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Pro Evolution Soccer 2008 (Sport) – Pro Evolution Soccer 2008

Die Zeit der Osterovale ist vorbei, die Europameisterschaft naht und das Runde muss wieder ins Eckige: Während Electronic Arts einen lauwarmen, aber lizenzstarken EM-Aufguss für FIFA anrichtet, will Konami ein Fußballspiel der neuen Generation servieren. Statt eine direkte Umsetzung von Pro Evolution Soccer 2008 anzubieten, wollen die Japaner die Stärken der Wii-Steuerung ausnutzen. Was kommt heraus? Nervöser Fuchtelkick oder innovatives Rasenschach?

© Konami / Konami

Die Qual der Wahl

Was soll das werden? Als Konami die ersten Schaubilder veröffentlichte, war das Staunen groß. Die Japaner haben das Fußballgenre um ein neues Konzept bereichert, das ein freieres Aufbauspiel ermöglicht.

Ich hab immer gerne Fußball gespielt – egal ob auf dem Bolzplatz oder mit dem Joystick. Wir haben uns mit Kumpeln getroffen und ganze Wochenenden gekickt und gezockt. Die Ausrüstung: Trainingshose, Pöhler, Pille, Competition Pro und Disketten. Die Frage war nur, auf welchem Platz und auf welchem System man mit welchem Titel antritt. Heute ist die Wahl des Fußballspiels eine einfache, denn es gibt nur zwei – eins für Kenner und eins für Gucker. Und beide haben sich über die Jahre immer mehr angeglichen.

Damals in den 80ern gab es noch immense Unterschiede zwischen einem Kick-Off, einem Microprose oder Sensible Soccer. Oder man denke an das grandiose, bis heute faszinierende Emlyn Hughes International Soccer für den C-64: Ein Traum, lange bevor Konami die Fußballherzen mit PES eroberte. Egal ob Perspektive, Steuerung oder Spielmechanik – der Ball lief je nach Titel ganz anders. Diese Vielfalt wurde eine Zeit lang auf Konsolen fortgesetzt, aber heute fahren FIFA und PES in Sachen Steuerung und Konzept fast auf einer Schiene.

Analogstick war gestern

Damit ist jetzt Schluss, denn die Japaner haben für Wii neue Weichen gestellt: Dieses Pro Evolution Soccer 2008 <a class="DYNLINK" onmouseover="DynToolTipp_Show('Klicken für Gameinfos‚)“ onmouseout=“DynToolTipp_Hide(); “ href=“javascript:DynCont_Display(‚Gamefinder‘,’runmod.php?sid=%7BSID%7D&LAYOUT=dyncont_gf&spielid=12372′)“>

nutzt zwar die hervorragende Statistik- und Animationsbasis der großen Brüder, sieht auch genau so aus, aber spielt und steuert
Die Kulisse erinnert in all ihren Vor- (klasse Animationen) und Nachteilen (hässliches Publikum) an die großen Vorbilder für PC, 360 und PS3. Allerdings sieht der Kick gerade auf HD-Fernsehern reichlich veraltet aus; auf der Röhre geht es grafisch harmonischer zur Sache.
sich komplett anders. Es fühlt sich beim ersten Mal fast an wie Echtzeitstrategie, wenn man per „Point&Drag-System“ zwei, drei Einheiten markiert und per Richtungspfeil zum Angriff marschieren lässt. Oder wenn man schnell in die Defensive wechselt, um seine Verteidigung mit schnellen Klicks zu ordnen.

Was macht Konami anders? Die Japaner entziehen dem Analogstick bzw. dem Digikreuz die Macht der alleinigen Steuerung, lassen die KI nur noch die zweite Geige spielen und übertragen euch die Verantwortung über die komplette Mannschaft. Kontrollierte man bisher traditionell nur den Ball führenden Mann (Off-the-Ball mal außen vor), während die Computerintelligenz den Rest des Teams mehr oder weniger sinnvoll mitlaufen ließ, kontrolliert man jetzt auf Wunsch jeden einzelnen. Egal ob Laufwege in der Offensive oder Deckungsverhalten in der Defensive – ihr bestimmt, wer, was und wo etwas gemacht wird.