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GT4 bietet deutlich mehr Stadtkurse als die Vorgänger. |
Strafe muss sein – oder nicht?!
Auch das Strafsystem hat so seine Probleme und tritt eigentlich nur sehr selten in Aktion. Seltsamerweise eher dann, wenn es sich um kleine Rempelattacken zwischen recht leistungsschwachen Autos handelt. Drängt ihr dagegen in höheren Rennklassen die Konkurrenz reihenweise durch geschicktes Auffahren ins Kiesbett oder gegen die Leitplanken, passiert nichts und ihr dürft ohne Konsequenzen weiter fahren, womit sich das Bestrafungssystem in der Rennpraxis als nutzlos erweist. Das gilt auch für die neue Tankanzeige, die sich jetzt ebenfalls auf dem Spielbildschirm befindet und den Spieler über den Benzinverbrauch informiert. Aber wen interessiert’s? Bis auf die Ausdauerrennen spielt der Benzinverbrauch praktisch keine Rolle und selbst dort fährt man halt einfach an die Box und tankt nach, wenn die Anzeige gegen null geht. Wenn man schon den Benzinverbrauch einführt, sollte man dem Spieler wenigstens die Möglichkeit geben, diesen auch taktisch einzusetzen. So hätte man vor einem Rennen festlegen können, ob man mit wenig Benzin an den Start geht, um den Flitzer leichter und damit schneller zu machen. Fehlanzeige!
Viel Sonne, kaum Windschatten und keine Beulen
Ebenfalls ärgerlich ist das erneute Fehlen eines Schadensmodells und auch das Fahren im Windschatten ist nur in wenigen, speziellen Wettbewerben möglich. Hey, hier sollen wir es doch mit einem Real Driving Simulator zu tun haben, oder?! Selbst das betagte Le Mans 24 erlaubte auf Segas Dreamcast schon das Fahren im Windschatten und gerade die lange Start-/Zielgerade der Nürburgring-Nordschleife wäre geradezu prädestiniert für spannende Ansaugmanöver, genau wie man es bei realen Rennen durch die grüne Hölle immer wieder in TV-Übertragungen sehen kann. Ebenfalls schade ist der Verzicht auf unterschiedliche Witterungsbedingungen und Tageszeiten.
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Die Polygonmodelle der Boliden sehen äußerst detailliert aus. |
Vor einige Rätsel stellte uns während des Tests auch eine neue Kameraperspektive. Neben einer Innen- und einer Außenansicht gibt es jetzt eine weitere Möglichkeit, die jedoch überraschenderweise unterschiedlich ausfällt. Prinzipiell handelt es sich hier um eine Kamera, die auf dem Wagendach montiert ist und dem Spieler gerade bei Überholmanövern aufgrund der Höhe das Gefühl gibt, in einem LKW zu sitzen. Andere Fahrzeuge kommen dagegen mit der klassischen Motorhaubenperspektive daher – und nein: wir reden jetzt nicht von Cabriolets, denen ohnehin keine andere Möglichkeit bleibt. Die noch aus dem Prolog bekannte, etwas weiter entfernte Außenperspektive wurde übrigens unverständlicherweise wieder gestrichen.