Fazit
Vernachlässigt man kleine Ideen wie das Reservieren von Gegenständen oder das scheinbar unverbrauchte Szenario, wird man auf sehr ausgetretenen Pfaden durch das fiktive, schön gezeichnete Deutschland des 19. Jahrhunderts geschleust. Glück im Unglück: So gewöhnlich wie sich The Chosen gibt, so bewährt spielt es sich auch. Das Verhauen der zigtausend Dämonen befriedigt den Jagdtrieb des Diabolikers, das Sammeln von Gold, Rüstung und Waffen motiviert den Messie und die Entwicklung der drei Helden bietet trotz fehlendem Charakterbaukasten und relativ wenig Fähigkeiten gerade genug Möglichkeiten der Individualisierung. Doch die Entwickler stolpern über kleine Hürden wie den gut gedachten Dauer-Teleport ins heimische Lager. Denn um die Kämpfe trotzdem spannend zu halten, sind sie oft einfach einen Tick zu schwer. Das wird zwar durch einen Bug relativiert, der die Helden in der Basis automatisch heilt – das ständige Hin- und Herbeamen zerstört allerdings die Dynamik der Kämpfe. Mit mehr optionalen Aufträgen hätte Rebelmind seiner Welt zudem mehr Leben einhauchen können. Was bleibt ist ein stimmungsvolles, aber sehr unauffälliges Abenteuer. Das deshalb keinen bleibenden Eindruck hinterlässt, weil es sich zu sicher auf längst ausgetretenen Pfaden fühlt, ohne jemals den Umfang der hinterlassenen Abdrücke auszufüllen.Wertung
Schön gezeichnetes Abenteuer Ende des 19. Jahrhunderts – das sich zu starr auf ausgetretenen Pfaden bewegt.
Anzeige: The Chosen kaufen bei
Die mit „Anzeige“ oder einem Einkaufswagen 🛒 gekennzeichneten Links sind sogenannte Affiliate-Links. Die verlinkten Angebote stammen nicht vom Verlag. Wenn ihr auf so einen Affiliate-Link klickt und über diesen Link einkauft, erhält die FUNKE Digital GmbH eine Provision von dem betreffenden Online-Shop. Für euch als Nutzer*innen verändert sich der Preis nicht, es entstehen für euch keine zusätzlichen Kosten. Die Einnahmen tragen dazu bei, euch hochwertigen, unterhaltenden Journalismus kostenfrei anbieten zu können.