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Metal Gear Rising: Revengeance (Action-Adventure) – Metal Gear Rising: Revengeance

Vor etwa einem Jahr hat Platinum Games mit Metal Gear Rising Revengeance bewiesen, dass es auch möglich ist, rassige Action in dem von Hideo Kojima entworfenen Stealth-Universum zu inszenieren. Jetzt darf man auch am PC mit Raiden auf die Jagd gehen und in seiner emotionalen Vergangenheit wühlen. Macht das Schnetzeln hier ebenso viel Spaß wie auf Konsolen?

© Platinum Games / Kojima Productions / Konami

Der PC als System der Wahl?

[GUI_PLAYER(ID=105853,width=300,text=Der Bladewolf-DLC geört wie alle anderen auf Konsole seperat veröffentlichten kostenpflichtigen Zusatzinhalte zur Grundausstattung der PC-Version.,align=right)]Dass ein Titel etwa zwölf Monate nach seiner Erstveröffentlichung am PC seine Aufwartung macht, ist in den letzten Jahren eher selten geworden. Und wenn man schon so lange warten musste, wurde man meist mit deutlich aufgewerteter Kulisse wie z.B. bei den frühen Assassin’s-Creed-Titeln entschädigt. Das ist hier nur eingeschränkt der Fall. Mit den überschaubaren Grafikoptionen hat man zwar die Möglichkeit, die Kulisse an sein System anzupassen. Doch auch auf der höchsten Stufe mit den maximalen Einstellungen bei Anti-Aliasing oder anisotroper Texturfilterung sind die Unterschiede im Vergleich zur ursprünglichen Konsolenvariante sehr gering. Die Engine von Platinum Games wurde in erster Linie für Konsolen entwickelt und scheint nach oben hin nicht so skalierbar zu sein wie z.B. die Frostbite-Engine von DICE. Sie ist nicht in der Lage, Qualitätsunterschiede wie bei Battlefield 4 im Vergleich zu Konsolen auf den Monitor zu zaubern.

Ja: Es ist löblich, dass Platinum auch Maus- und Tastatur-Kämpfer unterstützt und ihnen sogar die Möglichkeit gibt, die Tasten frei zu belegen. Dennoch rate ich allen angesichts der Spiel- und Kamera-Geschwindigkeit sowie des nach wie vor hohen Anforderungsprofils einen 360-Controller zu nutzen. Abgesehen davon, dass sich das für Konsole entwickelte Spiel mit einem „nativen“ Kontrollgerät schlichtweg authentischer anfühlt, kommt es angesichts der frenetischen Action ansonsten schnell zu Knoten in den Fingern.

Das Komplettpaket

Die Kulisse bietet auf dem PC kaum Unterschiede im Vergleich zu den Konsolenfassungen.
Die Kulisse bietet auf dem PC kaum Unterschiede im Vergleich zu den Konsolenfassungen. © 4P/Screenshot

Platinum Games und Konami haben sich spendabel gezeigt: Nicht nur, dass die PC-Version für schmale 20 Euro auf Steam zu haben ist, es wurden auch noch sämtliche zusätzlichen Download-Inhalte beigelegt, für die man auf Konsole extra berappen musste. Man bekommt 30 zusätzliche VR-Missionen sowie zwei optionale Jetstream- bzw. Bladewold-Mini-Kampagnen. Außerdem warten erweiterte Ausrüstungsoptionen sowie neue Menüpunkte, die es einem z.B. ermöglichen, die Zwischensequenzen oder Codec-Gespräche außerhalb der Story-Kampagne anzuschauen.

Allerdings trübt gegenwärtig ein sensibles Thema das Vergnügen: DRM. Ein paar Jahre nachdem u.a. Ubisoft einsehen musste, dass eine ständig erforderliche Internetverbindung einen kundenunfreundlichen Eindruck hinterlässt, scheint durch ein Missgeschick eben diese Kopierschutzmaßnahme den Weg in die Steam-Version von Revengeance gefunden zu haben. Zwar hat man bereits Besserung gelobt (siehe News), doch gegenwärtig kann man nur mit Raiden loslegen, wenn man eine Online-Verbindung hat. Allerdings spielen DRM-Maßnahmen, so löblich oder verabscheuungswürdig sie auch interpretiert werden, bei unserer Endabrechnung keine Rolle. Denn im Kern ist Metal Gear Rising Revengeance immer noch das gleiche Spiel, das mich vor einem Jahr bis an den Rand der Weißglut getrieben hat…