Flugzeuge und Flughäfen: Standard, Premium und Premium Deluxe
Das Flugzeugaufgebot besteht ausschließlich aus zivilen Flugzeugen und hängt mit der gekauften Edition zusammen. Die Standard Edition, die auch im Xbox Game Pass für PC enthalten ist, kommt mit 20 Flugzeugen; bei der Deluxe Edition sind es 25, bei der Premium Deluxe Edition insgesamt 30.
Die Mehrzahl fällt in die Kategorie der Propellerflugzeuge und natürlich merkt man zwischen ihnen zaghafte bis deutliche Unterschiede beim Flugverhalten. Zwei Verkehrsflugzeuge sind in der Standard-Version dabei, und zwar der Airbus A320 neo und die Boeing 747-8. Bei der Premium Deluxe Edition steht noch der 787 Dreamliner im Hangar. Die großen Vertreter sind beeindruckend nachgebildet, jedoch fühlt sich Steuerung und Flugmodell weniger passend an, zumal der Autopilot seinen eigenen Querkopf hat. Die kleineren Maschinen und ihr Fluggefühl sind die klaren Stärken vom Microsoft Flight Simulator.
Je nach Edition unterscheidet sich die Anzahl der „besonders akkurat“ nachgebildeten Flughäfen. In der Standard Edition sind es 30 – und jeweils fünf mehr in der Premium und der Premium Deluxe Edition. Diese „besonders akkuraten“ Flughäfen stellen ein ausschließlich optisches und nicht spielerisch relevantes Upgrade dar. Man kann auch in der Standard Edition auf allen Flughäfen der Welt starten und landen, aber die aufwändiger nachgebildeten Flughäfen sind Besitzern der teureren Versionen vorenthalten.
In Deutschland gibt es nur einen aufwändig nachgebildeten Flughafen, und zwar den Flughafen Frankfurt, der nur in der Premium Deluxe Edition enthalten ist. Innsbruck, Paris (CDG) und Courchevel sind die nächstliegenden Vertreter in diesem Bereich für Nutzer der Standard Edition.
Die Simulation der ganzen Welt
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Das größte Kunststück, das dem Microsoft Flight Simulator gelingt, ist die Simulation der gesamten Erde als Spielwelt – nach einer sehr langen Ladezeit bis zum Menü und einer langen Ladezeit bis ins Cockpit, selbst wann man die 100 GB (+ Auslagerungsdatei) auf SSD installiert.
In der Flugsimulation kann man jeden Ort der Welt anfliegen und dabei Wetterbedingungen und Tageszeit selbst bestimmen – oder man setzt auf Live-Wetter, das mit Daten von Meteoblue gefüttert wird. Das Kartenmaterial, das der virtuellen Erde zugrundliegt, basiert auf Satelliten-gestützten Bing-Karten von Microsoft, ergänzt mit Höhendaten zur Rekonstruktion von Hügeln und Gebirgen. Dadurch entsteht eine virtuelle Erde, die dem Original ziemlich ähnlich sieht, dennoch gibt es kleinere Macken, so ist z.B. Helgoland viel zu flach. Steilküsten erweisen sich als schwierig. Die Deiche an der deutschen Nordseeküste sind ebenfalls flach. Aber wenn man über die Alpen fliegt und mit zunehmender Flughöhe sieht, wie die Gipfel über die dreidimensionalen Wolken hervorragen und im Flug die Sicht auf malerische Flusstäler frei wird, sehen alle anderen Flugsimulationen bei der Umgebungsgrafik wahrlich alt aus – das gilt vor allem, wenn man weit oben in der Luft ist.
Kratzer in der wunderschönen Fassade
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Auch die Positionen von Straßen, Brücken, Stadien, Sehenswürdigkeiten und ikonischen Gebäuden wurden in die Spielwelt übertragen. Gebäude und Vegetation wie Bäume, die auf Satellitendaten ziemlich flach sind, werden mithilfe von speziell trainierten KI-Algorithmen generiert und live aus der Azure-Cloud in das Spiel gestreamt, sofern man diese Bandbreiten-fressende Option zu Beginn auswählt. Verzichtet man auf diese Funktion, ist vieles flacher und weniger detailliert. Nutzt man den Offline-Modus, der im Testlauf manchmal funktionierte oder eine Disc beim Start erforderte, muss man sich von sehr vielen Details verabschieden.
Durch die KI-Unterstützung und die prozedurale Generierung mussten die Entwickler nicht alle Gebäude oder Bäume der Welt eigenhändig nachbilden und platzieren. Aus der luftigen Perspektive sehen die Städte mit ihren dreidimensionalen Gebäuden und Bäumen erstklassig aus. Je näher man dem Boden kommt, desto mehr Risse bekommt die Fassade, denn die KI-generierten Städte sehen längst nicht wie das Original aus – trotz gewisser Ähnlichkeit von Gebäuden und Straßenplatzierung.
Bei Testflügen über Deutschland stellte sich heraus, dass die Straßen zwar halbwegs ordentlich realisiert werden, aber Bahnhöfe, Eisenbahn und Brücken oftmals ein unüberbrückbares flaches Problem darstellen. Während man in Dortmund über das flunderhafte „Westfalenstadion“ fliegt, steht in Leipzig ein so gut nachgebautes Modell der dortigen Fußballarena, dass man sogar den Schriftzug auf dem Dach lesen kann. Dann fehlen wiederum Schlösser, Burgen und Kirchen oder sie sind nur mit flachen Texturen versehen wie der Kaiserdom in Speyer oder das Ulmer Münster. Andere Gebäude oder Brücken haben leider nur ein generiertes Standard-Modell bekommen und dann gibt es Hochhäuser mitten in Gebirgen, die dort definitiv nicht stehen. Hier hat die KI ggf. einen Sendemast oder Aussichtsturm falsch erkannt. Während der Hamburger Hafen gut nachgebildet wurde, ist die Köhlbrandbrücke z.B. nur ein generisches Standardmodell. Die Skyline von Frankfurt wirkt ebenso generisch. Mit spiegelnden Glasfassaden wie in New York steht die Spielwelt auf Kriegsfuß.