[GUI_PLAYER(ID=84627,width=400,text=Dank FIFA 12-Unterbau und einer neuen Ausrichtung wirkt der Straßen-Kick deutlich bodenständiger als die überdrehten Vorgänger.,align=left)]Der kleine argentinische Löwe, der Bayer Leverkusen quasi im Alleingang aus der Champions League geschossen hat, ist die Idealbesetzung fürs Cover. Der Fußballer vom anderen Stern ist sympathisch, torgefährlich und er kann am Ball eigentlich alles – vor allem tricksen.
Doch nicht nur Lionel Messi ist von der Partie. Man hat Zugriff auf über 100 lizenzierte Teams mit je 13 Spielern, darunter 20 Nationalteams (natürlich neben England oder Argentinien auch die DFB-Auswahl) sowie sechs komplette erste Ligen u.a. aus Spanien, Deutschland und Italien. Zusätzlich gibt es ein Dutzend All-Star- bzw. Sonder-Mannschaften, die man freispielen kann. Es ist allerdings nicht möglich, die Kader der Lizenzteams zu bearbeiten. Wer sehen möchte, wie z.B. Messi, Christiano Ronaldo und Mario Götze zusammen mit Bastian Schweinsteiger die Gegner aufmischen, wird keine Gelegenheit dazu bekommen – schade.
Tunnel statt Salto: Wie FIFA 12, nur anders…
Bundesliga (Deutschland)
Barclays Premier League (England)
Major League Soccer (USA)
La Liga BBVA (Spanien)
Ligue 1 (Frankreich)
Serie A (Italien)
Dazu gibt es 20 Nationalmannschaften sowie ein Dutzend Allstar-, Klassic- und Spezialteams – plus die adidas Allstars als Vorbesteller-Bonus. © 4P/Screenshot
Schaut man sich den vier Jahre alten Vorgänger zum Vergleich an, fallen zwei Sachen auf: Zum einen verlässt man sich beim Grafikstil nicht mehr auf einen Comic-Ansatz, sondern setzt auf realistische Darstellung. Wobei nicht alle lizenzierten Spieler absolut akkurat getroffen scheinen, allen voran der Coverstar, dessen Haarfarbe und -Schnitt nicht korrekt sind. Zum anderen –und das ist wesentlich wichtiger- bewegt man sich weg von vollkommen überzogenen Tricks und Gamebreakern à la „dreifache Schraube mit Fallrückzieher, der einen Feuerschweif nach sich zieht“. Stattdessen nutzt man realistische Tricks wie Übersteiger, Tunnel oder Lupfer in unterschiedlichen Variationen, die unter dem Strich dafür sorgen, dass sich FIFA Street deutlich bodenständiger anfühlt.
Von Zeit zu Zeit wirkt es zwar noch immer so, als ob der Ball serientypisch etwas zu sehr am Fuß klebt. Doch die Verwendung einer modifizierten FIFA-Engine samt Kollisions- sowie Ballphysik reduziert diese Momente auf ein Maß, das dem Arcade-Charakter gerecht wird. Der Ball verspringt nicht bei der kleinsten Kollision, aber die Tricks sind auch weit davon entfernt, eine Erfolgsgarantie zu versprechen.
Hinsichtlich der Kollisionen trifft man aber wie beim großen Bruder immer wieder auf Probleme: Körper verkeilen sich unglücklich und obwohl es eigentlich nur ein harmloses Aufeinandertreffen war, liegen beide am Boden und brauchen einige Sekunden, bis sie sich wieder aufrappeln. Das ist vor allem dann ärgerlich, wenn man eigentlich ein gelungenes Tackling absolvierte, dann aber den Ball verliert, weil man über den am Boden liegenden

Gegner stolpert und sich gleich danebenlegt. Oder wenn der Torhüter in diese Situation eingreift und durch einen Stolperer am Ball vorbei greift. Auch die Clipping-Fehler, wenn ein Teil des Fußes kurzzeitig im Ball verschwindet, die man nur in den Wiederholungen erspähen kann, sind ein Indiz für die noch nicht komplett ausgereifte Physik.
Dauerläufer und Übertrickser: Ich mach dich nass
Ansonsten funktioniert der spielerische FIFA 12-Unterbau sehr gut. Passen, Schießen, Laufen, Verteidigen (klassische Grätschen gibt es übrigens keine, hier ist alles etwas fairer), die Laufwege der Mitspieler: Alles fühlt sich gut an – bis auf die Abwürfe der Torhüter, die öfter als nötig das Ziel verfehlen und im Aus oder an der Bande landen.
Allerdings muss man auf der Fußball-Straße keine Ausdauer beachten. Im Prinzip kann man ständig auf der Sprinttaste verweilen. Zwar wird man dadurch weniger wendig und hat im Zweifelsfall Probleme, den Ball unter Bedrängnis unter Kontrolle zu bringen. Doch theoretisch kann man die Straße auch als Dauerläufer beherrschen, wobei die Figuren einen Hang zur Trägheit haben, wenn es darum geht, vorzeitig die Animationen zu beenden.