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Super Meat Boy Forever (Plattformer) – Automatische Zerfleischung

Gut eine Dekade ist es bereits her, dass Super Meat Boy für einen wichtigen Impuls im Bereich der Indie-Plattformer sorgte – mit bockschweren Levels, die blutige Anfänger im Sekundentakt zu Hack verarbeiteten! Wir testen, ob auch der Nachfolger genug Fleisch bietet – obwohl er ursprünglich als Handyspiel geplant war. Ja, das erschien schon letztes Jahr, aber ab 2021 machen wir auch Nachtests zu bereits veröffentlichten Spielen.

© Team Meat / Team Meat

Willkommene Auflockerung

Ab und zu wird der Todes-Marathon in den gewöhnlichen Levels sogar von Puzzles mit Sprengfallen oder kleinen Schlüssel-Rätseln aufgelockert. Sie konzentrieren sich allerdings meist darauf, den einzigen kleinen Durchgang zu finden, der aus einem Meer an Kreissägen, anhänglicher Leuchtwesen und anderen Gemeinheiten herausführt. Diese Passagen besitzen einen deutlich unterhaltsameren Rhythmus als die gewöhnliche Flucht durch die Stacheln, doch auch hier macht sich ein Manko bemerkbar.

Manche Details wie Sägeblätter und andere Fallen werden schließlich vorm Start eines Durchgangs generiert – inklusive einer Art Keycode aus Bildern, den man für Speedruns in einer gleichen Spielwelt an Freunde weitergeben kann. Was vermutlich auf Dauer für mehr Abwechslung sorgen sollte, führt oft leider zu Schwankungen im ohnehin hohen Schwierigkeitsgrad. So gilt es sich hier schon schon zu Beginn auf erstaunlich knifflige Passagen einzustellen, während es ein paar Minuten später wieder spürbar leichter wird.

Automatisch generierte Herausforderung

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Der Fötus-Cyborg-Festungs-Tor-Boss ist nicht gerade ein Fan des Ballsports. © 4P/Screenshot

Nicht gerade eine ideale Lernkurve also. Auch die Spawn-Punkte nerven mitunter, weil der hüpfende Fleischquader fast ohne Pause wieder in Richtung der Falle galoppiert. Dank generierter Level- und Dark-World-Varianten, freischaltbarer Figuren-Skins (Meat Girl lässt sich von Anfang an auswählen) sowie einem Speedrun-Timer wird aber immerhin etwas für den Langzeitspaß (oder auch den Langzeitfrust) geboten. Schade allerdings, dass es keine weltweiten Bestenlisten, Geister oder gar Freundes-Herausforderungen gibt. Ganz so arg knifflig wie in Celeste ohne Hilfen wird es übrigens nicht. All das gilt für beide bisher veröffentlichte Fassungen auf PC und Switch, in denen uns keine entscheidenden Unterschiede aufgefallen sind.