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Max Payne (Action-Adventure) – Max Payne

Elender Hype oder einzigartiges Highlight? Nach vier Jahren Entwicklungszeit drängen die finnischen Entwickler von Remedy Entertainment mit einem Action-Spiel auf den Markt, das bereits im Vorfeld für Furore und auf der E3 für ungläubiges Staunen sorgte: Max Payne. Die Trailer versprachen eine packende Story, beeindruckend detaillierte 3D-Grafik und vor allem Zeitlupeneffekte à la Matrix. Schnell kamen Zweifel auf, ob das Gesehene spielerisch überhaupt umsetzbar und grafisch nicht geschönt sei.

© Remedy Entertainment / Take 2

Die Macht der Zeitlupe

Die innovative Zeitlupenfunktion sorgt für spektakuläre Ansichten.
Die innovative Zeitlupenfunktion sorgt für spektakuläre Ansichten. © 4P/Screenshot

Die Steuerung geht absolut flüssig von der Hand und Shooter-Fans dürften sich sofort heimisch fühlen: Ihr bewegt Max aus der Schulterperspektive und er kann rennen, springen, sich ducken und in Kombination mit der Sprungtaste elegante Seit- und Rückwärtsrollen aufs Parkett legen. Trotzdem sollte man sich das kurzweilige Tutorial nicht entgehen lassen, um sich mit dem Sahnehäubchen der Bewegungsmöglichkeiten und dem innovativen Hauptaspekt des Spiels vertraut zu machen…

…der Zeitlupenfunktion (Bullet-Time-Feature): Per Druck auf die rechte Maustaste verlangsamt Ihr Max´ Bewegungen um ein Vielfaches und habt so ordentlich Zeit, um Eure Gegner gezielt aufs Korn zu nehmen. Dieses Feature ist so faszinierend, dass man sich schon im Tutorial Dutzende Male just for fun damit austobt. Sobald Ihr Eure Waffe abfeuert, könnt Ihr die Schmauchspuren der Projektile verfolgen, bis diese endlich ihr Ziel finden. Eine Sanduhr zeigt an, wie lange Ihr dieses lebenswichtige Feature einsetzen könnt. Wer also zu verschwenderisch in Zeitlupe durch die Gegend hechtet, muss vielleicht an einer kritischen Stelle in Echtzeit überleben – nicht einfach. Und um den kostbaren Sand wieder in die Uhr zu bekommen, solltet Ihr fleißig Mafiosi und Cops ins Jenseits befördern.

Aber mit dieser tödlichen Effektivität ist es noch nicht getan, denn Ihr könnt aus den reinen Ballerorgien wahre Kunstwerke machen, wenn Ihr z.B. in der Slow-Motion-Phase zum Hechtsprung ansetzt, Euch in der Luft um 180 Grad dreht und dann entspannt mit der abgesägten Schrotflinte Gegner in Eurem Rücken begrüßt – aber halt: Damit ist es auch noch nicht getan, denn ganz eitle Action-Helden können genau in diesem Moment die Pause-Taste drücken und die Szene einfrieren: Entspannen, 360-Grad-Kamerafahrt bestaunen und dazu hungrige Schrotkugeln in der Luft samt dem entsetzten Gesichtsausdruck der Mafiosi genießen.