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DriveClub (Rennspiel) – Das erste gute Rennspiel für PS4?

Für ein Rennspiel war DriveClub ziemlich langsam unterwegs: Ursprünglich sollte der ambitionierte Titel der Evolution Studios mit seinem Fokus auf die soziale Raser-Vernetzung zum Start der PS4 im November 2013 erscheinen. Jetzt, knapp ein Jahr später und mit neuem Game Director, ist die Ziellinie erreicht. Bekommt die neue Sony-Konsole nach dem mäßigen Need for Speed: Rivals endlich ihr erstes gutes Rennspiel?

© Evolution Studios / Sony

Der erste Eindruck…

Da saß ich. Bei der PS4-Enthüllung in New York. Und als der erste Trailer zu DriveClub über die große Leinwand lief und laute Motorenklänge die Event-Location kurzzeitig in eine Rennstrecke verwandelten, konnte ich trotz meiner allgemeinen Begeisterung für schnelle Autos und spannende Überholmanöver nur mit dem Kopf schütteln. Rennen mit einem Fokus auf Teamsport – was soll das denn? Und wer braucht schon all dieses soziale Gedöns, Vernetzung und Clubs in einem Rennspiel, wo doch jeder Fahrer nur sein egoistisches Ziel verfolgt? Das Konzept des „Miteinander“ wollte einfach nicht in meine Racing-Schablone passen!   

…zählt nicht viel!

Jetzt kann ich endgültig bestätigen, was sich beim Anspielen auf diversen Messen und nach einem Besuch bei den Evolution Studios bereits angedeutet hatte: Ich lag sowas von falsch! Denn entgegen meiner Befürchtung haben die Clubs dem Rennspiel nicht den kompetitiven Charakter geraubt, sondern ihn sogar bereichert. Tatsächlich bilden die unzähligen Spieler-Herausforderungen für asynchrone Duelle und das gemeinsame

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In den Duellen gegen die KI geht es oft eng zu. © 4P/Screenshot

Fahren für den Club-Sieg die Grundpfeiler für die Faszination, die von DriveClub ausgeht. Als bekennender Fan des Hotlapping, also eines reinen Zeitfahrens ohne direkte Gegner, empfinde ich es als ungemein motivierend, mich auf die Suche nach Zehntel, Hundertstel und Tausendstel zu begeben, um mich vor der Schließung der Veranstaltung doch noch an die Spitze der Rangliste zu setzen – vergleichbar mit einer klassischen Qualifikation. Mit dem Unterschied, dass man hier nicht nur eine Stunde oder gar zehn Minuten Zeit hat. Je nach Einstellung kann der Ersteller seine Challenge auf einen Zeitraum zwischen 30 Minuten und einer Woche ansetzen. Doch nicht nur Zeitfahren, sondern auch ganz normale Rennen und Drift-Wettbewerbe können als Herausforderung aufgesetzt werden. Zieht man Einzel-Events als Basis heran, darf man außerdem im Vorfeld Optionen wie die KI-Stufe, Tageszeit, Zeitraffer, Runden und Gegneranzahl festlegen.

Spam-Alarm!

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Auch die Innenräume der Boliden werden komplett modelliert. © 4P/Screenshot

Ein zweischneidiges Schwert stellt das Einladungssystem dar, mit dem man seine Herausforderungen publik macht. Auf der einen Seite ist es schön und bequem, dank automatischer Vorschläge sein Event mit wenig Aufwand an 100 Leute zu schicken, indem man einfach das Kästchen „Alle auswählen“ innerhalb der Vorschlagliste aktiviert. Auf der anderen Seite führt genau das zu massivem Spam, wenn teilweise im Sekundentakt neue Einladungen in der spielinternen Nachrichtenübersicht eingehen. Es gibt neben offenen Events zwar die Möglichkeit, private Herausforderungen auf Einladung zu erstellen, doch es fehlt ein Filter, bei dem man z.B. auf Wunsch nur Nachrichten favorisierter Clubs und Spieler erhalten würde.