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Monster Hunter Stories (Rollenspiel) – Monsterjagd als Anime-Rollenspiel

Mit Monster Hunter Stories verwandelt Capcom seine traditionelle Monsterjagd mit Teamkomponente in ein Solo-Rollenspiel mit Pokémon-ähnlichem Aufzuchtprogramm. Ob das Ergebnis überzeugen kann, verrät der Test.

© Capcom / Capcom

Runde statt Echtzeit

Potentielle Gegner ziehen dabei nach wie vor frei umher und können für einen Angriffsvorteil z.B. von hinten attackiert, die Animationen der Rundenkämpfe jederzeit beschleunigt werden. Trotzdem ist die Umstellung der geradezu monumentalen Echtzeit-Kämpfe auf kurze Rundenhäppchen zunächst sehr gewöhnungsbedürftig.

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Gezähmte Monster lassen sich auch als Fortbewegungsmittel nutzen – auch in der Luft. © 4P/Screenshot

Auch die Einführung einer Charakterentwicklung über Erfahrungspunkte samt fortschrittsbeschleunigender Spendenschreine beäugt man als Serienveteran erst einmal skeptisch.

Doch obwohl einige vertraute Bestandteile der Serie definitiv zu kurz kommen, schafft es Monster Hunter auch als Anime-Rollenspiel Jäger- und Sammlerinstinkte zu wecken. Das Erkunden der Spielwelt auf dem Rücken seiner gezähmten Monster hat dank individueller Fortbewegungsmöglichkeiten sogar spürbar an Reiz gewonnen. So kann ein Arzuros Weg versperrende Felsen zertrümmern, ein Tigrex Efeuranken emporklettern, ein Gravios durch Lava schwimmen oder ein Rathalos majestätisch in die Lüfte steigen.

Motivierende Beutehatz


Aber auch im Kampf oder bei der Nahrungs- und Materialsuche kann auf individuelle Monsterfertigkeiten zurückgegriffen werden. Das Anfertigen und Verbessern neuer Waffen und Rüstungen aus erbeuteten Naturschätzen und Monsterteilen ist nach wie vor einer der Motivationspfeiler des Spiels. Neben dem Erscheinungsbild verändert jeder neue Ausrüstungsgegenstand auch Charakterwerte und Widerstandskräfte des Trägers, der sich so auf jede Vorhaben gezielt vorbereiten kann.

Darüber hinaus kann man mit seiner Spitzhacke auch wieder Erz abbauen, mit dem Fangnetz Insekten jagen, mit der Angel Fische fangen oder auf dem Grill Steaks braten. Später lassen sich auch gezähmte Monster auf Sammeltouren schicken.

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Der blitzschnelle Katzavan-Dienst kann einen im Handumdrehen von Ort zu Ort karren. © 4P/Screenshot

Je nach Rezeptfundus lassen sich erbeutete Materialien auch direkt zu Tränken, Salben oder anderen Utensilien weiterverarbeiten, während man für die Ausrüstungspflege wie gewohnt zum Schmied muss. Gut, dass kurze Abstecher ins nächste Dorf und andere Ortswechsel dank üppig gesäter Speicher- und Schnellreisepunkte in der Regel kein Problem sind. Nur bei der Kartennavigation hätte man sich hin und wieder mehr Zoomstufen oder eine Schiebeoption gewünscht.

Besitzer eines herkömmlichen 3DS dürfte es auch interessieren, dass der SchiebePad-Pro-Aufsatz im Gegensatz zu den bisherigen Serienteilen nicht länger unterstützt wird, was vor allem beim Fliegen ein Nachteil gegenüber der Nutzung eines New 3DS darstellt. Ansonsten ist die Handhabung jedoch tadellos und auch Touch- und 3D-Funktionen überzeugen. Lediglich bei der Technik müssen hier und da unschöne Pop-Ups sowie gelegentliche Clippings oder Ruckler in Kauf genommen werden.