Veröffentlicht inTests

Mortal Kombat 11 (Prügeln & Kämpfen) – Meisterklasse mit Schönheitsfehlern

„Finish Him“: Wenn diese Worte aus dem Lautsprecher schallen, war dies bis vor wenigen Jahren ein Grund für den deutschen Jugendschutz, den Stecker zu ziehen. Doch nachdem bereits Mortal Kombat X nachträglich mit dem USK-Siegel der Weg für eine offizielle Veröffentlichung hierzulande geebnet wurde, dürfen Raiden, Liu Kang & Co auch mit der Fortsetzung in den Verkaufsregalen auftauchen. Und das, obwohl Warners Netherrealm Studio keinerlei Kompromisse macht. Was Mortal Kombat 11 abseits der überzeichneten Gewaltdarstellung zu bieten hat, verraten wir im Test.

© Netherrealm Studios / WB Games

Update vom 02.05.2019: Fatalities am PC
(Text des PC-Updates: Marcel Kleffmann)

Die PC-Version von Mortal Kombat 11 entstand in Zusammenarbeit mit dem Studio Q-Loc und ist eine Verbesserung gegenüber Mortal Kombat X, was allerdings keine Kunst ist. Bei den Probematches sowohl gegen Computergegner als auch in Online-Partien erlebten wir keine Abstürze und auch keine Verbindungsabbrüche – nur die Wartezeit auf etwaige Online-Gegner erforderte etwas Geduld. Andere PC-Spieler hatten in Sachen Absturzfreiheit nicht so viel Glück. Die Online-Matches liefen nicht vollkommen ohne Verzögerungen (Lags), aber zumindest wird vor einer Partie angezeigt, wie die Ping der beiden PC-Kontrahenten aussieht und welches Leistungsniveau (fps) zu erwarten ist. Nach der Installation des zweiten PC-Patches liefen die Online-Gefechte spürbar geschmeidiger. Das Leistungsniveau des PCs wird von den Online-Partien mit einem kurzen Benchmark festgelegt, damit die Zielmarke von 60 fps möglichst oft und lange erreicht wird.
 
Natürlich hängt die Performance von den gewählten Optionen bei den Grafikeinstellungen ab. Zehn Optionen lassen sich im Detail anpassen. Auch dynamische Auflösung und Frameskip (Bilder einer Animation überspringen um 60 fps zu realisieren) sind wählbar. Breitbild-Auflösungen und Ultra-Breitbild-Auflösungen (teilweise schwarze Balken im Menü) werden unterstützt. Die Tastenbelegung auf Tastatur und Controller lässt sich anpassen. Die Maus wird nur zur Menüsteuerung eingesetzt. Besondere PC-spezifische Neuerungen abgesehen von nVidia-Ansel-Unterstützung fehlen.
 
Wankelmütiges Prügelerlebnis

Obwohl die Spiellogik grundlegend auf 60 fps fußt, was in den eigentlichen Kämpfen auch weitgehend klappt (je nach Hardwarekonfiguration), werden bestimmte Zwischensequenzen in den Kämpfen wie Brutalities, Fatalities und Fatal Blows

[GUI_STATICIMAGE(setid=85820,id=92587042)]
Die Grafikoptionen am Rechner bieten die üblichen Einstellmöglichkeiten. © 4P/Screenshot

lediglich mit rund 30 fps wiedergegeben – was tatsächlich einen bemerkbaren Wechsel in Sachen Geschmeidigkeit der Inszenierung ausmacht. Es gibt bereits eine inoffizielle Modifikation, die diese (unnötige) fps-Beschränkung aushebelt. Die allgemeine Optimierung des Spiels für den PC ist noch verbesserungsbedürftig. Abgesehen davon, dass die Menüs mit 30fps dargestellt werden und manche gut sichtbaren Texturen bei mittleren Grafikeinstellungen ruhig etwas schärfer sein könnten, schwankt gerade im Krypta-Modus die Bildwiederholrate ziemlich auffällig, obwohl die präsentierte Grafikpracht wirklich eher „überschaubar“ ist. Auch die Anpassung der Charaktere hätte von besserer Performance-Optimierung profitiert.
 
