Veröffentlicht inTests

SEGA Rally (Rennspiel) – SEGA Rally

Sega Rally. Das ist Kult. Das ist der Inbegriff gnadenlos guter Spielbarkeit für die Rallye-Veteranen der Spielhallen. Zwei Automaten, zwei Evergreens, die selbst heute noch populär sind. Es gehört schon viel Mut dazu, sich an eine Fortsetzung zu wagen – vor allem, wenn es sich dabei gleichzeitig um das Debüt eines Entwicklerteams handelt. Das neu gegründete Sega Racing Studio hat den Schritt gewagt und haucht der populären Serie neues Leben ein. Können die hohen Erwartungen erfüllt werden?

© SEGA (PC, PS3, 360) / Bugbear (PSP) / SEGA

Karriere als Rallye-Fahrer

Für einen kleinen Ausflug zwischendurch eignet sich ein schnelles Rennen, bei dem ihr euch nur schnell für eine Strecke, einen Schwierigkeitsgrad und einen Wagen entscheidet, um anschließend Gas zu geben. Auch das Zeitfahren ist nicht mehr als ein Intermezzo, denn im Mittelpunkt steht ganz klar der Karrieremodus. Dort startet ihr mit einem Fuhrpark, der aus modernen Rallye-Boliden wie dem Subaru Impreza oder Citroen Xsara besteht. Weitere Fahrzeuge werden mit der Zeit freigeschaltet – genau wie neue Lackierungen. Am Anfang dürft ihr nur in der Amateur-Serie starten. Hier habt ihr die Wahl zwischen diversen Events, die aus mehreren Pisten bestehen, die nacheinander absolviert werden müssen. Mit den verdienten Punkten schaltet ihr weitere Wettbewerbe frei. Dazu zählen nicht

Klassiker wie der Audi Quattro gehen richtig ab.

nur Rallyes in höheren Schwierigkeitsgraden, sondern auch komplett neue Fahrzeugklassen. So geht ihr später in modifizierten Karossen wie einem Golf GTI oder Fiat Punto an den Start. Habt ihr genügend Punkte beisammen, dürft ihr sogar in klassischen Geschossen wie dem Audi Quattro A2 oder dem Peugeot 405 von 1986 um die Meisterschaft fahren. Leider gibt es keine Hinweise, inwiefern sich die Boliden voneinander bzgl. Beschleunigung, Geschwindigkeit und Handling voneinander unterscheiden. Unterschiede spürt ihr erst beim Fahren – auch wenn sich viele Fahrzeuge ähneln. Trotzdem wären Angaben zu den einzelnen Dreckschleudern nicht schlecht gewesen. Um Fahrzeug-Setups müsst ihr euch bei Sega Rally keine Sorgen machen: Ihr habt lediglich die Wahl, ob ihr ein Automatikgetriebe nutzen oder manuell schalten wollt. Daneben stehen euch zwei Reifensorten zur Verfügung: Offroad-Pneus bieten eine bessere Haftung, büßen auf Asphalt-Abschnitten aber Geschwindigkeit ein. Umgekehrt glänzen Straßenreifen mit einer höheren Endgeschwindigkeit, haben dafür auf unebenem Gelände aber mit der Haftung zu kämpfen. Die Entscheidung will wohl überlegt sein, da ihr euch am Anfang einer Veranstaltung auf die Sorte festlegen und mindestens drei Rennen mit ihnen fahren müsst. Während ihr schnelle Rennen oder das Zeitfahren jederzeit abbrechen und neu starten könnt, greifen in der Karriere andere Regeln. Hier müsst ihr eine Serie durchziehen! Versagt ihr auf einem Kurs, müsst ihr die Sache entweder durchziehen und hoffen, am Ende doch noch auf dem Podest zu laden, oder das Event wieder komplett von vorne starten. Gerade angesichts der Gummiband-KI, die euch vor allem in höheren Schwierigkeitsgraden wie eine Klette an der Stoßstange klebt, wird der Sieg erst auf den letzten paar Metern entschieden. Da kann es schon mal ärgerlich sein, wenn man selbst den

Auf Asphalt sind Rennreifen die richtige Wahl. In Schlamm und Dreck liefern Offroad-Pneus aber bessere Haftung.

Kürzeren zieht. Trotzdem ist der Karrieremodus – vor allem verglichen mit den Vorgängern – erstaunlich gelungen. Der Umfang stimmt, der Fuhrpark kann sich sehen lassen und es gibt jede Menge Veranstaltungen samt freischaltbaren Extras. Wenn es doch nur mehr Strecken geben würde…

Spaß wie in der Spielhalle?

Erinnert ihr euch noch an den Spielhallen-Automaten von Sega Rally? Ja, das war das Ding mit den zwei Sitzen und Lenkrädern! Eine große Stärke von damals verspricht auch heute wieder für enormen Spaß zu sorgen: der Mehrspielermodus! Zwar geht es an einer Konsole nur im Splitscreen auf die Piste, doch online LAN kämpft ihr mit bis zu sechs Piloten um die Rallye-Trophäe. Leider hatten wir mit der Testversion bisher noch keine Möglichkeit, uns ein Bild von den Onlinerennen zu machen. Sollte es dabei jedoch ähnlich lagfrei abgehen wie in den Test-Sessions im Sega Racing Studio, sind auch über Xbox Live bzw. PSN enge Positionskämpfe mit fiesen Rempeleinlagen und ein herrlicher Arcade-Rennspaß garantiert! Einziger Wermutstropfen: LAN-Duelle bzw. System Link werden nicht unterstützt, obwohl sich der Titel dafür geradezu angeboten hätte.