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Max Payne (Action-Adventure) – Max Payne

Elender Hype oder einzigartiges Highlight? Nach vier Jahren Entwicklungszeit drängen die finnischen Entwickler von Remedy Entertainment mit einem Action-Spiel auf den Markt, das bereits im Vorfeld für Furore und auf der E3 für ungläubiges Staunen sorgte: Max Payne. Die Trailer versprachen eine packende Story, beeindruckend detaillierte 3D-Grafik und vor allem Zeitlupeneffekte à la Matrix. Schnell kamen Zweifel auf, ob das Gesehene spielerisch überhaupt umsetzbar und grafisch nicht geschönt sei.

© Remedy Entertainment / Take 2

Waffen, Gegner & Kamera

Glück gehabt! Sitzt der nächste Schuss?
Glück gehabt! Sitzt der nächste Schuss? © 4P/Screenshot

Das Besondere am Schwierigkeitsgrad ist, dass er sich dynamisch an Euer Können anpasst: Je nachdem, wie viel Schüsse Ihr für einen Gegner oder wie lange Ihr für einen Level braucht, modifiziert er sich automatisch nach oben oder unten – insgesamt gibt es sieben Stufen. Zu Beginn starten alle auf Stufe 3.

Das Spiel ist angenehm fordernd und die Gegner verhalten sich klug: Sie verstecken sich hinter Kisten, rennen weg und werfen plötzlich Granaten oder setzen auf geballte Feuerkraft. Und wenn Ihr die Hälfte einer Gang aus der Deckung getötet habt, dürft Ihr sicher sein, dass die anderen sich verschanzen und nicht wie lebensmüde vor Eure Flinte laufen. Lobenswert ist in diesem Zusammenhang auch die Kameraperspektive, die sich zwar manchmal automatisch verändert, aber dem Spieler selten Orientierungsprobleme bereitet – nur ab und zu verschwindet der kleine Visierpunkt.

Schummelt die Feind-KI?

Und damit der Ballerspaß auch genug ballistische Abwechslung bietet, kann Max Payne auf ein authentisches Waffenarsenal zurückgreifen, das für jede Entfernung, Gegnerzahl und Situation die richtige Antwort parat hat: Vom Baseball-Schläger über diverse Pistolen und Schrotflinten bis hin zu Handgranaten und Molotow-Cocktails ist alles vorhanden –

Mord und Totschlag: Wer steckt hinter dem Ganzen?
Mord und Totschlag: Wer steckt hinter dem Ganzen? © 4P/Screenshot

Scharfschützengewehr und Granatwerfer nicht zu vergessen.

Trotzdem gibt es gerade bei den spektakulären Feuergefechten einige Kritikpunkte: Zum einen wissen Gegner manchmal genau, wo Ihr seid, ohne Euch gesehen zu haben. Wenn sie Euch dann noch durch die Wand erschießen kommt schon mal Frust auf. Außerdem gibt es ballistische Unstimmigkeiten bei den Waffen, die gerade Realismus-Fanatiker stören werden: Die Schrotflinte hat z.B. eine viel zu große Reichweite – und das bei gleichbleibender Effektivität. Dadurch verlieren die eigentlichen Fernwaffen natürlich an Attraktivität. Und im Nahkampfbereich bleibt der Baseballschläger Geheimtipp Nr.1: Ihr könnt ihn so schnell schwingen wie eine Fliegenklatsche und so -Überraschung vorausgesetzt- ganze Gegnerhorden versemmeln.