Der zweite Patch nimmt außerdem Verbesserungen bei der Computerintelligenz und der „Move List“ vor. Zugleich werden Balance-Anpassungen am Modus „Tower of Time“ versprochen (u. a. bessere Belohnungen, weniger Sprünge beim Schwierigkeitsgrad, weniger Lebenspunkte der Gegner bei manchen Begegnungen, niedriger Schaden durch Modifikatoren). Als „Entschädigung“ für die frühen Balance-Probleme wird eine Entschädigung verteilt. Wer sich bis zum 6. Mai um 15 Uhr einloggt, erhält 500.000 Koins, 1.000 Seelen, 1.000 Zeitkristalle und 500 Herzen.

  1. Nun ist ja schon einige Zeit seit dem Release (und dem Test) vergangen, aber ich möchte dennoch auf zwei Kritikpunkte des (sehr gut geschriebenen) Tests eingehen. Mittlerweile fallen die Belohnungen der Tower sehr üppig aus, die man zudem in vielen Fällen von seiner KI grinden lassen kann. Auf diese Art habe ich nun schon ca. drei Viertel aller Kisten (ohne die Soul Vessels) öffnen konnte nach ungefähr 30 Stunden Spielzeit. Den Ingame-Shop sehe ich als vollkommen unproblematisch an, da dort, wie hier im Forum bereits erwähnt wurde, nur Skins und Moves im Angebot sind, die man ohne großen Aufwand freischalten kann. Ich muss sagen, dass ich mir sogar wünsche, dass man die Time Crystals für Herzen oder Seelen ausgeben kann, denn so sammel ich die Kristalle ohne sie jemals wirklich ausgeben zu können.
    Alles in Allem muss ich sagen, dass MK 11 das beste Kampfspiel ist, das ich jemals gespielt habe (zocke seit MK 2). Kann echt nur jedem Prügel-Freund empfehlen es auszuprobieren.

  2. -svega- hat geschrieben: 03.05.2019 07:57...was macht eine tatsächlich gewaltverherrlichende Darstellung heute weniger jugendgefährdend als vor einem Jahrzehnt?
    Meinst Du, weil früher Spiele viel schneller geschnitten werden mussten, um eine Altersfreigabe ab 16 zu bekommen?

  3. -svega- hat geschrieben: 03.05.2019 07:57 Btw. (also nicht ganz topic)
    Unabhängig vom Spiel und dessen hier thematisierten Umsetzung frage ich mich mit Blick auf den Eröffnungstext des Artikels, ob es nicht Zeit für einen tatsächlich reflektierenden Artikel zum Thema Jugendschutz ist. Mir persönlich stellt sich bei einigen Titeln und deren nachträglichen Prüfsiegelvergabe mittlerweile die Frage was macht eine tatsächlich gewaltverherrlichende Darstellung heute weniger jugendgefährdend als vor einem Jahrzehnt?
    FSK18 das Blut sieht nicht richtig realistisch aus und der Wandel der Zeit halt. Und schon mit den FSK18 Sigel ist die Sache geklärt. Eltern sollten sich in der heutigen zeit/Jugend mehr mit Sachen beschäftigen die ihre Kinder halt tun darunter auch welche Video spiele sie ihnen kaufen. :D is aber imma einfacher Verantwortung abzugeben wen man es kann... hallo 21jahundert xD

  4. Btw. (also nicht ganz topic)
    Unabhängig vom Spiel und dessen hier thematisierten Umsetzung frage ich mich mit Blick auf den Eröffnungstext des Artikels, ob es nicht Zeit für einen tatsächlich reflektierenden Artikel zum Thema Jugendschutz ist. Mir persönlich stellt sich bei einigen Titeln und deren nachträglichen Prüfsiegelvergabe mittlerweile die Frage was macht eine tatsächlich gewaltverherrlichende Darstellung heute weniger jugendgefährdend als vor einem Jahrzehnt?

Hinterlassen Sie bitte einen Kommentar.

Seite 1