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HTC Vive (Hardware) – Das private Holodeck

Wir bringen das Premium-Erlebnis: Mit diesem Versprechen starten Hardware-Produzent HTC und Steam-Betreiber Valve ins VR-Zeitalter. Im Gegensatz zur Konkurrenz liegen von Beginn an Bewegungs-Controller und präzise Tracking-Würfel bei. Wie man die Technik installiert und wie sich die virtuelle Realität präsentiert, untersuchen wir im Test.

© HTC und Valve Software / HTC und Valve Software

Renitente Tracking-Probleme

Zu Beginn flutschte die Erkennung bei uns erfreulich gut, doch irgendwann schlichen sich immer wieder kleine Probleme ein. Mal zuckte die Kamera, in anderen Momenten der Controller – manchmal driftete er sogar komplett vom Körper weg, weil die Stationen das Tracking verloren hatten. Vor allem das gelegentliche Kamerawackeln wirkte unangenehm – nicht wirklich dramatisch, aber renitent genug, um auf Dauer auf die Nerven zu gehen. Auch diverse Umbauaktionen und erneutes Kalibrieren der Umgebung konnten das Problem nicht lösen. Wir haben es mit einer Verringerung der Distanz zwischen den Tracking-Boxen versucht, die beiden Würfel mit dem optionalen Hilfs-Kabel verbunden, reflektierende Schreibtische und Kameraleuchten abgedeckt, den Raum abgedunkelt, die Frontkamera deaktiviert und vieles mehr. Auch andere Magazine wie Tested berichten von ähnlichen Problemen, die bereits beim Vorseriengerät Vive Pre auftraten. Kein Wunder, dass HTC das System auf Messen in abgedunkelten, nahezu komplett leeren Parzellen mit reflexionsfreien Filzwänden präsentiert.

VR-Geburtsstunde mit lästiger Nabelschnur

Ein anderer Nachteil ist natürlich die fette Strippe, die sich vor allem bei schnellen Bewegungen bemerkbar macht: Da sich die nötige Datenmenge laut HTC noch nicht verlässlich auf drahtlosem Wege übertragen lässt, muss das Headset stets mit seinem Kabel angeschlossen sein, das durch den Stoff am Hinterkopf nach unten geführt wird. Zu Beginn kann man es zwar halbwegs elegant nach hinten wegführen, nach ein paar Minuten und vielen Drehungen kommt es einem aber immer mal wieder in die Quere.

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Die zwei Controller ermöglichen erstaunlich präzise Handbewegungen. © 4P/Screenshot

Nach ein paar Stunden hatte ich mich aber immerhin ein wenig daran gewöhnt, so dass ich es nur noch reflexartig zur Seite streifte und mich auch nicht mehr drum kümmerte, wenn ich ab und zu drauf trat. Falls der Fuß den robusten Kabelstrang mit zu viel Wucht erwischen sollte, flutschen die Stecker aus der entsprechenden Link-Box. Sie wird quasi als Stolperschutz mit den mitgelieferten Kabeln zwischen PC und Headset gestöpselt. Mit ihrem Klebekreis lässt sie sich das Kästchen einfach unter dem Tisch pappen, wo es keinen Platz wegnimmt. Nach ein paar Tagen hielt der Kleber aber nicht mehr – eigentlich müsste man die Box also von Anfang an auf andere Weise fixieren.