[GUI_PLAYER(ID=97792,width=400,text=Schade ist, dass die neue Steuerung nicht besser in situativen Trainings erläutert wird.,align=right)]In einem Punkt hat sich 2K Games frech bei EA bedient: Der neue Spielmodus „Mein Team“ ist quasi eine Kopie von „Ultimate Team“ aus FIFA – allerdings gibt es ihn nur auf PS3 und 360, nicht auf dem PC. Das ist ärgerlich, denn er macht richtig Spaß: Man baut eine zunächst schwach besetzte Mannschaft immer weiter aus, inklusive Sammelkartenflair sowie virtueller (oder echter) Währung „VC“ zum Tauschen, Kaufen und Wertepimpen. Letztere verdient man universell in nahezu allen Modi und kann sie in neue Boosterpacks investieren, die es wie bei EA in Bronze, Silber und Gold gibt. Man startet mit 1000 VC, ein Dwight Howard kostet übrigens 20.000 VC, sowie einem kleinen Kader aus Bronzespielern. Öffnet man sein erstes Paket kann das zu bizarren Kombinationen wie einem Cavaliers-Playbook, einem Magic-Trikot und der Mavericks-Arena führen. Man kann sein Zufallsteam zunächst nur sporadisch entwickeln: Es gibt manuelle Verbesserungen wie etwa „Ballhandling +6“ oder „Freiwurf+6“.
Schade ist, dass die Team-Chemie keine Rolle zu spielen scheint: Bei der Zusammensetzung von Startformation und Reservebank sowie Trainer muss man also nicht auf verbindende Merkmale achten. Schön ist, dass es ein Online-Aufstiegssystem gibt, das an was erinnert? Richtig: Den Saisonmodus in FIFA. Man hat zwölf Spiele Zeit,

um zumindest den 8. Platz zu erobern – nur so führt der Weg in die Playoffs. Man kann natürlich auch offline um VC kämpfen, aber da gibt es keine simulierte Saison mit Aufstieg, sondern lediglich drei Typen von Freundschaftsspielen. Unterm Strich sorgt dieser neue Team-Modus allerdings für Abwechslung. Trotzdem ärgert man sich über den Wegfall der historischen Zeitreisen: Es gibt zwar einige historische Teams, darunter auch das Dream Team von 1992 mit Charles Barkley oder US-Olympiateams, aber keine Spiele mehr, die einen inklusive Schwarzweißfilter sowie angepasster Trikots und Kommentare in die frühe Ära des Basketball oder in brisante Duelle von Larry Bird & Co entführen.
Karriere bis zum personalisierten Sneaker
Mit der virtuellen Währung kann man auch seinen eigenen Spieler in der Karriere entwickeln, indem man ihm nicht nur Klamooten & Co, sondern auch die neuen „Signature Skills“ spendiert. Diese knapp 30 Fähigkeiten machen die Karriere zum einen etwas interessanter, weil man mit vielen Merkmalen experimentieren kann, und zum anderen etwas einfacher, denn sie geben einem effiziente Vorteile beim Dunk oder Posten, beim Steal oder einfach hinsichtlich der Trefferquote. Als „Spot-up-Shooter“ sinkt z.B. der Malus für die Trefferquote aus dem Stand um 30%; als „Radiergummi“ blockt man wie ein Monster. Das wirkt zunächst etwas arcadig, wird aber von einigen Beschränkungen etwas abgefedert. Als „Posterizer“ kann man zwar wesentlich besser über den Verteidiger dunken, braucht dafür aber mindestens 80% seiner Energie, die unter dem Spieler zusammen mit seiner Ausdauer angezeigt wird. Hier hat 2K Games eine sehr gute Balance gefunden.
In der Karriere hat man mittlerweile auch Twitter-Follower und trifft den Manager, dem man Rede und Antwort zur eigenen Leistung sowie Mitspielern und Trainer stehen muss – man kann sich dabei wie ein egoistischer Superstar oder als Teamplayer zeigen. Allerdings sollte man dabei auf seinen aktuellen Status achten, denn ohne Ruhm im Rücken ist man schnell unten durch. Diese durchschaubare Kommunikation natürlich hat Luft nach oben, aber genau das würde man sich auch mal von Fußballspielen wünschen. Zumal auch das Feedbacksystem auf dem Platz sehr ausgefeilt ist: Hier werden wesentliche Erfolge vom Pass über Assists bis hin zum Korb direkt in die Note einberechnet. Etwas bizarr wirkt der Schuhfetisch: Man kann aus 45 Teilen eigene Sneaker bauen. Und in den USA kann man diese Schuhe dann tatsächlich kaufen, zumindest bei Nike.