Fazit
Was sollte dieses Gelaber von Wurzeln, Herr Kobayashi? Ich bin schwer enttäuscht. Capcom serviert entgegen seiner Versprechen einen Actionzombiebrei ohne Charakter. Warum nimmt man sich einen dämlichen Military-Shooter zum Vorbild, wenn man eine wertvolle eigene Tradition hat? Es geht mir nicht um Nostalgie oder um ein Resident Evil anno 1996! Aber man sollte Respekt vor etablierten Werten haben, dann ist auch kreativer Fortschritt möglich. Und wenn es schon der Westen sein soll: Warum orientiert man sich nicht an der morbiden Faszination à la The Walking Dead? Warum gibt es so selten Zombies in diesem Spiel, die mit ihrer Masse ängstigen? Das wenige Gute: In der Kampagne mit Leon blitzt zumindest das Potenzial auf, alles ist nahtlos kooperativ spielbar und es gibt vier Perspektiven mit 30 bis 40 Stunden primitiver Story. Schon der hoffnungsvoll startende Leon lässt im Laufe seiner acht, neun Stunden immer stärker nach, erreicht höchstens mittelmäßiges Ballerniveau – kein Vergleich zum grandiosen Terror eines Resident Evil 4. Spätestens mit Chris ist das Spiel genau das, was man befürchten musste: Call of Duty. Hier hat man das Gefühl, von einer Explosion zur nächsten gescheucht, von einem Abgrund in den nächsten gehetzt und von nicht enden wollenden, teilweise lächerlichen Bossmutationen verfolgt zu werden – von billigen Rätseln und dämlichen Dialogen unterbrochen. Capcom hat sich viel zu weit auf durchlöchertes Shooter-Terrain begeben. Damit stürzt Resident Evil in eine Belanglosigkeit, die der Reihe das Genick bricht. Und das tut einem Fan richtig weh.
Wertung
360
360
Auf der Xbox 360 tauchen vermehrt technische Probleme auf.
PS3
PS3
Survival-Horror? Wo? Capcom serviert entgegen seiner Versprechen einen Actionzombiebrei ohne Charakter.