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The Bureau: XCOM Declassified (Shooter) – The Bureau: XCOM Declassified

Völlig egal, dass „XCOM“ draufsteht, aber keine Rundentaktik drin steckt: Ich habe mich von Beginn an auf The Bureau gefreut. Ein Shooter, in dem ich zwei Begleitern Befehle erteile und zwischen den Einsätzen neue Agenten trainiere? Klingt fantastisch! Doch leider zeigen sowohl die Action als auch die Taktik große Schwächen.

© 2K Marin / 2K Games

Eine Frage der Geschwindigkeit

Irgendwann hatte ich den Dreh jedenfalls raus: Sobald ein Kampf beginnt, löse ich erst einmal sämtliche Fähigkeiten Carters und seiner Agenten aus. Dann beobachte ich, was passiert. Es ist durchaus befriedigend, wenn ein Geschützturm und zwei mechanische Helfer den Aliens zusetzen! Zumal ich Fähigkeiten und Stellungsspiel aufgrund unterschiedlicher Abklingzeiten von jetzt an besser kombinieren muss. Abgesehen davon [GUI_PLAYER(ID=106530,width=377,text=Battle Focus – so erteilt William Carter Befehle.)] sind manche Feindgruppen richtig harte Nüsse und ohne geschicktes Taktieren kaum zu knacken, Carter und seine Männer hingegen sehr verwundbar. Umso wichtiger wird das richtige Positionieren. Hier ärgern mich zwar viele unnötige Verletzungen der Mitstreiter, zumindest darf ich sie aber an eine gewünschte Stellung schicken und Befehlsketten aneinander reihen. Dass sie anschließend eben unaufgefordert zu mir zurück laufen, gehört zu den unsinnigen Fehlern und verhindert clevere Positionskämpfe.

Und so wenig The Bureau als schneller Shooter funktioniert, so sehr zwingt mich die rasante Action zu flinken Entscheidungen – das flotte Taktieren gewinnt dadurch an Spannung. Auch deshalb, weil die Zeit beim Erteilen von Befehlen nicht stehen bleibt, sondern ganz langsam weiterläuft. Langsam genug, damit ich sinnvoll Befehle erteilen kann, aber schnell genug, damit der Nervenkitzel spürbar bleibt.

Unverbindliche Auskunft

Trotz der anfänglichen Stolpersteine erinnern die taktischen Scharmützel also durchaus an die packenden Gefechte eines XCOM: Enemy Unknown. Einen anderen Aspekt des geistigen Bruders fängt The Bureau: XCOM Declassified allerdings nicht ein: Auf die

Die Basis ist ein stimmungsvoller, spielerisch aber recht leerer Ort.
Die Basis ist ein stimmungsvoller, spielerisch aber recht leerer Ort. © 4P/Screenshot

Entwicklung meiner Ausrüstung habe ich praktisch keinen Einfluss. Auch das Hauptquartier baue ich nicht aus. Schließlich ist Carter nicht Kommandant dieser Basis, sondern Befehlsempfänger. Er oder seine Männer finden lediglich neue Ausrüstungsgegenstände, vornehmlich wertesteigernde Rucksäcke der Marke „erhöhter Schaden“ oder „kürzere Abklingzeit“.

Und so sehr ich das stimmungsvolle Herumlaufen im Hauptquartier auch genieße – Instrumente aus einer Zeit vor dem Computerzeitalter, das überzeichnete Grün der Monitore auf den Gesichtern der Analysten -, im Grunde streckt es nur die Zeit zwischen vielen langen Dialogen. Meist stehen sich die Unterhalter dann starr gegenüber und erklären mir die Handlung. Geschenkt, dass ich oft die Wahl habe, welches Thema Carter als nächstes anschneidet: Meine Wahl hat keine Konsequenzen und meist kann ich den Austausch beliebig wiederholen.