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Far Cry 6 (Shooter) – Die Revolution bleibt aus

Ein ferner Schrei: Feuer Frei! Abermals darf man in Far Cry 6 einen größenwahnsinnigen Diktator stürzen, diesmal vor malerischer karibischer Ku(ba)lisse. Ubisoft setzt weiter konsequent auf die eigene Open-World-Formel, stopft die Welt mit Aktivitäten voll und verbessert immerhin einiges im Vergleich zum Vorgänger. Etliche Möglichkeiten, die Serie auf ein höheres Niveau zu heben, bleiben aber ungenutzt oder werden nur zaghaft verfolgt, weswegen Far Cry 6 die altbekannte Open-World-Ballerbude mit Fast-Food-Geschmack bleibt.

© Ubisoft Montreal / Ubisoft

Seichte Treffer

Als arcadelastiger Shooter reiht sich Far Cry 6 ohne Probleme in die Riege seiner Vorgänger ein. Die meisten Knarren fühlen sich mächtig wuchtig an. Gleiches gilt für selbst eingesteckte Treffer. Das Treffer-Feedback bei den Gegnern hat wie bei New Dawn schon Luft nach oben, obwohl es akustische und visuelle Treffermarker gibt, jedoch kaum klare Animationen. Vor allem Tiere wirken wie Kugelschwämme, die keinerlei Reaktionen außer einem Flucht- bzw. Angriffsreflex zeigen. Wesentlich reaktiver zeigt sich da die Vegetation, die überraschend schnell Feuer fängt.
 
Ausrüstung sammeln und Ränge aufsteigen

Und ja, es gibt auch leichte Rollenspiel-Elemente im Spiel. Die Gegner haben bestimmte Stufen und anhand dieses Levelsystems wird der Weg mehr oder wenig aufgezeigt, den man gehen soll – und selbst hochstufige Gegner kann man mit Kopfschüssen ausschalten, sofern man den Helm durchsiebt und auf den richtigen Munitionstyp setzt. Den eigenen Guerilla-Rang erhöht man mit nahezu allen Aktivitäten gegen das Regime, wodurch neue Waffen und Ausrüstungsgegenstände in den Shops freigeschaltet werden. Skillpunkte oder einen Fertigkeitsbaum gibt es hingegen nicht. Stattdessen hängt die Kampfstärke von den fünf Ausrüstungsgegenständen und stärker von den Waffen ab.
 

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Fahrzeug-MG vs. überraschte Gegner. © 4P/Screenshot

Auf Helm, Handschuh, Schuhe & Co. (samt Setsystem) befinden sich zwar keine Werte oder Attribute, aber Bonuseffekte wie Schneller-Laufen, größere Munitionskapazität, höhere Verteidigungswertung oder ein eingebauter Feuerlöscher. Viel wichtiger sind die Schießeisen, die sich in Standard-Knarren, Impro-Waffen und Supremo-Rucksäcke unterteilen. Impro-Waffen sind verrückte Waffensysteme wie ein CD-Werfer, eine Nagelknarre oder eine Feuerwerksbatterie. Supremo-Rucksäcke sind ultimative Fertigkeiten, die aufgeladen werden müssen und z.B. eine Raketensalve auf die Gegner niederprasseln lassen oder einen EMP auslösen. Die normalen Waffen lassen sich mit Aufsätzen, Munitionstyp usw. modifizieren, meist benötigt man dafür Crafting-Materialien, die reichlich in der Welt herumliegen. Zudem lassen sie sich mit Skins und Talismanen verzieren. Einzigartige Waffen, die man in der Spielwelt irgendwo findet, kommen übrigens mit einen festen Set aus Modifikationen daher. Im Prinzip kann und soll man Ausrüstung, Waffe und vor allem Munitionstyp an die anstehende Mission anpassen – getreu dem Motto “die richtige Ausrüstung für den richtigen Zweck”.  
 
Waffen, Ausrüstung, Sterne als Qualitätssystem und das Plündern von möglichst vielen Kisten erinnert schwer an Ghost Recon Breakpoint. Ach ja und tierische Begleiter von einem Krokodil über einen Kampfhahn und Hunde dürfen nicht fehlen, können aber auch zuhause gelassen werden.
 
Enttäuschender Koop-Modus

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Die Nagel-Knarre klingt nicht nur fies … © 4P/Screenshot

Etwas enttäuschend ist hingegen der Koop-Modus (nur online) für zwei Spieler, da der Spielfortschritt ausschließlich vom Host bestimmt wird. Im Prinzip kann man alles gemeinsam machen, jedoch bekommt der Mitspieler keinen Story-Fortschritt in seiner Partie – nur der Host hat den Speicherstand. Immerhin darf man als Koop-Mitspieler die gefundene Ausrüstung und Erfahrung behalten. Diese Einschränkung wirkt jedoch wie aus der Zeit gefallen. Abseits des Koop-Modus gibt es keinen weiteren Mehrspieler-Modus; der Arcade-Modus (Editor) aus Far Cry 5 fehlt ebenfalls komplett.

