Der Klimawandel hat zugeschlagen und weite Teile der USA verwüstet. Pech für die Einwohner, Glück für die verrückten Rennfahrer, die auf Quads, Motorrädern, Trucks und anderen Vehikeln durch das schroffe Gelände jagen, um sich Ruhm, Ehre und Benzin zu verdienen. Letzteres dient in der Welt von FUEL vor allem als Zahlungsmittel, mit dem man neue Fahrzeuge
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anschafft. Insgesamt stehen über 70 Modelle bereit, die alles abdecken, was man für den Offroad-Einsatz braucht. Lizenzen gibt es zwar keine, doch dafür dürfen sowohl Fahrer als auch die Boliden mit diversen Klamotten, Ausrüstungsgegenständen bzw. Designs optisch angepasst werden, die man entweder als Belohnung für gewonnene Rennen bekommt oder in den riesigen Arealen bei der Offroad-Erkundung findet. Das Erstellen eigener Muster ist dagegen nicht möglich. Auch ein nachträgliches Aufrüsten der Flitzer ist nicht drin, so dass jeder von ihnen feste Werte in den Bereichen Geschwindigkeit, Beschleunigung, Bodenhaftung, Bremsen, Zuverlässigkeit, Asphalt- sowie Offroad-Eignung hat. Im schroffen Gelände sind Schäden schon allein aufgrund der teilweise schwammigen Steuerung vorprogrammiert und tatsächlich gibt es auch in FUEL so etwas wie ein Schadensmodell& Wer sich jetzt allerdings große Crash-Szenen wie in GRID erhofft, der wird bitter enttäuscht: Hier wird der Schaden lediglich durch eine separate Anzeige dargestellt – am Fahrzeug selbst sieht man praktisch nichts und auch Auswirkungen auf die ohnehin nur rudimentäre Fahrphysik sind nicht zu spüren, wenn man begleitet von dünnen Motorensounds und schwachen Gitarrenklängen durch die Pampa heizt. Wird das Schadenslimit überschritten, gibt es keine große Explosion oder umher fliegende Einzelteile. Stattdessen wird lediglich das Gefährt mit einem rauchenden Motor ausgeblendet und umgehend durch ein nagelneues Exemplar ersetzt.
Offroad-Karriere
Im Karrieremodus lassen sich die Rennen aus dem Hauptmenü heraus sofort einzeln anwählen und bestehen meist aus abgesperrten Rundkursen oder einer Fahrt von A nach B. Zusätzlich warten in separaten Herausforderungen auch Raids, Ausscheidungs-Events, Zeitfahren sowie Ausdauer-Rennen auf den Spieler, wobei man einen Großteil dieser Veranstaltungen erst bei den Erkundungen in der freien Welt aufspüren muss. Oder man macht es sich einfach: Durch Siege in der Karriere bekommt man relativ schnell die Position von drei speziellen Fahrzeugen übermittelt, die sich in jeder der insgesamt 19 Zonen befinden und kurz angerempelt werden müssen. Warum? Weil man dadurch sofort den Standort aller Aussichtspunkte, Designs und Herausforderungen auf der Karte angezeigt bekommt. Dank der zahlreichen Heliports braucht man auch nicht ewig lange durch die Welt zu fahren, sondern beamt sich einfach zu dem, der dem Ziel am nächsten liegt. Nicht vergessen darf man in diesem Zusammenhang auch Events wie die Hubschrauberverfolgung oder den
Modus „Suchen und Zerstören“, weil beide das zeigen, wofür FUEL in erster Linie steht: Langeweile! Wo liegt denn der Reiz, minutenlang einem Hubschrauber hinterher zu rasen oder einen Konkurrenten kurz anzurempeln?
Pure Langeweile!
Das Gleiche gilt für die Erkundung der offenen Welt: Klar, am Anfang sieht alles beeindruckend aus und gerade der dynamische Tag-/Nachtwechsel, der leider viel zu schnell abläuft, sorgt vor allem beim Sonnenaufgang für eine traumhafte Atmosphäre. Davon abgesehen wird einem aber kurz danach schnell klar, dass diese riesige Welt ansonsten nichts zu bieten hat, außer ein paar LKWs, die wie Roboter über die Straßen tuckern und nicht mal auf mich reagieren. Sehenswert sind lediglich noch die wechselnden Wettereffekte – allen voran mächtige Naturkatastrophen wie Tornados. Diese sehen zwar beeindruckend aus, sind aber nicht mehr als vorgefertigte Skripte, die schnell künstlich wirken. In den Karriererennen ist ohnehin alles vorgegeben und man startet in den Veranstaltungen immer zu festgelegten Tageszeiten und Wetterbedingungen. Doch gerade hier macht FUEL am meisten Spaß, da die Langeweile der offenen Welt zumindest im Ansatz spannenden Rennen weicht. Dabei stellt sich unweigerlich die Frage, ob die Asobo Studios vielleicht das falsche Konzept verfolgt haben, denn hätte man sich mehr an Titeln wie Motorstorm orientiert und auf die überflüssige offene Welt verzichtet, würde die Enttäuschung sicher nicht so groß ausfallen.