Veröffentlicht inTests

Humanity im Test: Geniale Lemmings-Hommage oder Horrortrip?

Rez-Schöpfer Tetsuya Mizuguchi wandelt auf den Spuren der Lemmings. Statt putziger Wühler rennt in Humanity die Menschheit in den Abgrund. Retten kann sie nur ein auserwähltes Hündchen, das den tumben Zweibeinern mit Schildern den Weg weist oder sie wie Pikmin hinter sich her trotten lässt. Das Konzept stammt vom Entwickler „tha“ und dem japanischen Regisseur Yugo Nakamura. Die psychedelische Umsetzung lässt aber keinen Zweifel daran, dass auch eine gehörige Portion Mizuguchi-Wahnsinn mit im Spiel ist. Wir testen, ob die wilde Mischung für PC, PS5, PC-VR und PSVR 2 aufgeht – oder ob wir an unausgegorenen Regelvarianten verzweifelt sind.

© Tha Ltd. / Enhance Games

Kreative Nutzerlevels

 

[GUI_STATICIMAGE(setid=92567,id=92657097)]
Das war knapp: Diesen Wettlauf mit fiesen Fallgruben-Schaltern haben die „Anderen“ knapp verloren. © 4P/Screenshot

Zur Entspannung zwischen kniffligen Puzzles lassen sich übrigens Nutzerlevels erstellen oder herunterladen. Der blockige Stil eignet sich prima, um mit den zahlreichen Mechaniken, Assets und Logikfunktionen zu experimentieren. Neben den klassischen Puzzles gibt es bereits coole Ideen wie einen Indiana-Jones-Parcours, bei dme ein Männchen über rollende Kugeln springt. Auch spannende Horde-Shooter sin dvertreten, bei denen man den mit Schwertern bewaffneten Angreifern nicht zu nahe kommen sollte. Schade, dass man ihren Schöpfern nicht folgen kann.

 

 

Werden eigene Schöpfungen von anderen gespielt, gibt es aber immerhin eine Belohnung für das Aufleveln der eigenen Editorstufe oder auch Likes. Technisch gibt sich die 4K-Kulisse in der getesteten PS5-Version keine Blöße. Inmitten des minimalistisch glühenden Stils entstehen immer wieder coole Panoramen. Diese Umsetzung macht es zudem möglich, dass selbst tausende Charaktere gleichzeitig in flüssigen 60 Bildern pro Sekunde durch die Welt laufen – oder wie Fischschwärme durch die Luft gleiten.

 

Wie schlägt sich der VR-Modus?

Einige Bugs aus der Preview-Fassung wurden mittlerweile ausgebügelt, so dass im Test selbst der VR-Modus fehlerfrei lief. Allerdings macht sich bemerkbar, dass das Spiel ursprünglich für die erste PlayStation VR mit ihrer eingeschränkten Controller-Steuerung konzipiert wurde. Für die PSVR 2 gibt es leider keine Bewegungssteuerung und auch der Editor bleibt in der virtuellen Realität außen vor. Im Gegenzug bietet die VR-Umsetzung, die auch mit dem PS5-Controller gespielt werden kann, eine deutlich bessere Übersicht. Wenn ich zwischen den verwinkelten Blöcken schwebe, kann ich spürbar genauer abschätzen, wohin und wie weit mein Hündchen springt.

 

[GUI_STATICIMAGE(setid=92567,id=92657098)]
Der Editor für Nutzerlevels ermöglicht vielfältige Genres, zum Beispiel diesen Horde-Shooter. © 4P/Screenshot

Das entspannte Puzzeln erinnert hier fast an einen Trip in eine andere Welt, ähnlich dem psychedelischen Rez Infinite oder Tetris Effect: Connected. Das gleißende Licht und die starken Kontraste der minimalistischen Umgebung kommen auf dem hellen HDR-Display der Playstation VR 2 natürlich besonders gut zur Geltung. Dank der erhobenen Perspektive bleibt es zudem meist komfortabel. Wem selbst die sanften Drehungen zu viel werden, kann in den Optionen unter anderem eine ruckartige „Snap Turn“-Alternative auswählen.