Kurz vor Weihnachten veröffentlichte Team Meat sein neues Jump-n-Run dann doch zuerst für PC (Epic Games Store) und Switch, andere Plattformen und Konsolen sollen später bedient werden. Es wird allerdings auf Anhieb deutlich, dass iOS und Android bei der Entwicklung im Fokus standen. Statt freier Bewegung und einer klassischen Hüpfsteuerung wie im Vorgänger handelt es sich nämlich um einen Auto-Runner. Wenn der grinsende Fleischklumpenheld sich nicht gerade an einer Wand ausruht, rennt er automatisch weiter und erkennt nur wenige Kommandos. Hüpfer und die Schlag-Attacke werden mit dem gleichen Knopf gestartet, was in der Hitze des Gefechts oft für falsche Eingaben sorgt. Nicht einmal in den Belegungs-Optionen darf man sie trennen – wozu haben wir denn all die Tasten auf Gamepad und Keyboard?
Flatsch!
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Die Zeichnungen besitzen nach wie vor ein wenig trashigen Cartoon-Charme, die schlichten Hintergründe wirken heute aber noch deutlich veralteter als 2010. Seitdem sind bekanntlich hunderte, wunderhübsch designte Indie-Plattformer erschienen, die nicht spurlos an der Erwartungshaltung von Jump-n-Run-Fans vorbeigegangen sind. Der Holzhammer-Humor der Zeichentrick-Sequenzen wirkt ebenfalls wie aus der Zeit gefallen. Sie drehen sich im Kern um eine klassische Entführungsgeschichte, in der sich Dr. Fetus den Nachwuchs von Meat Boy und Meat Girl unter den Nagel reißt.
Immerhin bekommt man so aber ein paar Minuten zum Durchatmen, während der gekidnappte Mini-Fleischklops mal wieder den Mech des entvervten Fieslings dekoriert. Besser schlägt sich der rocklastige Soundtrack, der das Adrenalin passend in Wallung hält.
Wilde Jagd
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Auch die Bosskämpfe gehören zu den Stärken der bockschweren Daueraction: Vor einem an Contra angelehnten Festungs-Tor z.B. macht es richtig Spaß, im Kreis durch die Luft zu zischen, um kullernde Kugelkrabben ins Gesicht des Cyborg-Doktors zu katapultieren. Bevor sie ihn zerbröseln, muss man natürlich erst einmal herausfinden, was genau der Held dazu überhaupt machen muss. Nach den Attacken startet immer wieder eine wilde Flucht vor den rotierenden Laserstrahlen – die natürlich nur dann nicht tödlich endet, wenn man sich peinlich genau an den passenden Rhythmus hält. Und hinterher zeigt ein makabres kleines Replay auf Wunsch wieder, wie oft und an welchen Stellen es den armen Fleischklops zerfetzt hat. Flasch, flatsch, flatschflatschflatsch!