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Wenn dieses manuelle Abfangen klappt, fühlt sich das Spiel natürlich gut an, denn es funktioniert auch in der Gruppe. Sprich: Ich setze gleich drei Abwehrspieler auf drei wartende Stürmer an, indem ich sie anklicke. Wenn jetzt der Pass kommt und ich Z drücke, bewegen sich alle drei vor den Mann! Das ist z.B. auch eine alternative Form der Abseitsfalle, wenn ich so die komplette Viererkette aktiviere. Kann allerdings ins Auge gehen, wenn man sich verschätzt und unnötig Räume frei macht.

Nur bei den Elfmetern gibt es ein neues, wenn auch unspektakuläres System: Man zeigt auf die Ecke und schießt. Leider vermisst man kreative Neuerungen bei Ecken und Freistößen.
Auch das gleichzeitige Bedienen des Nunchuk dürfte linke und rechte Gehirnhälfte stärker als sonst beanspruchen: Der Analogstick wurde zwar entmachtet, hat aber immer noch Funktionen. Erstens kann er immer noch alternativ für die Bewegung eingesetzt werden, allerdings ist dann nur langsames Joggen, aber kein Sprint möglich. Zweitens kann ein Druck des Sticks nach oben, unten, rechts oder links dafür sorgen, dass euer Ball führender Spieler sich das Leder weiter vorlegt, eine Körpertäuschung macht oder plötzlich stoppt. Ihr müsst also mit der linken Nunchukhand tricksen, mit der rechten Remotehand gleichzeitig die Richtung vorgeben – das ist gerade zu Beginn nicht einfach. Klassische Doppelpässe sind über den Druck von A und dann B möglich; das funktioniert aber im Endeffekt noch nicht so einwandfrei und effizient wie auf PS3 und 360.

Schuss aufs Tor

Befindet ihr euch in Tornähe, kann entweder ein Lupfer über das Heben der Remote eingeleitet oder über das Schütteln des Nunchuk zum Schuss oder Kopfball angesetzt werden. Das funktioniert auch gut, bietet aber unterm Strich noch zu wenig Kontrolle: Ich kann die Richtung des Balles einfach nicht präzise genug bestimmen – hier kommen einfach die Statistiken des Spielers zur Geltung. Konami hat uns zwar versichert, dass je nachdem, wie man das Nunchuk Richtung Tor bewegt, hoch

Schritt für Schritt zum Experten: Der Trainingsaufbau ist gerade für Einsteiger ideal, aber leider hat man bei den deutschen Texten geschlampt – Rechtschreibfehler und französische Textreste gibt es immer wieder.
oder flach, links oder rechts geschossen wird. Aber in der Praxis war davon selten etwas zu spüren und warum gibt es dann kein Training dafür? Man kann zwar wunderbar in die Laufrichtung schießen, und den Ball sogar am Torwart vorbei ins Netz legen, aber Schussrichtungswechsel im Lauf waren knifflig. Außerdem verzieht man das Nunchuk schon mal in der Hektik des Strafraums. Natürlich wird dann trotzdem auf das Tor gefeuert, da nur die Werte des Spielers entscheidend sind. Aber damit ist die manuelle Präzision im Abschluss noch ein Schwachpunkt, denn so kommen die Strafraumszenen letztlich nicht an den Nervenkitzel des großen Vorbilds heran. Ausgeglichen wird das jedoch durch das freiere Kopfballspiel: Man kann wunderbare Flanken in den Strafraum ziehen und dann wird schon mal mit einer Kopfballbombe oder einem Volley abgeschlossen – wenn die Dinger sitzen, kommt Freude auf!

Zweikämpfe & Defensive

Wer rechtzeitig schüttelt, der schießt, köpft oder klärt. Über das Nunchuk wird komfortabel abgeschlossen, allerdings vermisst man die Richtungspräzision.
In der Defensive wird über eine Schüttel-Bewegung des Nunchuk die Grätsche eingeleitet – Mario lässt grüßen. Allerdings ist dieses Reinrutschen hier nicht so effektiv wie auf den HD-Konsolen: Nur beim Frontalaufprall kann man Stürmer stoppen, die schöne Grätsche aus vollem Lauf in die Seite kann man kaum sinnvoll ansetzen. Das wichtige Zweikampfverhalten zeigt sich insgesamt als verbesserungswürdige Komponente. Man vermisst dieses Halten und Zerren im Sprint und es dauert manchmal zu lange, bis die Verteidiger in kritischen Situationen den Stürmer wirklich aggressiv attackieren – dargestellt über rote Kreise. Das führt dazu, dass man manchmal hilflos beobachtet, wie ein Stürmer an tatenlosen Abwehrspielern vorbei trabt.

Bei Ecken und Freistößen hat Konami leider wenig Kreatives in petto. Bei Standards herrscht zwar theoretisch mehr Bewegung als sonst, denn ihr könnt vor der Ecke zwei, drei Spielern Laufwege in den Strafraum vorgeben – das war’s aber auch schon. Und die direkten Freistöße verkommen zu faden Schüttelaktionen, da man auch hier die Zielpräzision vermisst: Beckham steht vor der Mauer, man schüttelt das Nunchuk und das Glücksspiel beginnt – hier hätte man wesentlich mehr aus Remote & Co herausholen können. Lediglich beim Elfmeter hat man sich etwas mehr Gedanken gemacht, denn hier zeigt ihr mit der Remote auf die gewünschte Ecke, könnt das Fadenkreuz beim Spiel gegen einen Freund plötzlich ausblenden und dann per Nunchuk schießen. Außerdem kann der Torwart nach rechts oder links tänzeln und dann über die Remote und das Steuerkreuz in die Ecke hechten – unterm Strich ein gelungenes System.  Taktikwechsel wie Pressing, Konterspiel & Co werden einfach über das Steuerungskreuz aktiviert. Etwas nervig ist lediglich das Auswechseln: Hier muss man seine Spielerfiguren von der Ersatzbank greifen und dann auf die gewünschte Position ziehen – da die Spielergrafiken viel zu klein sind und dicht beieinander stehen, kommt es hier immer wieder zu Fehlern. Es wäre komfortabler gewesen, das auf Knopfdruck zu regeln.