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Medal of Honor (Shooter) – Medal of Honor

Seit 2001 kämpft die US-Armee mit ihren Alliierten in Afghanistan gegen die radikal-islamischen Taliban – und ein Ende ist nicht abzusehen. Electronic Arts nimmt den laufenden Konflikt am Hindukusch als Vorlage für den Neustart der Medal of Honor-Marke. Packt man die Thematik sensibel an und übt sich in einem reflektierten sowie kritischen Umgang mit dem Krieg oder liefert man explosive Shooter-Unterhaltung á la Modern Warfare ab?

© Danger Close Games / DICE / Electronic Arts

Fazit

Medal of Honor hätte das Potenzial gehabt, aus der riesigen Masse an (Militär-)Shootern hervorzustechen, wenn man sich nur etwas differenzierter mit der brisanten Thematik auseinandergesetzt und vor allem auf den Konsolen mehr Wert auf eine zeitgemäße Technik gelegt hätte. Auch wenn die Entwickler von Danger Close nach eigenen Worten ihr eigenes Ding mit einer möglichst realistischen Darstellung durchziehen und sich so von Blockbuster-Mitbewerbern absetzen wollten, spürt man den Einfluss von Call of Duty: Modern Warfare in fast jeder Spielminute. Die extrem kurze Kampagne reicht aber trotz manchen lobenswerten Ansätzen wie der Heli-Sequenz oder dramatischen Kämpfen gegen eine Überzahl von Gegnern weder inhaltlich noch technisch an die Vorlage heran. Knackpunkt ist vor allem die KI: Bei Activision sind die Widersacher schon zu Genüge mit dem Moorhuhn-Gen ausgestattet, aber was die Taliban hier teilweise an „Kamikaze-Kriegskunst“ aufführen, dürfte nichts mit der Realität gemeinsam haben, denn ansonsten hätte die Koalition den Krieg am Hindukusch schon längst gewonnen. Neben der hervorragenden Klangkulisse zählt vor allem den Mehrspielermodus zu den Stärken von Medal of Honor: Zwar geht es nur online auf die Schlachtfelder und die Möglichkeiten erinnern mehr an eine abgespeckte Variante von Bad Company 2 oder Modern Warfare, aber trotzdem machen die schnellen Gefechte auf den übersichtlichen Karten mit den Score-Serien und Unterstützungsaktionen sehr viel Spaß – auch wenn der Anfang mangels guter Ausrüstung viel Frust mit sich bringt. Angesichts der hohen Ziele fällt der Neuanfang der Medal of Honor-Serie eher ernüchternd aus, da selbst die hauseigene Konkurrenz mehr zu bieten hat. Wer in diesem hart umkämpften Genre bei den Top-Kandidaten mithalten will, muss einfach mehr bieten als eine technisch durchwachsene Mini-Kampagne, die von spaßigen, inhaltlich aber dennoch kastrierten Onlinematches aufgefangen wird.

Wertung

PS3
PS3

Mit enttäuschender Technik und extrem kurzer Kampagne landet MoH nur im Mittelfeld. Unterhaltsamer ist der Mehrspielermodus.

360
360

Keine ernste Konkurrenz für Call of Duty: EA orientiert sich zwar am Vorbild, aber kann es weder inhaltlich noch technisch erreichen.

PC
PC

Mit einer deutlich besseren Technik kämpft sich die PC-Fassung im direkten Vergleich nach vorne.

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