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Grand Kingdom (Taktik & Strategie) – Anime-Söldner machen mobil

Nachdem die angekündigte Veröffentlichung von Grand Knights History im Westen seinerzeit leider doch wieder abgesagt wurde, hat es Tomohiko Deguchis jüngstes Taktik-Rollenspiel Grand Kingdom dank NIS America dieses Mal bis nach Europa geschafft. Ob Anime-Strategen Grund zum Jubeln haben, verrät der Test.

© MonoChro / Spike Chunsoft / NIS America / Flashpoint

Helden nach Maß

Überhaupt gibt es viele motivierende Möglichkeiten, die bis zu sechs Söldnertrupps den eigenen Vorstellungen gemäß zu formen. Zunächst heuert man einen Neuling mit möglichst vielversprechenden Eigenschaften an, verpasst ihm ein gefälliges Erscheinungsbild und investiert in Stärke, Technik, Agilität oder Konstitution. Je höher der Rang des Charakterwerts, desto schneller kann dieser wachsen. Danach teilt man den Neuling einem Trupp zu, lässt ihn Kämpfe bestreiten, weitere Fertigkeiten erlernen und baut seine Stärken immer weiter aus.

Ab einer bestimmten Stufe kann man ihn sogar nochmals auf Level eins zurücksetzen und als Belohnung den Rang gewisser Charakterwerte steigern, um diese im Anschluss noch schneller und höher anwachsen zu lassen. Pflicht ist das allerdings nicht. Wer will, kann auch ganz ohne solche Klassen-Upgrades einen schlagkräftigen Veteranentrupp zusammenstellen, der den meisten Konkurrenten lange Zeit überlegen sein wird, auch wenn die Luft am Ende der Leiter ohne diese Extra-Boosts natürlich immer dünner wird.

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Es gibt viele Möglichkeiten auf die Entwicklung seiner Charaktere Einfluss zu nehmen. © 4P/Screenshot

Oft sind eine gute Ausrüstung und Gruppenzusammensetzung aber ohnehin viel wichtiger als maximierte Einzelwerte.

Geschick und Taktik

In den Kämpfen kommt es ebenfalls auf weit mehr an. So gibt es Waffen und Angriffe, die gegen bestimmte Gegner besonders effektiv sind. Zudem spielt es eine Rolle von wo man seinen Gegner angreift oder welche Objekte auf dem Schlachtfeld platziert wurden. Neben Fallen und Hindernissen, lassen sich auch Fahnen hissen, die beide Seiten vor gewissen Statusbeeinträchtigungen schützen, keine Abwehrhaltungen zulassen, regelmäßig Schaden verursachen und vieles mehr. Darüber hinaus können Kristalle aufgestellt werden, in deren Nähe man besondere Kräfte entfaltet, während Versorgungskisten zusätzliche Heilungen bereithalten.

Des Weiteren ist oft auch Geschick gefragt, wenn es um die manuelle Ausführung vieler Kampfaktionen geht. Da müssen Nahkampf-Kombos gut getimt, Trefferbereiche für Zauber und Fernangriffe richtig erwischt sowie Ab- und Aufprallverhalten von Wurfgeschossen und Figuren genau abgeschätzt werden. Während das Bewegen der Söldner trotz fieser Fallen und Hinterhalte eher gemütlich verläuft (es gibt sogar eine begrenzte Undo-Funktion), sind beim Ausführen der Angriffe nämlich auch mal schnelle Reaktionen gefragt und fatale Kollateralschäden möglich.

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In den rundenbasierten Kämpfen ist neben taktischer Planung immer wieder auch Geschick und Timing gefragt, um Schadenswirkungen zu maximieren. © 4P/Screenshot

Fällt ein Drache um oder holt ein Lanzenkrieger zum Rundumschlag aus, tut das nahen Verbündeten meist auch weh.

Manche Objekte können sogar erklommen werden, um Schüssen mehr Wucht zu verleihen, während andere wiederum hochexplosiv sind. Mit speziellen Punkten lassen sich sogar tödliche Unterstützungsangriffe oder Rettungen in letzter Sekunde aktivieren. Zudem können sich manche Gegner tarnen, andere besonders zerstörerische, aber auch unterbrechbare Aufladeangriffe initiieren. Angesichts 17 spielbarer Charakterklassen und einer Vielzahl an Waffen, Fertigkeiten und Umgebungsobjekten kommt so schnell jedenfalls keine Langeweile auf den Schlachtfeldern auf. Nur die Kampfansicht ist nicht immer optimal und konfrontiert einen gelegentlich mit Aktionen außerhalb des Sichtbereichs. Und auch die aktivierbare Beschleunigungsfunktion, wenn der Gegner am Zug ist, könnte ruhig noch flottere Einstellungen erlauben.