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Halfway (Taktik & Strategie) – Verloren im Hyperraum

Das sehr gute X-Com: Enemy Unknown hat vor zwei Jahren für eine kleine Renaissance der Rundentaktik gesorgt. Auch das kleine Indie-Studio Robotality hat den Trend erkannt und schickt mit Halfway den kleinen Pixel-Bruder ins Rennen. Hat er im Test eine Chance gegen das große Vorbild?

© Robotality / Chucklefish

Verloren im Hyperraum

Die Situation auf dem Kolonieschiff Goliath ist alles andere als rosig. Unsanft von der Schiffs-KI aus dem Cryoschlaf gerissen, muss der erfahrene Soldat Morten Lannis mit ansehen, wie das riesige Raumschiff scheinbar führerlos durch das All gleitet. Auf der Suche nach anderen Überlebenden begegnet er mutierten Crewmitgliedern, die ihm mit Energiewerfern und -Klingen nach dem Leben trachten. Was ist hier passiert? Und warum springt die Goliath immer

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Mensch gegen Mutant: Oft kämpft man in geradlinigen Korridoren. © 4P/Screenshot

wieder scheinbar zufällig in den Hyperraum?

Halfway inszeniert den Angriff auf die Goliath als klassische Rundentaktik und lässt sich dabei stark von der X-Com-Reihe inspirieren. So wächst die kleine Gruppe der Überlebenden im Laufe der Geschichte auf bis zu acht Charaktere an, die man auf Einsätze der linearen Kampagne mitnehmen kann. Jede Figur kann in einem Basislager mit Waffen und Rüstung ausgestattet werden. Zudem besitzt jede Figur einzigartige Fähigkeiten wie Selbstheilung oder Kopfschuss, die sie für bestimmte Rollen im Kampf prädestinieren.
 
X-Com light

Auch die wenigen Basiswerte der Trupp-Mitglieder können mittels Stimpacks verbessert werden. So kann man die Kämpfer auf bestimmte Rollen spezialisieren – z.B. dem Scharfschützen bessere Schuss-Fähigkeiten, oder dem Nahkämpfer höhere Bewegungswerte verleihen. Schön: Es gibt verschiedene Rüstungstypen, die sich nicht nur für bestimmte

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„Haben Sie probiert es aus- und wieder einzuschalten?“ Die schöne Pixel-Kulisse sorgt auch beim Reaktor-Neustart für stimmungsvolle Momente. © 4P/Screenshot

Einsatztypen besonders eignen, sondern auch einen Fokus auf den persönlichen Energieschild oder die Körperpanzerung legen. So kann man umsichtig mit Medipacks und Schild-Energiezellen haushalten und nicht jeder Kämpfer muss alles mitführen.

In den Kämpfen selbst spielt vor allem die Deckung und Positionierung der Figuren eine wichtige Rolle, wenn man sich durch die düsteren Gänge des großen Kolonieschiffs tastet. Jeder Charakter besitzt zwei Aktionen pro Runde, kann diese aber auch kombiniert einsetzen, etwa um genauer zu schießen. Allerdings ist der Bewegungsumfang begrenzt – zwar kann man die Einheiten in Deckung schicken, aktives Hinknien oder gar Hinlegen ist aber nicht möglich. Zudem kann nicht auf Körperteile der Feinde gezielt werden, es gibt kein Friendly-Fire, keine Möglichkeit zu sprinten oder Boni durch Flankenangriffe. Immerhin: Die Kämpfer können ihr Umfeld überwachen und – sollte man eine Aktion aufgespart haben – auf Feindbeschuss reagieren.