Die Fahrphysik wurde im Vergleich zum Vorjahr spürbar überarbeitet: Reagierten die Boliden vor allem beim Spielen mit einem Controller extrem nervös und ließen sich beim Ausbrechen nur noch durch einen Trick abfangen, steuern sie sich hier sehr viel feinfühliger und kontrollierter. Vor allem das Fahrwerk wurde verbessert, was man besonders dann bemerkt, wenn man über die Curbs räubert. Übertreibt man es im Rausch der Geschwindigkeit, hat man dieses Mal auch
Das Heransaugen im Windschatten ist ebenfalls noch sehr effetiv, um Überholmanöver einzuleiten. Die KI verhält sich nicht immer optimal und steht gerade im Qualifying gerne im Weg rum oder blockiert die Ideallinie.
Steile Lernkurve
Insgesamt ist die Lernkurve für Neulinge relativ steil. Als kleine Entlastung gibt es aber wieder eine Ansammlung an Fahrhilfen, die das Rennfahrerleben in der Formel 1 am Anfang etwas leichter gestalten. Neben den üblichen Verdächtigen wie ABS und der Traktionskontrolle stehen auch eine Bremshilfe sowie ein automatisches Getriebe zur Auswahl. Wer auf der sicheren Seite fahren will, kann das Schadensmodell außerdem auf kosmetische Schäden begrenzen oder ganz ausstellen und auch Punkte wie das Regelwerk sowie Benzin- und Reifensimulation dürfen den eigenen Wünschen entsprechend angepasst werden.
Die Boxenstopp-Hilfe scheint dagegen defekt zu sein, denn selbst wenn man sie in den Optionen deaktiviert, kann man problemlos mit über 200 Sachen in die Boxengasse preschen und wird anschließend automatisch im Tempo gedrosselt, um ebenfalls automatisch zu seiner Crew geführt zu werden. Wo sind Funktionen wie das manuelle Ein- und Ausschalten
Herr Mayländer im Einsatz
Zumindest hat man den Ruf der Fans nach einem Safety Car erhört. Kommt es auf der Strecke zu größeren Unfällen, fährt Bernd Mayländer im Mercedes SLS AMG aus der Box und führt für ca. drei Runden vorläufig das Rennen an. Allerdings muss es schon heftig krachen, bis der Einsatz des Safety Cars ausgelöst wird – im Testbetrieb habe ich es immer vorsätzlich darauf angelegt, während im normalen Rennbetrieb niemals die Notwendigkeit dazu bestand. Sei’s drum: Das Safety Car ist ab einer Renndistanz von 20 Prozent drin, lässt sich auf Wunsch auch abschalten und alle sind froh. Zumindest fast, denn wenn man tatsächlich mal im Pulk hinter Bernd Mayländer her tuckern muss, gibt es gleich Anlass zur Kritik. Zum einen scheint die KI das dort herrschende Überholverbot nicht immer zu stören – ja, laut Regularien dürfen defekte Boliden in dieser Situation überholt werden, von daher befinden wir uns hier in einer gesetzlichen Grauzone. Was aber gar nicht geht, sind die ständigen Verwarnungen, man würde zu dicht auf den Vordermann auffahren. Hallo? Die ganze Zeit wird mein Tempo automatisch reguliert – und dann plötzlich bin ich zu dicht dran? Eine nervige Angelegenheit!
F1 2011 (Rennspiel) – F1 2011
Ein einziger Punkt fehlt Sebastian Vettel noch nach seinem souveränen Sieg in Singapur, um sich zum jüngsten Doppelweltmeister aller Zeiten zu krönen. Am PC und den Konsolen kann man die Entscheidung vorziehen, denn Codemasters lädt schon vor dem Ablauf der Saison mit dem offiziellen Spiel zur Formel 1 zum Rasen ein. Im letzten Jahr gab es für das gelungene Comeback der Serie den Award. Folgt man dem Beispiel Vettels und verteidigt erfolgreich den Titel?

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