Was für ein herrliches Intro: Gestochen scharfe Flugszenen zwischen den Wolken, bizarre Luftschiffe, bunte Charaktere und sanfte Kameraschwenks in eine farbenfrohe Welt. Und was für idyllische Szenen da noch kommen! Square Enix zeigt die schönsten Filme, die ich bisher auf dem DS gesehen habe. Hinzu kommen diese wunderbaren Melodien, diese vertrauten Kompositionen aus dem grandiosen Orchester eines Final Fantasy XII. All das macht nicht nur neugierig, sondern von Beginn an richtig Lust auf mehr.
Man lässt sich von den Klängen einwickeln, lehnt sich entspannt zurück und genießt die hervorragende Präsentation, die nahtlos in stilvolle Menüs wechselt. Alles passt, alles sitzt. Ist man in der himmelhohen Spielwelt Ivalice angekommen, kann man auch noch ein edles Luftschiff direkt steuern: Einfach mit dem Stylus die Richtung vorgeben und es gleitet elegant von einer grünen Insel zur nächsten – intuitiv, ansehnlich, sehr gut! An markierten Stellen kann man landen, um sich mit seiner Gruppe nach einem kurzen Landweg dem Abenteuer zu stellen. Hier sieht die Welt dann allerdings um einiges gröber und pixeliger aus.
Das Abenteuer geht weiter
![]() ![]() |
Oben die edle Landkarte von Ivalice, unten die Spielwelt zwischen den Wolken, die ihr mit eurem Luftschiff erforscht. An bestimmten Stellen könnt ihr andocken und in die Echtzeit-Schlacht gehen, |
Worum geht es? Die Story spielt ein Jahr nach den Ereignissen aus Final Fantasy XII und beantwortet über zehn Kapitel hinweg einige ungelöste Fragen in vielen kleinen Dialogboxen; alles wird getextet, nichts gesprochen. Hauptheld Vaan ist jetzt bereits ein anerkannter Luftpirat und stolzer Kapitän seines eigenen, überaus edlen Fliegers. Die Motivation für das Abenteuer liefert mal wieder der Größenwahn eines Bösewichts, der Gott spielen will – dafür braucht er drei mächtige Kristalle. Und ihr? Haltet ihn auf!
Die Erzählung kommt allerdings nur schleppend in Gang, kann auch nicht so feine Fäden der Intrige spinnen wie das große Original und auch das Gefühl der Gefahr ist angesichts der putzigen Spielwelt selten spürbar. Manchmal wirkt hier alles wie ein Kindergeburtstag mit Monstern. Dass es auch anders geht, zeigen Spiele wie Fire Emblem.
Statt Dramatik herrscht allerdings epische Nostalgie – und auch die ist angenehm: Kenner des PS2-Rollenspiels dürfen sich auf den Besuch bekannter Schauplätze wie Rabanastre sowie beliebte Charaktere wie Penelo, Balthier oder Fran freuen; zehn Helden sind insgesamt spiel- und aufrüstbar, hinzu kommen fünf Gäste. Sogar auf einem Boot kann man die Karte erkunden, wenn ein See den Weg versperrt. Der Zeichenstil ist innerhalb der Echtzeitkämpfe deutlich kindlicher als auf der großen Konsole und erinnert mit seinen Kulleraugen z.B. an Heroes of Mana.
Euer Luftschiff ist Transportmittel und Basis zugleich, bietet Brücke und Saloon. Hier wird gequatscht, gemanagt, gekauft, gespeichert. Ihr könnt in kurzen Dialogen mehr über eure Freunde erfahren, ihr könnt euch offene Missionen anschauen und natürlich die Party von A bis Z verwalten: Waffen, Rüstungen, Accessoires und Spezialattacken wechseln. Damit ist das Luftschiff quasi das übrig gebliebene Rollenspielelement des Spiels – zusammen mit den zig Möglichkeiten, seine Truppe in Sachen Schlagkraft zu verbessern.