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Rise & Fall: Civilizations at War (Taktik & Strategie) – Rise & Fall: Civilizations at War

Kann es überhaupt noch Innovation im festgefahrenen Echtzeit-Strategiegenre geben? Es hängt letztlich von den Machern ab, ob sie etwas Neues präsentieren. Midway geht das Wagnis ein und führt in Rise & Fall: Civilizations at War die selbst steuerbaren Helden ein, mit denen ihr euch in Ego-Perspektive durch die Reihen der Feinde metzelt. Ob das wirklich das Gelbe vom Ei ist, erfahrt ihr im Test.

© Midway San Diego / Midway

Lineare Missionen

Ihr merkt schon, dass die Heldenpassagen das Salz in der Echtzeit-Strategie-Einheitssuppe sind, auch wenn sie trotz dreier Schwierigkeitsgrade noch etwas schwerer sein könnten und somit einiges an Intensität vermissen lassen. Das

Wer will es mit mir aufnehmen? Leider findet der Held nicht oft Gegner, die ihm das Wasser reichen können.

liegt daran, dass selbst die Anführer der Feinde keine echten Gegner darstellen – es kommt nie zu richtig spannenden Duellen, man metzelt sich irgendwann in eine Routine. Das ist schade, denn man hätte gerade die Dramatik in der Egosicht mit einigen Showdowns oder mehr taktischem Anspruch im Nahkampf deutlich erhöhen können. Sehr ärgerlich sind in der neuen Perspektive die technischen Fehler: Unser Held wurde öfter mal durch die Decke beschossen, weil es einfach keine Kollisionsabfrage für die Pfeile gab.

Die Missionen sind dafür sehr abwechslungsreich: Außenposten erobern, Flotten vernichten, Festungen verteidigen und befestigte Städte belagern. Obwohl natürlich auch die übliche Echtzeit-Aufbauarbeit gefragt ist, wird es dennoch nicht so schnell langweilig. Leider gibt es aber meist nur einen Lösungsweg, da die Missionen oft streng linear aufgebaut sind. Nur selten führen Nebenwege zum Erfolg.

Trial & Error

Dass nicht alles an Rise & Fall gelungen ist, merkt ihr in der ersten Mission von Kleopatra, wo noch viel Ausprobieren angesagt ist. Ihr sollt einen Bogenplatz halten, bis ein königliches Schiff eintrifft, das euch abholt. Das ist eigentlich eine

Bisweilen ist zu Beginn nicht ganz klar, was ihr eigentlich tun sollt.

Aufgabe für Herkules, da die Römer zahlenmäßig haushoch überlegen sind. Um zu wissen, was ihr tun müsst, müsst ihr die Mission mindestens vier Mal gespielt haben. Wisst ihr nicht, wohin es geht, werft ihr eure wenigen Truppen dem Feind entgegen und sie werden von den Römern aufgerieben. Wieso erfahrt ihr nicht gleich, wohin die Königin muss, um abgeholt zu werden? Weiß sie etwa den Weg zum Hafen in ihrer eigenen Stadt nicht?

Zudem macht euch die Wegfindung der eigenen Einheiten zu schaffen, die nicht immer vom Feinsten ist. Insbesondere die Belagerungsmaschinen haben ihre Probleme in engen Passagen, wo sie oft sinnlos umherirren. Bisweilen blockieren sich auch die Bauern beim Einsammeln von Rohstoffen. Auch große Verbände von Reitern verfransen sich oft und kommen dann nacheinander in Häppchen an. Die Voreinstellung der Bogenschützen ist nicht gelungen, da diese auf „aggressiv“ gestellt sind und vorstürmen. Da sie in vorderster Front nichts ausrichten, macht sie der Feind schnell nieder. Ihr müsst sie umständlich von Hand auf „Position halten“ stellen, damit sie die Römer von oben mit einem mit einem Pfeilhagel eindecken. Schön ist wiederum, dass die Truppenbewegungen von der einheitlichen Marschgeschwindikeit profitieren: So können Speerkämpfer und Reiter als geschlossener Verband zum Feind ziehen. Falls ihr diesen Komfort nicht wollt, könnt ihr ihn auch in den Optionen abschalten – das sollten alle Echtzeit-Strategiespiele anbieten!

