Laharl, der junge Kronprinz der dämonischen Unterwelt, hat einige Probleme: Nicht nur, dass er die letzten zwei Jahre verschlafen hat. Nein, in dieser Zeit ist auch noch sein Vater gestorben und ein Kampf um die Thronfolge entbrannt.
Zusammen mit der stets positiven Etna und ihren immer zu Scherzen aufgelegten Pinguinen macht er sich auf, um die versammelte Unterwelt davon überzeugen, dass er der einzige Kandidat für den Titel des Overlords ist. Doch er weiß nicht, dass himmlische Mächte sein Treiben beobachten…
Zugegeben: Die Story von Disgaea (ausgesprochen: Disgaja) klingt merkwürdig. Doch mit der witzigen Erzählweise, die durch spartanische Comic-Einblendungen und klasse Sprachsamples überzeugt und immer wieder mit Überraschungen punktet, kann man schnell in das humorvolle Geschehen abtauchen.
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Rundenstrategie par excellence
Spielerisch sieht sich Disgaea als moderner Nachfahre von Klassikern wie Final Fantasy Tactics oder Ogre Tactics: Mit euren Gefährten, von denen maximal zehn auf dem Spielfeld agieren, seid ihr unterwegs, um auf abwechslungsreichen und immer wieder fordernden Schlachtfeldern mit rundenbasierter Strategie zu glänzen. Das alleine ist noch nicht spektakulär und wird angesichts der oben angeführten Kultvorbilder auch wenige beeindrucken.
Doch das Team von Nippon Ichi kleckert nicht, sondern klotzt und spendiert Disgaea einen ganzen Haufen Features, die für sich alleine genommen schon klasse sind, in der gut verzahnten Kombination aber für süchtig machende Spielesessions sorgen.
Tiefes Taktikerlebnis
Die Liste ist so groß, dass man Schwierigkeiten hat, einen Anfang zu finden. Starten wir also mit dem Offensichtlichen: Jeder Charakter kann mit Monster-Tötungen im Level aufsteigen, was zwangsläufig einen Anstieg der Statistiken und ab und an auch neue Fähigkeiten mit sich bringt. Diese können sich wiederum durch Einsatz im Kampf ebenfalls im Level erhöhen, was z.B. bei den Magiern zu einem größeren Einzugsgebiet und Schadensareal führt.
Zusätzlich ist es noch entscheidend, in welcher Höhe, mit welcher Blickrichtung und mit welchen Freunden an angrenzenden Feldern ihr Angriffe startet: Attacken von der Seite und vor allem von hinten sowie aus einer erhöhten Position bringen wesentlich mehr Schaden.
Doch je nachdem, mit wem ihr zusammensteht, kann eine Kombo entstehen, die die Lebensenergie der Gegner schnell dezimiert.
Und als ob die 14 Episoden mit diversen Schlachtfeldern (plus einige Bonusgebiete) nicht ausreichen, könnt ihr noch einen Abstecher in die so genannte Item World machen.
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Diese Ausflüge sind nicht nur hilfreich, um den Level der Figuren zu steigern, sondern dienen vor allem dazu, die Gegenstände aufzuwerten. Mit jeder bewältigten Stage (jeder Gegenstand verfügt über 100 (!)) steigen die Eigenschaften. Zusätzlich könnt ihr noch Spezialisten finden: Diese Meister, die in den Items leben, lassen sich zwischen den Ausrüstungsteilen hin und her schieben, so dass ihr die Waffen, Rüstungen usw. ganz gezielt aufrüsten könnt. Alleine diese Möglichkeiten können tagelang beschäftigen.