Mit Dungeon of the Endless inszenieren die Endless-Space-Macher der
Amplitude Studios eine Mischung aus Rollenspiel, Dungeon-Crawler und Tower-Defense. Warum
die Erkundung düsterer Verliese überzeugt, klärt der Test.
Fällt eine meiner Figuren, verliere ich nicht nur ein Teammitglied. Die Figuren können individuell mit Rüstung und Waffen ausgestattet werden, die sich bei Händlern und in Truhen finden. Zudem kommentieren sie während der Fahrstuhlfahrten zwischen den Ebenen und beim Betreten neuer Räume das Geschehen ab und an witzig. So wird die Bindung zu den skurrilen Figuren (u.a. eine Schwert schwingende Gesetzeshüterin, ein dümmlicher Rambo-Verschnitt, genannt „Der Schlächter“, sowie ein Musketier mit Degen) trotz ihrer eher oberflächlichen Charakterisierung von Tür zu Tür enger. Leider gibt es keinerlei Interaktion zwischen den
Figuren, die z.B. ihre Kampfwerte beeinflussen oder Bonusaktionen ermöglichen. Hier hat man Potential verschenkt!
Während der Reise durch die Dunkelheit trifft man immer wieder auf neue Gefährten, die sich im Tausch gegen Ressourcen der Reisegruppe anschließen. Diese sind, hat man sie drei Stockwerke lang am Leben erhalten, auch auf dem Startbildschirm auswählbar. Hier ist die Zusammenstellung der Gruppe außerordentlich wichtig – zwar räumen Nahkämpfer ordentlich auf, es fehlt aber das Heilungstalent der Schwester oder die Reparaturfähigkeit des Ingenieurs. Um sich erfolgreich durch die Verliese zu kämpfen, muss die Gruppe eine ausgewogene Fähigkeiten-Mischung mitbringen, ansonsten ist der Weg zum Fahrstuhl schnell vorbei. Frustresistenz im Pixeldungeon
Zudem muss man ausgesprochen frustresistent sein, um seine Mannen durch alle zwölf Stockwerke zu bringen. Durch das Zufallselement bei der Türöffnung kann es passieren, dass auch das ausgeklügelste Abwehrsystem
ausgehebelt wird, oder sich eine lange, dunkle Route als gefährliche Sackgasse entpuppt. So erleidet die Gruppe trotz akribischer Vorbereitung oft einen sekundenschnellen Tod, der einen kompletten Neustart zur Folge hat. Das kann schnell frustrieren und erfordert gerade auf höheren Schwierigkeitsgraden viel Geduld. Immerhin entschädigt die hübsche 2D-Kulisse mit stimmungsvoll-schummrigen Räumen, schönen Lichteffekten und durchweg charmantem Artdesign.
Hat man das Spiel einmal erfolgreich beendet, werden neue Landekapseln freigeschaltet, die mit Boni und Mali das Spielgefühl stark beeinflussen – einmal startet man direkt mit vier Helden, kann aber keine Abwehrtürme errichten; einmal beginnt man alleine, wird aber nach dem Tod wiederbelebt. Ganz Harte können zudem einen Endlos-Modus freischalten, bei dem nicht nach zwölf Ebenen Schluss ist.