[GUI_FLVPLAYER(width=300,height=188,STREAMINGID=23168,image=http://static.4players.de/premium/ContentImage/5b/0a/88568-bild.jpg)] In der Zivilisationsphase scheint sich Spore dank Diplomatie, Handel und Religion endlich komplexerer Gestaltung zu widmen. |
Nach dieser ernüchternden Stammesphase, die höchstens auf befriedigendem Niveau angesiedelt war, kommt die Zivilisationsphase. Und hier verschenkt Maxis sehr viel Potenzial, denn theoretisch hätte man aufgrund der Ähnlichkeit zu Civilization IV <a class="DYNLINK" onmouseover="DynToolTipp_Show('Klicken für Gameinfos‚)“ onmouseout=“DynToolTipp_Hide(); “ href=“javascript:DynCont_Display(‚Gamefinder‘,’runmod.php?sid=%7BSID%7D&LAYOUT=dyncont_gf&spielid=203478′)“>
Dafür sorgt der Baukasten noch mal für Bastelfreude – oder ist es jetzt langsam Arbeit, dass man jedes Teil selbst gestalten muss? Wer faul ist, kann immerhin auch auf vorgefertigte Grafiken zurückgreifen; von Maxis oder von Usern weltweit, auf deren Inhalte man zurückgreifen kann – quasi globaler „User Generated Content“. Zwar kann man seine Kreatur nicht weiter entwickeln als ihr Kleidung zu verpassen, aber dafür bauen sich Kreativköpfe gleich zu Beginn ein Rathaus nach eigenem Geschmack – später kommen normale Häuser, Autos, Flugzeuge und Fabriken hinzu. Die Kombinations- und Farbmöglichkeiten sind schier unerschöpflich, man kann sich von quietschbunt bis hin zu düsterdunkel ins Nirwana konstruieren.
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Eure Spezies kann sich körperlich nach der Kreaturenphase nicht mehr weiter entwickeln – so wird das Volk aussehen, das mal den Weltraum erobern soll. Den Hut kann man ja noch abnehmen… |
In diesem Zeitalter der Technologie geht es nur auf den ersten Blick endlich wieder komplexer zur Sache, denn jetzt, wo sich der eigene Stamm auf dem Planeten durchgesetzt hat, muss man die vielen Städte der eigenen Spezies einen. Also baut man sich seine eigene Stadt, erntet Rohstoffe, indem man die Gewürzvulkane sichert, und muss dabei so effizient sein, dass man schnell die anderen Metropolen übernehmen kann. Auch hier bleibt sich Spore der Devise „Jeder nach seiner Fasson“ treu – ihr könnt die anderen Städte vernichten, bekehren oder kaufen.
Die Religion ist da
Damit feiert die Religion neben den Fahrzeugen (zur Ernte der Gewürze, zur Bekehrung mit Hologrammen oder zur Attacke mit Projektilen) ihre Premiere. Und hinzu kommt endlich eine erste diplomatische Komponente, denn eure Ausrichtung bestimmt den Sympathielevel bei euren Nachbarn – von einem bösen roten Gesicht über ein neutrales blaues bis hin zum grünen Smilie. Diesen Level könnt ihr mit euren Aktionen beeinflussen; wer Kriege inszeniert, macht sich keine Freunde.
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Mit der Religion kommt die Bekehrung als Waffe ins Spiel: Ihr könnt feindliche Städte mit Hologrammen eurer Götter beeinflussen und schließlich übernehmen. |
Eure Gründerstadt bestimmt je nach eurem Verhalten in der Stammesphase die Ausrichtung der ersten Stadt. Wart ihr weder Aggressor noch Pazifist? Dann wird sie wirtschaftlich aktiv und ermöglicht euch, andere Städte zu kaufen – zu diesem Zeitpunkt könnt ihr also weder angreifen noch bekehren. Erst, wenn ihr euch andere Städte aneignet, habt ihr die Wahl, ob ihr deren Ausrichtung übernehmt. Ihr könnt euch also spezialisieren oder durch geschickte Aufteilung alle Fähigkeiten einsetzen. Und wieder einmal gilt: Wer aggressiv spielt, hat es am einfachsten – die militärischen Herausforderungen in Spore sind kaum vorhanden; man gewinnt meist mit der stupiden Alles-drauf-Methode.
Erste Sackgassen?
Das Blöde ist, dass man auch in Sackgassen bzw. Schleifen des ewig Gleichen kommen kann, da die eigenen Fahrzeuge wirklich nur eine Funktion ausführen. Ich habe mit einer wirtschaftlichen Metropole auf dem Kontinent begonnen und irgendwann meine religiös ausgerichtete Nachbarstadt gekauft; als mir diese wieder entwendet wurde, konnte ich nicht mehr auf die anderen Inseln expandieren, da diese den einzigen Hafen hatte. Und da ich von aggressiven Nachbarn umgeben war, wollten diese auch gar nicht erst handeln bzw. sich kaufen lassen. Leider waren sie mir deshalb nicht gerade wohl gesonnen, weil die von mir annektierte Stadt eben religiös orientiert war und mir damit einen Weltanschauungsmalus verpasst hat – selbst dann noch, als es gar nicht mehr meine war!
Also saß ich mit meiner kontinentalen Stadt auf dem Kontinent fest und konnte für einige Stunden nicht expandieren, um das Spielziel zu erreichen, da ich 1) keinen Hafenzugang hatte, 2) aufgrund meiner Wirtschaftsausrichtung kein Militär bauen konnte und 3) keine Konkurrenten kaufen konnte, da diese mich als Feind einstuften.
Theoretisch hätten sie mich sehr schnell vernichten können, vor allem, als es nur noch einen Gegner gab, der mit seinen Panzern alles überrollt hatte – außer meiner allerersten Stadt. Allerdings hat die KI diese Möglichkeit erst gar nicht in Erwägung gezogen. Die Lösung für mich: Ich konnte ihre Sympathie über einfache Bestechungsgelder Schritt für Schritt erhöhen, von aggressiv bis hin zu neutral, so dass ich ihre Städte schließlich doch noch kaufen konnte. Das hat mich zwar im Endeffekt aus der Sackgasse geführt, aber an dieser Stelle kam man nur auf stupide Art und Weise zum Ziel. Ähnlich wie die Stammesphase hat mir die Zivilisationsphase keinen Spaß gemacht. Das, was hier an Civilization-Potenzial schlummerte, wurde einfach nicht ausgenutzt. Aber dann geht es in den Weltraum…