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Destiny (Shooter) – Der Beginn einer neuen Ära?

Es ist eine der bis dato teuersten Videospiel-Produktionen. Und der Hype, der rund um das neue Science-Fiction-Universum von Bungie und Activision generiert wurde, hat ihr sogar einen Auftritt in abendlichen Ausgaben von Nachrichtensendungen wie RTL Aktuell sowie anderen Medien abseits der Spielebranche beschert. Aber ist Destiny tatsächlich der Beginn einer neuen Ära? Die perfekte Symbiose aus Shooter und MMO, die uns in den kommenden zehn Jahren begleiten und Unterhaltung auf höchstem Niveau bieten will? Wir sind als Hüter losgezogen, um Antworten zu finden…

© Bungie / Activision

Fazit

„Was, wenn World of WarCraft ein Shooter wäre?“, fragte sich erst kürzlich Entwickler-Legende John Romero. Mit Destiny liefern Activision und Bungie jetzt eine mögliche Antwort. Doch das Experiment, einen Shooter mit MMO- und Rollenspielelementen zu kreuzen, geht nur im Ansatz auf: Als reinem Action-Titel mangelt es Destiny trotz der präzisen Steuerung und mitunter famoser Technik an spielerischer Abwechslung, einer guten KI und nicht zuletzt einer halbwegs passablen Geschichte. So sind es in erster Linie die kompetitiven Mehrspieler-Gefechte und das kooperative Ballern in zu klein geratenen Teams, die für Stimmung sorgen. Trotzdem wird unterm Strich lediglich durchschnittliche Action inszeniert, die man zwischendurch gerne mitnimmt, die aber nicht dauerhaft an den Bildschirm fesseln kann. Ohne Handel, kaum vorhandene Crafting-Elemente, nahezu überflüssige Fraktionen und eine Spielwelt, die trotz weitläufiger Areale recht klein ausfällt und von ständigen Zwangsstopps im Orbit sowie nervigen Ladezeiten geplagt wird, fallen derzeit auch die MMO-Aspekte zu flach aus. Mit einer Ausnahme: Wer auf genretypische Grind-Orgien steht, kommt hier voll auf seine Kosten! Bei mir hat diese auferlegte Pflicht, mich für ein paar läppische Erfahrungspunkte und das Item-Glücksspiel immer wieder durch altbekannte Strikes und Missionen zu quälen, ab Level 20 für eine rapide zunehmende Lustlosigkeit am Spiel geführt.  Neben Inhalten und Missionsvielfalt mangelt es Destiny aber vor allem an einer Identität: Man will zwar Fans verschiedener Genres vereinen und verpasst für alle Fälle sogar SciFi-Gegnern wie Robotern Fantasy-Bezeichnungen wie „Goblin“ oder „Harpyie“, kann am Ende aber weder die Shooter- noch die MMO-Fraktion wirklich zufrieden stellen. Klar: Destiny legt derzeit nur einen Grundstein. Aber um tatsächlich die ganz große Faszination für das neue Universum zu entfachen, liegt in den kommenden zehn Jahren noch eine Menge Arbeit vor „Bungie-Vision“.  

(Die PS3-Version lag uns nicht zum Test vor, Anm. d. Red.)

Wertung

360
360

Technisch ist Bungie trotz kleiner Zwangs-Einbußen eine vorbildliche Umsetzung gelungen – inhaltlich hapert es aber auch auf der Xbox 360.

PS4
PS4

Als Shooter zu gewöhnlich, als MMO zu flach: Destiny mangelt es abseits der beeindruckenden Technik vor allem an Identität, Kreativität und Abwechslung!

One
One

Technisch und inhaltlich befindet sich die One-Version auf Augenhöhe mit der PS4-Fassung.

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