[GUI_PLAYER(ID=100617,width=,text=Die Mond-Nazis greifen jetzt auch auf PS3 und 360 an!,align=left)]Ich mag ja Julia Dietze, die im Film in die Rolle der naiven Nazi-Lehrerin Renate Richter schlüpfte. Klar, über ihre schauspielerischen Qualitäten lässt sich streiten, aber tatsächlich war sie einer der Gründe, weshalb ich mir überhaupt Iron Sky angesehen habe. Und wie erwartet war „Fräulein Dietze“ ein kleiner Lichtblick in diesem trashigen Machwerk, bei dem ich mir oft nicht sicher war, ob ich angesichts des lächerlichen Szenarios, gepaart mit den oft dämlichen Dialogen und Situationen kichern oder einfach nur mit dem Kopf schütteln sollte. Ganz ähnlich verhält es sich mit Invasion: Die süße Julia ist auch hier eine Bereicherung, denn immerhin wurden komplett neue Szenen gedreht, in denen nicht nur sie, sondern auch andere Kollegen des Filmsets (u.a. Stephanie Paul als durchgeknallte US-Präsidentin mit frappierender Ähnlichkeit zu Sarah Palin) wieder auftauchen. Der Trash-Humor bleibt ebenfalls erhalten und so ist es amüsant zu sehen, dass sich auch das Spiel nicht so ganz ernst nehmen will. Wie denn auch, bei dieser abstrusen Geschichte?! Etwas unglücklich ist jedoch die Einbindung der Videos, die oft während eines laufenden Gefechts in der Mitte des Bildschirms erscheinen und so die Sicht verdecken. Zwar lassen sie sich optional abbrechen, aber dann hätte man auch komplett darauf verzichten können.
Kleine Zeitreise

Unterhaltsame Videosequenzen sind die eine Sache, aber was hat der Titel zu bieten, wenn man endlich selbst im Cockpit eines Jägers sitzt? Trotz aller Freude, endlich wieder durch den Weltraum düsen und neben wendigen Schiffen auch gewaltige Kolosse pulverisieren zu dürfen, muss man zunächst einen Schock verdauen: Mit matschigen Texturen, den billigen Blendeffekten, lächerlichen Explosionen und einer erschreckenden Detailarmut scheint die Technik aus der Zeit des Jahrtausendwechsels zu stammen. Die Klangkulisse profitiert von Ausschnitten der gelungenen Film-Musik, doch den Soundeffekten mangelt es an Druck und Präsenz. Damit sieht Invasion nicht nur hoffnungslos veraltet aus, es klingt auch so. Bis auf ein paar deutsche Generäle hat man außerdem auf eine komplette Lokalisierung verzichtet – selbst Julia Dietze spricht vorwiegend Englisch, das mit deutschen Untertiteln versehen wird. Immerhin wird stereoskopisches 3D unterstützt, was die enttäuschende Präsentation aber nur minimal aufwertet. Das gilt allerdings nur für die 360-Version, denn auf der PS3 fällt die Option seltsamerweise flach.
Daneben ist mir der Verzicht auf eine packende Cockpitansicht ein weiteres Rätsel – vor allem, da ohnehin lediglich drei(!) Schiffstypen zur Auswahl stehen, die sich zwar unterschiedlich steuern, aber weder in der Außen- noch der Innenansicht ein packendes Flug- und Geschwindigkeitsgefühl vermitteln. Immerhin dürfen sie mit diversen Upgrades von stärkeren Waffensystemen bis hin zum Leistungstuning ausgestattet werden, wenn man genug Weltraum-Schrott einsammelt und diesen in einer der vielen Stationen im Orbit verkauft. Neben der Plasma- und Laser-Kanone finden sich u.a. zielsuchende Raketen sowie Düppel im Arsenal – ausgefallene Kreationen sucht man vergeblich, so dass man mit dieser Genre-Standardausstattung leben muss.