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DTM Race Driver (Rennspiel) – DTM Race Driver

Rennspiele haben Hochkonjunktur. Doch da es auf der PS2 bereits mehr als genug hervorragende Racer gibt, muss man schon etwas Besonderes bieten. Wie wäre es denn zum Beispiel mit der Fortsetzung einer der realistischsten Rennspiel-Serien aller Zeiten? Denn nichts anderes ist DTM Race Driver von Codemasters: der Nachfolger der kultigen TOCA-Spiele. Gespannt, ob der neueste Ableger des Renn-Zirkus in Sachen Spaß und Realität mit den Vorgängern mithalten kann, oder ob vielleicht sogar neue Standards gesetzt werden können, haben wir uns hinter das Lenkrad geklemmt und DTM Race Driver einem intensiven Test unterzogen.

© Codemasters / Codemasters

Die Steuerung der Fahrzeuge kann ebenfalls glänzen. Sowohl mit Pad als auch mit Lenkrad reagieren die Rennwagen schnell und genau auf die Eingaben – wobei der leichte Arcade-Touch wieder ein deutlicher Kompromiss an den Gelegenheitsspieler ist, dem Spaß aber nicht schadet.

Wälder im Baukastensystem

Eines muss man dem Entwickler-Team lassen: Die Fahrzeuge sehen verteufelt gut aus und auch das detaillierte Schadenssystem macht optisch einiges her.
Leider können die Umgebungen nicht mit dieser Grafikpracht mithalten: Obwohl die Landschaften detailliert sind und auch der Asphalt mit zum Besten gehört, was wir bisher bei einem PS2-Rennspiel gesehen haben, gibt es doch ein gewaltiges Manko, das die Optik penetrant zum Negativen hin beeinflusst: Grandioses Aufpoppen der Objekte am Straßenrand.

Sicher: Die Berechnung von 14 Fahrzeugen auf der Strecke samt Schadensmodell schluckt massive Resourcen. Doch selbst auf einem Oval, das nun sicherlich nicht große Anforderungen an die Grafik stellt, poppen die Tribünen auf, dass es eine wahre Pracht ist.

Vielleicht hätte man hier lieber den Kompromiss wählen sollen und die Wagen mit weniger Polygonen versehen sollen, anstatt diese Pop-Orgie zu veranstalten – zumal das Spiel trotzdem in seltenen Fällen nicht vor Rucklern gefeit ist.
Doch mit Ausnahme der wenigen Bildfrequenz-Störungen ist die Spielgeschwindigkeit hervorragend und vermittelt ein schönes Speed-Gefühl.

Die stimmungsvollen Zwischensequenzen in Spielgrafik sind ebenfalls gelungen: Die Animationen der Figuren sind weitestgehend überzeugend und hat man die Spielsprache in den Optionen auf Englisch gestellt, bekommt man lippensynchrone Sprache geboten.

Lynyrd Skynyrd und Thin Lizzy: viel zu kurz

Musikalisch wurden einige großartige Lizenzen eingekauft, so zum Beispiel „Sweet Home Alabama“ von Lynyrd Skynyrd oder Songs von Thin Lizzy, Al Green oder Ash.
Und trotzdem muss man auf musikalische Untermalung fast vollständig verzichten. Denn die Songs kommen nur in den Zwischensequenzen kurz zum Einsatz.

Dafür können die Motorengeräusche jedoch auftrumpfen. Jeder Wagen klingt anders und dröhnt sonor aus den Lautsprechern. Habt Ihr die PS2 an ein Dolby-System angeschlossen, könnt Ihr zudem puren Streckenrealismus genießen, denn in Dolby Pro Logic II seid Ihr mitten im Geschehen und bekommt bei einem Crash das unweigerliche Gefühl, den Kopf einziehen zu müssen, damit Euch kein herumfliegendes Metall erwischt.

Die deutsche Sprachausgabe ist ebenfalls gut gelungen und sorgt in den Story-Sequenzen für entsprechende Atmosphäre. Besonders im Vergleich mit der englischen Fassung fällt auf, mit wie viel Sorgfalt die Sprecher zu Werke gegangen sind.