man muss sehr taktisch vorgehen, ein einzelner Treffer bedeutet meist den Tod, Ressourcen gibt es kaum. Selbst die Souls Spiele haben micht nicht dermaßen gepackt. Was habe ich geflucht und gezittert und wie großartig war das Gefühl einen weiteren Abschnitt überlebt zu haben. :Hüpf:

  3. saxxon.de hat geschrieben:Ich hab mir das Spiel damals für die PS3 bei Release gekauft und seitdem 2 Mal durchgespielt und dann letztes Jahr irgendwann mal bis ca. zu dem Punkt an dem man Henry und Sam trifft.
    Jetzt hatte ich mal wieder Lust auf ein gutes, storygetriebenes Single Player-Actionspiel und alles Mögliche was ich so für den PC hab installiert, angespielt, wieder deinstalliert, von Half-Life 2 bis Bioshock Infinite .. alles irgendwie nicht so richtig befriedigend, obwohl zweifellos gute Spiele. Dann hab ich mich mal wieder an TLoU gesetzt und den alten Spielstand von vor ca. einem Jahr geladen und zuende gespielt. Das war gestern. Heute hab ich's direkt nochmal angefangen, zum ersten Mal nicht mehr auf "Normal", sondern jetzt auf "Survivor". Das ist also nicht nur mein 4. Durchgang insgesamt, sondern auch zum zweiten Mal der zweite Durchgang direkt hintereinander.
    Das Spiel ist 2013 erschienen und jetzt, 2 Jahre später gibt es immernoch nichts, was vergleichbar gute Charaktere und Charakterzeichnungen hat. Auch in Sachen Gameplay ist es immernoch fantastisch. Es macht zwar nichts Neues, aber die Art wie es Action und Stealth nahtlos miteinander verbindet ist immernoch super. Schleichen, entdeckt werden, kurze, brachiale Gewaltausbrüche, weglaufen und Sichtlinie unterbrechen, wieder verstecken. Das ist in so vielen Spielen unmöglich. Meist wird man doch entdeckt und alle Gegner im Level wissen sofort wo man steckt, erneut verstecken ist unmöglich. Hier nicht. Hier bekomme ich die Chance, meinen Fehler auszubügeln, die Situation zu resetten und es nochmal anders zu versuchen. Gerade auch auf Survivor verhalten sich die (menschlichen) Gegner sehr unvorhersehbar, so dass man selbst bei mehrmaligen Laden des Spielstands dieselbe Situation nicht 2x erlebt.
    Dazu wird das Spiel auch gleich nochmal spürbar spannender. Ich bin jetzt gerade in Bill's Town angekommen und im Rathaus vorher, kurz bevor man das Jagdgewehr findet, war ich schon recht angespannt, weil...

  4. Ja, gegen Gruppen zu spielen ist wirklich hart. Zumal wenn man selbst alleine spielt, also ohne ein eingespieltes Team neben sich zu haben. Ich selbst würde mich nun nicht mehr als Anfänger bezeichnen und komm trotzdem regelmäßig ins Schwitzen, wenn es heisst gegen gut organisierte Teams zu spielen, welche man halt häufig in den Gruppenspielen antrifft. Auch der Skill der jeweiligen Spieler dort ist meistens wirklich hoch. Immer fein den Kopf unten halten, denn die Wahrscheinlichkeit dort von einem Spieler mit nem Jagdgewehr aufs Korn genommen zu werden ist recht hoch, meistens sitzen deren Schüsse auch auf Anhieb. ^^
    Früher hab ich immer gerne Vorratsraubzug gespielt, mittlerweile zock ich lieber den Überlebenmodus. Ich find den Modus einfach spannend. Bei diesem Modus ist es wichtig möglichst lange am Leben zu bleiben, immer ein Blick aufs eigene Team zu haben, schlau vorzugehen und nicht sinnlos irgendwelche Selbstmordaktion zu starten, da jeder Tod, dich und dein Team abstraft. Zudem ist die Ausbeute an Teilen relativ hoch. Punkte von 5000 - 6000 sind keine Seltenheit. Während man beim Vorratsraubzug dafür ordentlich ackern muss. :)

  5. Achso, ok. Sollte dem tatsächlich so sein, dann nehme ich alles zurück. Es wirkt dann nur so merkwürdig, aber wenn es euch öfters genauso ergeht wie mir, dann bin ich ja beruhigt. Dann scheint ja bei mir doch alles normal abzulaufen. Das Spiel macht wirklich großen Spaß und ich finde den Online-Multiplayer richtig interessant gestaltet, danke für den Tipp übrigens Nuracus. Ich habe zuvor Uncharted 2 und 3 gespielt wovon mir Online nur der zweite gefallen hat und gestern habe ich dann mal The Last of Us Online versucht und ich fand es richtig klasse. Ich muss dazu sagen, dass ich mich dann doch entschuldigen muss, da ich mit The Last of Us zu beginn gar nichts anfangen konnte, da es sich komplett anders spielt als Uncharted zuvor und ich das Spiel einfacj total falsch gespielt habe und dadurch hatte ich auch keinen Spaß. Erst kürzlich ist der Funke übergesprungen und ich spiele das Spiel jetzt auch völlig anders und komme nun deutlich besser zurecht als zuvor, wenn man einmal die Mechaniken begriffen und verinnerlicht hat.
    Gestartet habe ich erstmal als Firefly und Überleben ohne Gruppe, da ich gelesen habe, dass in richtigen Gruppierungen als Einsteiger unterlevelt dann auch absolut keine Chance hat, da sich dort meistens die Profis versammeln. Man steigert ja erst nach und nach seine Skills von z.B. Stufe 1 auf Stufe 2 und die mögliche Punktevergabe wird ja ebenfalls stetig vergrößert von anfänglich 8 auf über 10 (ich kenne den Maximalwert nich).

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