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Pirates of the Burning Sea (Rollenspiel) – Pirates of the Burning Sea

Piraten sind nicht nur dank Pirates!-Remake und Fluch der Karibik wieder ein attraktives Thema. Daher hat sich Flying Lab Software (FLS) seeräuberische Gedanken gemacht und in der hauseigenen Werft ein Online-Rollenspiel rund um Schatzjäger, Einäugige und Breitseiten entwickelt: Pirates of the Burning Sea (PotBS). Wir sind in die sonnige, aber auch von Pulverdampf erfüllte Karibik gesegelt. Erleidet das Abenteuer Schiffbruch oder meinen die Götter der Meere es gut mit ihm?

© Flying Lab Software / Sony Online Entertainment

Setzt die Segel – aber welche Fahne?

Im Jahre 1720 streiten sich hauptsächlich drei Nationen um die Herrschaft in der Karibik: Spanien, England, Frankreich. Und genau für eine davon darf man sich zu Beginn entscheiden. Die Wahl hat keine Auswirkungen auf euren Charakter oder seine Fähigkeiten, denn die drei Klassen (Marineoffizier, Freihändler oder Freibeuter) spielen sich leider auf jeder Seite gleich – nur der Starthafen ist ein anderer, sieht aber überall ähnlich aus. Das ist schade, denn so wirken alle maritimen Einstiege ins Abenteuer optisch gleich.

Bart, Papagei und Dreispitz – die Auswahl für das eigene Aussehen ist groß.

Aber Moment einmal! Wo sind die Träger des schwarzen Totenkopfbanners aus dem Titel geblieben? Keine Panik an Bord! Die Piraten stellen die vierte Fraktion, bieten aber nur eine Berufswahl: Pirat. Leider sind die Unterschiede zwischen den Nationen und den Piraten weniger deutlich als es auf den ersten Blick den Anschein hat, denn auch bei den Seeräubern geht nichts ohne eine funktionierende starke Wirtschaft. Rein auf Plünderungen können auch die Piraten nicht bauen.

Kanonendonner oder Dublonenklimpern?

Die Karrierewahl ist entscheidend für die spätere Rolle im Spiel, denn nicht jeder darf auch jedes Schiff befehligen und manche Klasse genießt Vorteile, die anderen versagt bleiben. Während der Marineoffizier mit Rang 50 (dem derzeitig höchsten Level) die dicken Linienschiffe mit bis zu 100 Kanonen fährt, aber natürlich nicht gleich jedes Schiff anfallen darf, genießt der Freihändler besondere Konditionen bei Produktion und Handel und steuert die Schiffe mit den größten Laderäumen, ist aber auf Schutz angewiesen.

Der Freibeuter hingegen ist ein auf Schnelligkeit und List bedachter Kämpfer, der im Auftrag seiner Nation auch unbescholtene Händler anderer Nationen plündern darf. Dem Freibeuter ähnlich sind die Piraten, denn diese dürfen fast alles angreifen, was nicht schnell genug wegsegeln kann. Im Kampf zählen Beweglichkeit und geschickte Manöver, so dass die Piraten mit den schwächeren Schiffen auch größere Gegner bezwingen können. Dafür ist die Wirtschaft der Piraten schwächer und kann nicht auf die Möglichkeiten eigener Freihändler zurückgreifen. Piraten können wiederum verlassene oder geenterte Schiffe übernehmen.

Kanonenkugeln sind auf allen Seiten ein beliebtes „Geschenk“ bei „Verhandlungen“.

Was mach ich eigentlich hier?

Viele MMORPGs haben keinen wirklichen roten Faden, aber FLS gibt dem eigenen Charakter eine interessante Hintergrundgeschichte, die euch von Beginn an bis zum Erreichen von Rang 50 begleitet. Sie leitet euch auch ein wenig zu den Städten mit Missionen für den aktuellen Rang. Etwas schade ist, dass die abwechslungsreiche Geschichte mit allen Nebenmissionen und -aufgaben (inklusive einer Liebesgeschichte) für alle Spieler, egal welche Nation oder welcher Beruf, gleich abläuft – abgesehen von den Städten in denen die Auftraggeber stehen.