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FIFA Street (Sport) – FIFA Street

Electronic Arts bleibt nostalgisch: Nach SSX wird mit FIFA Street ein weiterer Titel des guten alten EA Sports BIG-Labels wiederbelebt. Können die Straßenfußballer um Lionel Messi ähnlich begeistern wie ihre Snowboard-Kollegen? Oder braucht man nach FIFA 12 und PES 2012 keinen weiteren Kick?

© Electronic Arts / Electronic Arts

Um die Dribblings gezielt einzusetzen sowie die insgesamt über 40 zur Verfügung stehenden Tricks, Finten, Kabinettstückchen sowie das Jonglieren vom Stapel zu lassen, ist jedoch etwas mehr Ruhe nötig. Über die linke Schultertaste bzw. L2 aktiviert man die enge Ballführung. Nun kann man über den linken Stick quasi den Ball mit dem bevorzugten Fuß annähernd 360 Grad führen und so versuchen, den Verteidiger zu einer Abwehraktion hinzureißen. Garniert man das mit einem über die Bumper bzw. L1/R1 in Kombination mit

Akrobatik und Technik lassen sich in über 40 Tricks demonstrieren.
Akrobatik und Technik lassen sich in über 40 Tricks demonstrieren. © 4P/Screenshot

dem rechten Stick abrufbaren Trick, bekommt man nicht nur Stilpunkte, sondern der Abwehrspieler kriegt im besten Fall den sprichwörtlichen Knoten in die Beine. Jetzt kann er nur noch frustriert hinterher schauen, wie man aufs Tor zieht oder den besser platzierten Mitspieler sucht.

Keine Chance: Stammspieler und Bankdrücker

Im Gegenzug muss man als Verteidiger ähnlich dem großen Bruder das Timing für den Angriff auf den Ball gut setzen, da man dem Stürmer ansonsten sehr viel Freiraum und vielleicht die entscheidenden Zehntelsekunden überlässt. Mit A bzw. X geht man in eine Lauerstellung und läuft parallel zum Tor mit dem gegnerischen Spieler mit. Die Möglichkeit, wie bei FIFA 12 einen zweiten Spieler auf den Ballführenden zu ziehen, sucht man vergebens. Und hier vermisse ich sie auch nicht. Denn zum  einen ist die Spieleranzahl deutlich geringer, so dass ein zusätzlicher automatischer Verteidiger zu große Lücken an anderer Stelle reißt. Zum anderen ist das Abwehrverhalten der KI-Kollegen durchaus ansprechend. Sie decken den Raum zumeist clever, so dass man im richtigen Moment umschaltend gezielt den Angriff unterbinden kann.

Es wird nicht nur auf der Straße gespielt, sondern auch Hallenfußball zelebriert.
Es wird nicht nur auf der Straße gespielt, sondern auch Hallenfußball zelebriert. © 4P/Screenshot

Das Ergebnis sind schön anzuschauende Duelle, bei denen das Geschehen auf den kleinen Plätzen mit Mini- bis Handballtoren hin und her wogt und man schicke Tricks im Dutzend zu sehen bekommt.
Seltsam ist allerdings, dass man auf die bei Anpfiff auf dem Feld stehenden Spieler beschränkt ist. Selbst bei Nationalmannschaften oder Club-Teams mit ihren entsprechend großen Kadern kann man weder während des Spiels noch in der Halbzeitpause Kader- oder Taktikänderungen durchführen. Stellt man erst während des Kicks fest, dass die eher auf Angreifer und Dribbler ausgerichtete Mannschaftsaufstellung gegen die einen überrollende Gegnermacht wenig auszusetzen vermag – tja, dann ist das so. Die Möglichkeit, einen robusten Verteidiger für einen schmächtigen Mittelfeldmann zu bringen, gibt es nicht.

Von Kindergarten bis Barcelona: Intelligenz auf dem Platz

Bei Tempogegenzügen hat man jedoch meist das Nachsehen, was allerdings in der Natur der Dinge liegt. Der eigene Erfolg ist selbstverständlich auch vom gewählten Schwierigkeitsgrad abhängig. Auf „Leicht“ erinnert die Gegner-KI ein wenig an den HSV

2-gegen-2-Duelle stehen ebenfalls auf dem Programm
2-gegen-2-Duelle stehen ebenfalls auf dem Programm © 4P/Screenshot

der letzten Wochen: In der Abwehr anfällig, dann zwar gefällig nach vorne spielend aber vor dem Tor zu harmlos. Sprich: Außer blutigen Anfängern sollte man hier keine Probleme haben, Siege einzufahren.
Auf „Normal“ sieht das schon anders aus: Nun beginnen die Gegner, die Räume gut zuzustellen, der Torwart wächst immer wieder über sich hinaus und sowohl Passspiel als auch Torschussausbeute werden deutlich effektiver. Doch mit etwas Übung sollte man auch hier wenig bis keine Probleme haben. Auf „Hart“ schließlich sollte man sich auf dem Trainingsplatz mit den zur Verfügung stehenden Tricks vertraut machen, um sie aus dem Effeff zu beherrschen, da die KI einem hier sowohl in der Abwehr als auch im Angriff alles abverlangt. Noch besser wäre aber ein interaktives Tutorial statt der Videos gewesen, das einem die Tricks erklärt und die Ausführung überprüft.