Antike Seegefechte

Die große Stärke des Spiels liegt im Seekampf – hier kann kein Konkurrenztitel mithalten. Immer wieder kommt es zum Aufeinandertreffen von Schiffen, denen eine dreifache Funktion zukommt: Beim Rammen von anderen Booten, dem Beschießen von Gebäuden

Nahansicht eines Kampfes auf See: Die Ägypter entern über eine Planke ein Schiff der Römer.

 an Land und als schwimmende Kaserne für Landungsoperationen. Durch die Ausbildung eines Matrosen, legt ihr die Rolle des Schiffs fest. Ihr könnt dann Entern wie die Römer, um sie für euch zu nehmen. Dazu müsst ihr wie auf Land gegen die Besatzung kämpfen. Wem das zu mühsam ist, der kann auch versenken. Bildet ihr einen Trommler aus, so könnt ihr besser Rammen, was die Technik war, auf die Karthager und Griechen setzten. Nur die größten Pötte können Katapulte an Bord nehmen. Die Matrosen reparieren auch Schäden an Bord.

Die Seeschlachten sind nicht nur Rome <a class="DYNLINK" onmouseover="DynToolTipp_Show('Klicken für Gameinfos‚)“ onmouseout=“DynToolTipp_Hide(); “ href=“javascript:DynCont_Display(‚Gamefinder‘,’runmod.php?sid=%7BSID%7D&LAYOUT=dyncont_gf&spielid=3554′)“>

überlegen, sondern auch allen anderen historischen Echtzeit-Strategiespielen. Zwar funktioniert das Rammen nicht immer, wie ihr euch das vorstellt und das Versenken dauert etwas, anstatt das Schiff gleich in Stücke zu reißen, aber die Funktionen der drei Schiffstypen -Galeere, Bireme und Trireme- überzeugen einfach. Ihr bestimmt, was euer Schiff machen soll: Versenken, entern oder Schiffskaserne. Darüber hinaus überzeugt, dass ihr jedes Ziel an Bord einzeln beschießen und auch jedem Soldaten einzeln Befehle erteilen kann. So könnt ihr nicht nur das Schiff als Ganzes anwählen sondern auch jeden Matrosen und den Helden, was neue taktische Möglichkeiten eröffnet.

Übliche Massenschlachten

Die Landschlachten sind leider nicht so einfallsreich und spannend wie jene auf dem nassen Element, denn hier wird nur die übliche Strategenkost geboten. Das ist nicht schlecht, aber eben nicht neu und aufregend. Ihr könnt die bekannten

Bei den Massenschlachten entscheidet meist die Zahl der Krieger und nicht das taktische Geschick.

Einheiten wie Schwertkämpfer, Lanzenstreiter, Bogenschütze und Reiter zu größeren Verbänden zusammenfassen, die sich mit Ziffern versehen lassen. Es gilt das übliche Stein-Schere-Papier-Prinzip, wonach jede Einheit besonders gut geeignet ist, eine andere zu bekämpfen, aber auch ihren Meister findet. So sind Reiter gut gegen Schützen und werden von Lanzenträgern bekämpft.

Die Zahl der 80 Einheiten ist begrenzt, wobei die Stufe eurer Stadtzentren und die Tempel eine Rolle spielen. Bei den Einheiten spielt die Moral eine große Rolle, die sich durch Training mit den Helden steigern lässt. Bildet ihr von eurem Ruhmkonto einen Heiler oder Zenturio aus, so könnt ihr die Einheiten verbessern, was den meisten an ihrer Ausrüstung im Felde auch anzusehen ist. In den Schlachten gibt es keine Geländevorteile, so dass Bogenschützen von einer erhöhten Stelle nicht mehr Schaden anrichten. Die Formation, die die Soldaten von alleine bilden, hat keine Bedeutung. Leider formieren sich nicht wie bei Rise of Nations verschiedene Typen zu einer Einheit. Die Bauern errichten Belagerungsmaschinen wie den Rammbock, mit denen ihr das Tor einreißen könnt