
Es gab im Vorfeld viele Zweifel an der Grafikpracht von Max Payne, aber die Entwickler von Remedy zeigen auf eindrucksvolle Weise, wie mächtig ihre eigens entworfene MAX-FX-Enginge ist: Freut Euch selbst ohne High-End-Rechner auf hochauflösende Texturen, die ein nahezu fotorealistisches New York-Szenario auf Eure Monitore zaubern.
Aber nicht nur die Technik stimmt, sondern auch die Liebe zum Detail – egal ob bei den Gesichtern der Gegner, den vielen Einzelheiten in der Innenausstattung der Räume, der U-Bahnen oder den vielen Graffitis. Auch wenn die Hochhaus-Fassaden auf den Dächern eher schwammig wirken, werden die verschneiten Straßen und vor allem die versifften Hotels und Absteigen sehr überzeugend dargestellt. Hinzu kommen die Partikel-Effekte, die jede Schießerei zu einer optischen Augenweide machen. Denn Mündungsfeuer, Rauch und Explosionen bestehen nicht aus Bitmaps, sondern sind vollständig dreidimensional gestaltet – das Feuerinferno im zweiten Kapitel ist absolut faszinierend und dürfte jeden Feuerwehrmann nervös zum Wasserschlauch greifen lassen.
Die atmosphärische Dichte wird durch die stimmige Musik- und Sounduntermalung abgerundet: Neben gelungenen Sprach-Samples, Detonations- und Feuergeräuschen ist vor allem die dynamische Hintergrundmusik hervorzuheben, die an entscheidenden Stellen für eine erhöhte Portion Dramatik sorgt. Zu bemängeln bleibt der relative Gleichklang der verschiedenen Waffen und die Tatsache, dass Bodenbeläge ab und zu akustisch falsch (Metall hört sich wie Stein an) wiedergegeben werden.