
Ärgerlich ist, dass das Passen trotz angekündigter Generalüberholung immer noch recht fehleranfällig und seltsam verzögert wirkt; Zuspiele an die Seitenlinie landen ohne Einwirkung des Gegners manchmal im Aus – und die Linie selbst wird des Öfteren von der KI ignoriert. Was besser funktioniert ist das blitzartige Passen in die Spitze nach einem Turnover für einen Konter. Natürlich hat man immer noch reichlich Auswahl, vom gezielten Boden-, Fake bis zum Doppel-Pass oder Alley-Oop, man kann Mitspieler schicken oder zum Block gehen lassen. Trotzdem ist schade, dass man bei gewöhnlichen Zuspielen so oft unnötig in Schwierigkeiten kommt. Schlechte Pässe müssen natürlich abgefangen werden, keine Frage! Aber da fehlt ab und zu die Balance. Ansonsten gibt es wenig zu meckern. Im Getümmel um den Korb gibt es z.B. immer noch Clippings, die man nicht nur in den Zeitlupen erkennt.
Das sind allerdings rudimentäre Schwächen, vor allem im Vergleich zu den aktuellen Fußballspielen, bei denen es wesentlich häufiger und hässlicher hakt. Dieses NBA 2K13 ist innerhalb des Sportgenres auch dieses Jahr das Maß aller Dinge. Nur hinsichtlich der Online-Funktionalität sowie Stabilität hinkt man dem Fußball hinterher: Man kann zwar Glück haben und saubere Partien erleben, der Netzcode wirkt sogar etwas solider (vor allem auf den Konsolen), aber es gibt auch dieses Jahr einige Probleme mit plötzlichen Abbrüchen, die man so nicht aus FIFA kennt. Hier sind sie ärgerlich, weil das komplette Währungssystem an das Internet gebunden ist. Sprich: Wer offline Credits verdient, muss sie online verrechnen – wenn dann mal was schief geht, ist der Frust groß. Allerdings wird der wieder gedämpft, denn

man bekommt auch nach Abbrüchen virtuelle Währung ausgeschüttet, was fair ist.
Dass Electronic Arts den Konkurrenzkampf mit NBA Live 13 kurzfristig aufgegeben hat, ist zwar schlecht für den Wettbewerb, aber angesichts der außergewöhnlichen inhaltlichen Qualität dieses Sportspiels gesünder. Auch wenn unsere Prozentskala das nicht richtig verdeutlicht: Es liegt eine Klasse zwischen der Präsentation eines NBA 2K13 und der eines FIFA 13. Hier hat man vom ersten Match an das Gefühl, wirklich mittendrin und live dabei zu sein, wenn Dwight Howard und Kobe Bryant im prall gefüllten Staples Center von Los Angeles vor individuell jubelnden Fans loszaubern, die sogar auf den Ball reagieren. Auch wenn man sich immer noch über einige schlecht getroffene Profis wie Nowitzki oder Kaman ärgert und es immer noch keinen Spielereinlauf gibt, sehen die meisten Profis klasse aus, gehen Publikum und Kommentatoren so lebendig mit wie in keinem anderen Sportspiel. Auch in kleinen Situationen reagieren die Fans auf das, was auf dem Platz passiert.