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Grand Kingdom (Taktik & Strategie) – Anime-Söldner machen mobil

Nachdem die angekündigte Veröffentlichung von Grand Knights History im Westen seinerzeit leider doch wieder abgesagt wurde, hat es Tomohiko Deguchis jüngstes Taktik-Rollenspiel Grand Kingdom dank NIS America dieses Mal bis nach Europa geschafft. Ob Anime-Strategen Grund zum Jubeln haben, verrät der Test.

© MonoChro / Spike Chunsoft / NIS America / Flashpoint

Ewiger Krieg

Hundert Jahre nach dem Niedergang des Uldischen Imperiums wird noch immer um die Vorherrschaft im Fantasy-Reich Resonail gekämpft: Von Westen her versucht das Königreich Landerth seinen Einfluss auszuweiten, aus den südwestlichen Wäldern hält die Königin von Fiel dagegen, im Südosten begehren die vereinten Stämme von Valkyr auf und im Norden fallen die Zauberer Magions über das Land her. Und mittendrin befindet sich die autonome Gilde der Söldner, die einst von heimatlosen Kriegern gegründet und mittlerweile von allen vier kriegsführenden Nationen als neutrale Zone anerkannt wurde.

Von hier aus startet man als junger Söldnerführer in ein Abenteuer epischen Ausmaßes. Befehligt man anfangs noch einen kleinen unerfahrenen Haufen, dem lediglich einfache Hilfsdienste anvertraut werden, gilt es später mit verschiedenen Trupps an vorderster Front fanatische Machenschaften zu vereiteln, die ganz Resonail bedrohen.

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Die Gilde fungiert während des gesamten Abenteuers als Dreh- und Angelpunkt. © 4P/Screenshot

Nebenbei kann man sich zudem an Einsätzen der vier verfeindeten Nationen beteiligen, um die Kriegskasse aufzubessern und sich einen Namen zu machen. Später können dann auch noch eigene Story-Kampagnen für alle vier Parteien absolviert werden.

Flexible Anime-Söldner

Die questbasierte Handlung wird über eingebettete Dialog- und Ereignisszenen im Anime-Stil erzählt und hält trotz Rahmencharakters gut bei Laune. Eine deutsche Übersetzung gibt es leider nicht, dafür aber wahlweise englische Synchronsprecher oder japanischen Originalton. Zudem können jederzeit auch Quests ohne Story-Bezug angegangen werden – sei es, um zusätzliche Erfahrung zu sammeln, Beute zu machen oder Rohstoffe zu ernten. Letztere kommen vor allem beim Schmied, der Unterstützung nationaler Kriegsproduktionen oder Tauschgeschäften zum Einsatz.

Wer seine Dienste als Söldner vorübergehend einer der vier Parteien vertraglich zusichert, kann nämlich nicht nur an deren Fronteinsätzen und Handelsmärkten teilnehmen, sondern auch ihre aktuellen Kriegsplanungen, Entwicklungsbestrebungen und Vertragsabschlüsse beeinflussen.

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Die Rahmenhandlungen der insgesamt fünf Kampagnen werden über vertonte Dialog- und Ereigniseinspielungen im Anime-Stil erzählt. © 4P/Screenshot

Durch die Online-Anbindung können nämlich alle vertraglich gebundenen Spieler die nächsten Kriegsbestrebungen demokratisch mitbestimmen und die damit einhergehenden Produktionen aktiv unterstützen, um später auf dem Schlachtfeld davon zu profitieren.

Wer zu Beginn einer neuen Offensive erscheint, kann sogar über die Platzierung von Kriegsgeräten wie Ballisten, Kanonen oder Forts mitbestimmen. Während des Schlachtverlaufs kann ebenfalls über gewisse Ausrichtungen und Aktionen abgestimmt oder Hilfe geleistet werden. Direkten Kontakt zu anderen Spielern hat man allerdings nie. Jeder kämpft für sich und trifft nur auf von der KI gesteuerte Truppen anderer Söldnerführer. Selbst abseits der derzeitigen Kriegsschauplätze sind leider keine direkten Spielerduelle möglich.