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Soulcalibur 4 (Prügeln & Kämpfen) – Die Macht ist mit den Waffen schwingenden Kultkriegern

Erwachsene Redakteure jammern, jauchzen und jubeln – und schimpfen über Maxi. Das kann nur eines bedeuten: Die Kämpfer aus Soul Calibur haben es sich bei uns gemütlich gemacht. Namco Bandai hat sich seit Teil 3 viel Zeit gelassen, um Ivy, Nightmare, Raphael sowie Gaststars aus dem Star Wars-Universum ins HD-Zeitalter zu befördern. Doch jetzt ist die Wartezeit endlich vorbei. Kann Soul Calibur 4 an den Kult vergangener Zeiten anknüpfen?

© Namco Bandai / Ubisoft

Denn während Maxi z.B. Ivy ablöst, die gewaltig auf die Mütze bekommen hat, lädt sich die Energie der Schwertpeitschen schwingenden Amazone wieder auf.
Allerdings ist man immer noch ein Stück von der Klasse eines Waffenmeisters entfernt, da z.B. Umwelteinwirkungen fehlen. Seitenwinde, die euch unaufhaltsam auf den Arenenrand zusteuern lassen und hohe Sprünge zu einem Selbstmordkommando machen, sucht man ebenso vergeblich wie z.B. vergiftete Arenen, die euch kontinuierlich Lebensenergie entziehen.

Gerade im Hinblick auf diesen Modus kommt dem umfangreichen, aber unnötig umständlich zu bedienenden Figureneditor daher eine besondere Bedeutung zu. Denn die angelegten Waffen und Rüstungsgegenstände sind nicht nur optischer Natur.

Alle verhassten wie beliebten Soul Calibur-Veteranen (hier der Redaktions-„Liebling“ Maxi aka ‚Fuchtel-Elvis‘) geben sich ein Stelldichein.
Meist sind sie einem oder mehreren von vier Werten zugeordnet. Je nach Punkten, welche die Ausrüstung dem Wert spendiert, könnt ihr passive Sonderfähigkeiten zuordnen. Dazu gehören z.B. schnelleres Aufladen der Seelenenergie, Regeneration von Lebensenergie bei jedem Treffer von euch, Angriffe, die selbst bei einem Block Schaden anrichten usw. Und natürlich gilt hier: Je mehr ein Gegenstand wert ist, desto mehr Möglichkeiten offenbaren sich. Mit der Option, seine eigenen Farbkombinationen herzustellen, hat man so alle Mittel an der Hand, um einzigartige Figuren mit speziellen Fähigkeiten herzustellen, die auch im Mehrspielermodus einsetzbar sind. Und: Ihr könnt pro Charakter bis zu 50 (!) verschiedene Kreations-Slots belegen!

Und damit hat es Namco Bandai geschafft, die Einzel- und Mehrspielermodi wunderbar miteinander zu verknüpfen. Es gibt gut funktionierende Wechselwirkungen (Dinge solo sammeln, damit man sie entweder solo oder online verwenden kann) und die Motivation wird auf der Suche nach der besten Charakter-Gegenstands-Kombination ständig auf einem hohen Niveau gehalten.

Star Wars-Flair

Die einzigen nennenswerten Unterschiede zwischen den PS3- und den Xbox 360-Versionen sind die Bonus-Charaktere, die allerdings auf den ersten Blick nicht zu Soul Calibur zu passen scheinen. Denn mit Meister Yoda auf der Xbox 360 sowie Darth Vader auf der PS3 sowie als weiteren Gaststar der Schüler aus dem bald erscheinenden Force Unleashed <a class="DYNLINK" onmouseover="DynToolTipp_Show('Klicken für Gameinfos‚)“ onmouseout=“DynToolTipp_Hide(); “ href=“javascript:DynCont_Display(‚Gamefinder‘,’runmod.php?sid=%7BSID%7D&LAYOUT=dyncont_gf&spielid=10594′)“>
von Lucasarts (auf beiden Konsolen vorhanden) findet eine Star Wars-Invasion statt. Eine Invasion, die letztlich passt, aber mit kleineren Balance-Problemen behaftet ist. Denn während Yoda als Lichtschwert schwingender Flummi seinem Auftritt aus Episode 2 alle Ehre macht, spielt er sich insgesamt nicht so rund wie die alte SC-Garde – kann aber, wie Minidrache Gon in Tekken 3, dank seiner Größe nicht gegriffen oder geworfen werden.
Der Schüler hingegen scheint mit seinen schnellen, abwechslungsreichen sowie mächtigen Attacken die Vorteile auf seiner Seite zu haben und in die andere Balance-Richtung zu tendieren. Bei Darth Vader schließlich wirkt alles rund und aus einem Guss: Angriffsgeschwindigkeit, Fähigkeiten sowie Kraft passen und machen den dunklen Sith-Lord zum interessantesten der Soul Calibur-Gäste.

Doch das allein sollte kein Kaufgrund für die PS3-Version darstellen. Denn die technische Seite überzeugt auf beiden Systemen und zeigt sich mit Ausnahme der Ladezeiten als absolut gleichwertig. Die gestalten sich wie folgt: Lasst ihr auf der PS3 die optionale Installation (ca. 2,8 GB) außen vor, lädt SC4 vor allem im Seelenturm langsamer als auf der 360. Mit Datentransfer auf die PS3-Festplatte hingegen nimmt man deutlich Fahrt auf und zieht in punkto Wartezeit oder eher dem Fehlen einer solchen an der Microsoft-Konsole vorbei. Doch egal, auf welchem System man spielt: Wirklich lange warten muss man nirgends.

Auch abseits der prall gefüllten Oberteile bietet Soul Calibur 4 einiges für die Augen!
Geschmeidig


Was angesichts der visuellen Qualität, die euch auf beiden Systemen erwartet, ein kleines Highlight ist. Zugegeben: In einigen der Arenen passiert im Hintergrund herzlich wenig. Zu wenig vielleicht, was allerdings erst dann auffällt, wenn in anderen Arealen die Blicke in die Kulisse schweifen und dort z.B. ein Vogelschwarm beständig seine Runden zieht, in einem anderen Gebiet Nilpferde gemütlich vor sich hin fressen usw.
Andererseits ist dieses Manko auch nur für unbeteiligte Zuschauer ein Problem. Die Pad-Akteure dürften angesichts der fordernden Kämpfe kaum Gelegenheit haben, die Hintergründe auf Bewegung oder Statik abzuklopfen.

Denn die Auseinandersetzungen an sich werfen puren Zucker auf die Augen: Geschmeidige Animationen (und ich meine hier nicht das wohlig auf und ab schwingende prall gefüllte Dekolleté von Figuren wie Ivy oder Taki), pompöse Lichteffekte, sich behutsam im Wind wiegende Stoffe, auf Hochglanz polierte Rüstungen, lebendige Gesichter. Egal, wohin man schaut, wird viel geboten.

Die eine oder andere Bodentextur hätte zwar hochwertiger und auch die durch schmerzhafte Würfe oder Attacken herbei geführten Beschädigungen des Bodens hätten (zumindest für die restliche Gesamtdauer des Kampfes) permanent sein können, doch das ist Erbsenzählerei, die an der Gesamtwertung kaum etwas weg knabbert.