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Pro Evolution Soccer 2016 (Sport) – Zurück zum Zauberfußball?

Konami feiert das 20-jährige Jubiläum seiner Fußballreihe, die in Japan seit 1995 unter dem Namen „Winning Eleven“ bekannt wurde und Anfang bis Mitte der 2000er viele Platinerfolge feierte. Dann stagnierte der Kick, bevor es letztes Jahr endlich wieder aufwärts ging – zumindest hinsichtlich der Spielmechanik sowie Präsentation. Aber Konami verbockte nicht nur den Online-Modus, sondern kopierte FIFAs Ultimate Team mehr schlecht als recht in myClub, strich die Online-Meisterliga und präsentierte eine komplett sterile Karriere sowie schwache Computergegner selbst auf hohen Stufen – Wertung: 70%, befriedigend. Wie sich Pro Evolution Soccer 2016 schlägt, verrät der Test.

© Konami / Konami

Aktualisierung vom 24. September:

Abgespeckter Kick auf dem Rechner


Konami serviert auf dem PC eine enttäuschend abgespreckte Variante von Pro Evolution Soccer 2016. Auf der Xbox One ging es nur um kleinere grafische Details, die im Vergleich zur PlayStation 4 fehlen, aber auf dem Rechner muss man deutlich mehr Abstriche in Kauf nehmen – auch inhaltliche. Die Kulisse wirkt wie eine besser aufgelöste Variante der alten Konsolen und liegt deutlich hinter der Qualität, die die Fox Engine auf aktuellen Konsolen inszeniert – kein Wunder, dass man sich erweiterte Grafikeinstellungen komplett spart. Was will man da auch tunen? Vor allem das Publikum und die

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Es wird auch auf dem PC gejubelt, aber technisch und inhaltlich in abgespeckter Form. © 4P/Screenshot

Stadionumgebung sind gröber aufgelöst, weniger individuell und lebendig, aber auch die Darstellung des Rasens ist eine Klasse schlechter. Das ist selbst angesichts des Potenzials eines gewöhnlichen Mittelklasse-PC zu wenig.

Aber da hören die Defizite noch nicht auf: Wo ist das dynamische Wetter? Gibt es nicht. Wo sind die neuen Auswirkungen auf nassem Platz? Fehlanzeige. Der neue Torjubel ist zwar dabei, aber ich vermisse einige der tollen neuen Animationen sowohl bei den Torhütern als auch in den Zweikämpfen und auch in der Befehlsliste fehlen Bewegungsaktionen. Außerdem wirkte die Gegner-KI in unseren Testspielen nicht so stark – hier bekommt man also spielmechanisch nicht 1:1 den aktuellen Fußball.

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Der Spielaufbau macht Laune, aber man erreicht nicht die Qualität der PlayStation 4. © 4P/Screenshot

Dazu gibt es lediglich 15 Stadien und man kann keine Kommentar-Sprachen wie Englisch oder Spanisch nicht direkt im Spielmenü auswählen, um den teilweise schlimmen Übertreibungen sowie falschen Torjubel von Hanis Küpper und Marco Hagemann zu entkommen – da hilft nur abschalten. Apropos: Wer das Internet nicht zur Verfügung hat, wird im Gegensatz zu den Konsolen nicht offline spielen können. Man muss scheinbar zwingend online sein, auch um die Meisterliga zu spielen, die das gar nicht benötigt. Nicht falsch verstehen: Selbst in dieser abgespeckten Variante macht der Spielaufbau durchaus Laune, aber Konami vergrault potenzielle PC-Kicker hier mit Ansage, indem man dieses Fußballspiel so stiefmütterlich portiert. Und weil wir das schon letztes Jahr monierten und man hier erneut zum Vollpreis nicht das volle Fußballpaket bekommt, werten wir deutlicher ab.