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Doom 3 (Shooter) – Doom 3

Neben Half-Life 2 wird kein Actionspiel so sehnlich erwartet wie Doom 3. Seitdem id Software verraten hat, dass der Horror-Shooter endlich fertig und die US-Version bereits im Handel ist, kochen die Emotionen der Fans über. Aber bietet das Spiel tatsächlich mehr als nur die erwartete Hammer-Optik? Höllisch guter Spielspaß oder stockdustere Langeweile? Begleitet uns auf der schockierendsten Geisterbahnfahrt der Spielegeschichte.

© id Software (PC) / Vicarious Visions (Xbox) / Activision

Fazit

Horror bis das Blut gefriert! Bislang hat noch kein PC-Spiel eine solch intensive Grusel-Atmosphäre voller Schock-Momente und subtilen Grauen geschaffen, wie Doom 3. Die düstere Gestaltung der Levels, die fantastischen Licht & Schatteneffekte, der beklemmende Sound und nicht zuletzt das geschickte Spiel mit den Urängsten der Menschen lassen den Spieler nicht mehr los; besonders am Anfang. Aber je länger ihr Doom 3 spielt, desto mehr und mehr seht ihr über die Horror-Aspekte hinweg und konzentriert euch einzig und allein auf die streng lineare Non-Stop-Baller-Orgie, die zwischendurch immer wieder durch weitgehend fesselnde, teils nicht-überraschende Schocker unterbrochen wird. Hier hätte etwas mehr Abwechslung sicher nicht geschadet, denn knapp 14-16 Stunden in sterilen Laborräumen rumzuhängen ist auf die Dauer zu eintönig. Das Standard-Waffenarsenal ohne sekundären Schussmodus, die fehlenden anspruchsvollen Rätsel, fast keine Außenwelten und praktisch keine Innovationen sind die Kritikpunkte, die Doom 3 von dem Genre-Thron trennen. Wesentlich schlechter sieht es beim kümmerlichen Mehrspieler-Modus aus, der mit nur fünf Karten und vier obligatorischen Spielmodi aufwartet. Unter dem Strich ist Doom 3 also ein grandios unheimlicher 3D-Shooter voll spannender Grusel-Momente und mit sensationeller Grafik-Kulisse, sich aber viel zu oft in eine Old-School-Baller-Orgie mit Design-Schwächen verwandelt – mit nur wenig Aufwand mehr hätte man viele dieser Schwächen ausmerzen können.

<A class=DYNLINK onmouseover="DynToolTipp_Show('Autorinformationen zu Paul‚);“ onmouseout=DynToolTipp_Hide(); href=“javascript:DynCont_Display(‚Autoreninformation‘, ‚runmod.php?LAYOUT=dyncont_autor&autorid=110‘)“>Falls ihr euch aufgrund unserer Screenshots verwundert die Augen reibt und ein Spiel zu erkennen versucht, kann ich euch beruhigen: Doom 3 sieht wirklich so aus, ihr seid nicht blind. Selbst das Hochschrauben der Gammakorrektur nützt nix, Doom 3 ist und bleibt das schönste spielbare Schwarz aller 3D-Shooter. Gut, für die bedrückende Stimmung und die Schockmomente ist die hiesige Farbgebung ideal, geht mir aber in vielen Fällen zu weit. Klar, es ist der klaustrophobischen Atmosphäre zuträglich, dass ich nicht Taschenlampe und Waffe gleichzeitig in der Hand halten darf, aber das ständige Gewechsele ging mir auf Dauer doch ziemlich auf den Zeiger. Das gilt auch für die besonders in der Spielmitte vertretene Design-Monotonie: Mehrere Stunden lang ist den Entwicklern nichts eingefallen, um das omnipräsente »Etwas aufsammeln – Licht geht aus – Monster erscheint – Monster tot – Licht geht teilweise wieder an«-Prinzip aufzulockern. Wirkliche Schockmomente wie das Durchbrechen der Treppe oder den ersten Auftritt des Pinky Demon gibt es viel zu selten, die meiste Zeit fragt man sich, ob es den Zombies in ihren Wandschränken wohl nicht langweilig wird, während sie auf ihren Auftritt warten. Und dennoch ist das Spiel eine klare Empfehlung an alle Ballerfans, alleine schon aufgrund des grandiosen Sounds: Eine so dichte Stimmung, so perfekt platzierte Samples habe ich lange nicht gehört – besonders in Dolby Surround ist die Akustik hier schon die halbe Miete. Eine letzte Warnung geht aber noch an die Leute, die das altbewährte Doom-Spielprinzip suchen: Das werdet ihr hier nicht finden! Wenn ihr einen »echten« Doom-Erben sucht, seid ihr bei Painkiller besser aufgehoben, das »offizielle« Doom 3 hat viel mehr mit Half-Life zu tun, als mit der eigentlichen Serie.

Wertung

PC
PC

Spannender Horror-Shooter mit 1A-Optik und tollen Schockeffekten, aber ohne viel Abwechslung.

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