  1. Ich werde noch nicht richtig warm mit dem Spiel. Bei mir ist es immer so wie Liebe auf den ersten Blick. Es gibt Spiele da waiß ich von der ersten Minute an, das wird geil.
    Hie ist es nicht so. Ich habe da immer soon ungutes Gefühl wenn ich mich an ein Spiel gewöhnen muss, aber bei meiner Durststrecke die ich jetzt schon lange habe, brauch ich einfach was zum Zocken.
    Alleine schon mit dem Auto zu fahren tunt mich ab, obwohl ich sagen muss, dass es eh nicht so schlecht gemacht wurde - zum Vergleich mit Cyberpunk 2077 (eine Katastrophe).
    Ich hätte mit da gewünscht, dass man damit so brettern kann wie bei "RAGE2", da macht das Fahren auch noch Spaß. Volle Tube in die Kurven zu fahren, zu driften und all de geilen Scheiß - das geht hier nicht. Beim "Fahren" wäre hier Thirdperson geil gewesen; so kommt kein Fahrgefühl auf. Beim Reiten genau so, das hätte man sich von RDR2 abgucken können - deshalb wäre es noch keine Kopie, sondern man hätte einfach versucht voneinander zu lernen und etwas besser zu machen. Kein Deckungssystem, ist auch etwas das ich so nicht gut finde; auch hier gibt es das viel besser, wie z.B. bei DEUS EX Revolution ist Firstperson, aber in Deckung klebt die Figur Thirdperson dran. Die Immersion ist sehr authentisch.
    Es sind einfach viele Dinge die mir nicht so gut gefallen, aber OK, ich habe wenigstens was zu Zocken, auch wenn es so nicht das gelbe vom Ei ist

  2. Wenn man (wie ich) alle FarCrys gespielt hat kann man die Wertung schon nachvollziehen. Es ist so langsam halt auch ausgelutscht, da immer das gleiche. Mir gefällt der Teil eigentlich von allen am besten, wenn ich über die peinlichen Charaktere, K.I., oder den allgemein geschmacklosen Flair hinwegsehe. Eine Wertung um 75 finde ich durchaus realistisch.

  3. Spoiler
    Show
    Eine 73 % Wertung ist einfach ein Witz.
    Ich spiele jetzt über 50 Stunden und es macht mir immer noch unheimlich Spaß. Das Spiel sieht super aus und für eine so große offene Welt, läuft das Spiel fast fehlerfrei. Das ist ja heutzutage eher selten. Das arcadige schnelle Gameplay geht super von der Hand, es gibt viel zu erkunden, bei der Schatzsuche gibt es kleine Rätseleinlagen, man kann Rennen fahren oder Mini-Spiele wie Hahnenkämpfe oder Domino, die aber optional sind. Es gibt eigentlich immer was zu tun. Man kann im Spiel leise vorgehen, die Alarme ausschalten und die Gegner mit Bogen oder Waffe mit Schalldämpfer eliminieren, oder mit schweren Geschütz alles niedermähen. Beide Varianten sind gut spielbar. Die Story finde ich bisher auch nicht schlecht (ich bin ja noch nicht durch) und die deutsche Synchro ist auch gut gelungen. Ich weiß, dass viele die Ubisoftspiele nicht mögen, wegen der stets ähnlichen Formel, doch ich mag die Spiele und habe da immer meinen Spaß mit. Man muss die Art des Spiels nicht mögen, aber als Tester sollte man doch wenigstens versuchen ein bisschen objektiv zu sein. Die Qualität des Spiels ist einfach zu hoch, um so eine schlechte Wertung zu vergeben. Die Konsolenversion von Cyberpunk 2077 hat dagegen von euch einen Gold Award (85% Wertung) bekommen, und das war wirklich völlig verbuggt. Ich hatte damit auf der Series X auch Spaß, aber es war eben voll von Fehlern. Nee, solche Wertungen machen für mich keinen Sinn. Na ja, ihr seid ja schon des öfteren mit solchen völlig unverständlichen Wertungen aufgefallen, wahrscheinlich um Aufmerksamkeit zu bekommen, so das recht viele diese Seite anklicken, anders kann ich mir das gar nicht erklären. Egal, der Spuk hat ja nun bald ein Ende, dann ist vorbei mit trollen. :Quetsch:
    Kurz auf Grab spucken, bevor es vorbei ist = Ban
    IEP

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