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Star Wars: Squadrons (Shooter) – X-Wing vs. Tie Fighter

Schließt mal die Augen und stellt euch die Silhouette eines X-Wings neben der eines Tie Fighters vor: Die Angriffsjäger und Großkampfschiffe des Star-Wars-Universums haben die Science-Fiction entscheidend geprägt und sind spätestens seit Disneys Frontalangriff auf den Krieg der Sterne wieder angesagt. Und so donnern die ikonischen Schiffe nicht nur als Bonus-Ballerei in Battlefront 2 durchs All, sondern bekommen mit Squadrons auch endlich wieder ein eigenes Spiel. Ob man damit mehr tun kann als Womp-Ratten abzuknallen? Das lest ihr im Test.

© EA Motive / Electronic Arts

Fortschritt ohne Mikrotransaktionen

Das hört beim eigentlichen Fliegen ja nicht auf, sondern geht bei den Schiffen weiter, von denen es auf jeder Seite zwar nur vier gibt (X-, Y-, A- und U-Wing sowie Tie Fighter, Bomber, Interceptor und Reaper), die aber nicht nur die erwähnten Unterschiede zwischen Neuer Republik und Imperium aufweisen, sondern sich vor allem durch den Einbau verschiedener Waffen, Schilde und mehr teils deutlich von anderen Konfigurationen gleicher Bauart unterscheiden. Ob man die Selbstreparatur verwendet oder eine Rakete, die man nur aus weiter Entfernung auf Großkampfschiffe abfeuern kann, macht jedenfalls einen ähnlich großen Unterschied wie die Wahl zwischen Laser und Ionen-Kanone.

Man kann auch ein langsames Triebwerk einbauen, dass dafür automatisch den Boost auflädt, sowie verschiedene Gegenmaßnahmen. Das alles erfordert verschiedene Spielweisen, an die man sich erst gewöhnen muss, zumal den einzelnen Schiffen auch z.T. exklusive Module zur Verfügung stehen. So können ausschließlich Support-Schiffe ihre Kollegen mit zusätzlichen Schilden versehen und im Wesentlichen nur Bomber besonders mächtige Torpedos abfeuern. A-Wing und Interceptor sind hingegen rasend schnell, aber so zerbrechlich wie C-3POs Nervenkostüm.

Nicht alle Systeme stehen dabei von Beginn an zur Verfügung; vielmehr muss man sie Stück für Stück freispielen, indem man an Dogfights oder Flottengefechten teilnimmt. Über eine zweite Währung schaltet man außerdem Lackierungen, Wackelfiguren fürs Cockpit, Pilotenanzüge, Siegergesten und sonstige Artikel frei – im Gegensatz zu anderen Spielen übrigens ohne den Einsatz irgendeiner Echtgeld-Währung. Gleichzeitig hoffe ich durchaus, dass EA in Zukunft zumindest Erweiterungen, etwa in Form neuer Schiffe, anbieten wird, denn ich würde gerne viel Zeit in diesen Space Combat Simulator stecken. Sogar eine kooperative Kampagne oder ebenfalls im Team spielbare prozedural erstellte Missionen kann ich mir vorstellen, weitere kompetitive Varianten ebenso.

PC-Piloten bekommen Probleme

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Besonders beim Spielen in VR fallen die technischen Probleme der PC-Version auf. (Rift) © 4P/Screenshot

Wobei Motive zuvor erst einmal kleine und am PC auch große Schwachstellen ausmerzen sollte, damit man z.B. das Tutorial der Flottengefechte beenden und die dafür versprochene Belohnung erhalten kann. Auch ein gutes Matchmaking für die Dogfights wäre in meinen Augen sinnvoll, denn momentan geraten recht viele Partien zu sehr einseitigen Spießrutenläufen. Mich ärgert außerdem, dass Squadrons zu jenen Titeln gehört, deren Entwickler offenbar mit schicken SSD-Laufwerken arbeiten und sowohl PC-Spieler mit Festplatten als auch Besitzer handelsüblicher Konsolen mit enttäuschend langen Ladezeiten im Stich lassen.

Abgesehen davon hätte man der PC-Version ganz allgemein mehr Feinschliff spendieren müssen, denn wer mit einer Bildrate jenseits der 60 unterwegs ist, erlebt mitunter ein sehr ärgerliches Stotterfest. Und das dürften aufgrund der Hardware schonenden Technik recht Viele sein. Nun kann man das beheben, indem man die Bildrate auf 60 beschränkt. Die Abhilfe beseitigt allerdings nicht ein ähnlich großes Problem, denn exklusiv am PC begleitet in manchen Situationen ein ständiger Schluckauf das Geschehen. Das ist nicht nur traurig anzusehen, es stört auch empfindlich die Genauigkeit und Orientierung.

Noch schlimmer beeinflusst dieser Schluckauf sogar das Erlebnis in der Virtual Reality. Wenn das Geschehen ständig kurz angehalten wird, wirkt sich das jedenfalls höchst negativ auf mein Vergnügen aus, weshalb ich zumindest die Rift-Version im aktuellen Zustand kaum empfehlen kann. Mitunter lässt sie sich ja nicht einmal starten. Nein, technisch fehlt der PC-Version leider der entscheidende Schliff, weshalb sie zum Zeitpunkt unseres Tests schlechter abschneidet als die Konsolen-Fassungen.